Investing.com - Gold war am Montag im nordamerikanischen Handel wesentlich teurer und ist auf seinen höchsten Preis in etwa zwei Monaten geklettert, da der US-Dollar inmitten der Verunsicherung über die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump gesunken ist.
Gold zur Lieferung im Februar stieg an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange auf ein Sitzungshoch von 1.219,40 USD die Feinunze und hat damit auf seinen höchsten Preis seit dem 22. November erreicht.
Zuletzt wurde es um 14:40 MEZ mit einem Aufschlag von fast 10,00 USD oder 0,8% zu 1.214,50 USD gehandelt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag in den Morgenstunden in den USA um etwa 0,4% tiefer auf 100,36, nachdem er zunächst auf bis zu 100,17 gefallen war und damit seinen niedrigsten Stand seit dem 8. Dezember eingestellt hatte.
Der Dollar wurde ausverkauft, da sich Enttäuschung breit gemacht hat, dass die Antrittsrede von US-Präsident Donald Trump am Freitag kaum Details über seine Pläne für eine Belebung der Wirtschaft geliefert hat.
Die Investoren werden daher aufmerksam die erste Pressekonferenz der Trump-Administration am Montag verfolgen. Der Präsident soll dann um 19:30 MEZ auftreten.
Für die nächste Zukunft wird mit allgemeiner Vorsicht am Markt gerechnet, als Präsident Trump vermutlich in den kommenden Tagen beginnen wird, administrative Verfügungen auszurollen.
Trump sagte am Sonntag, er werde mit Mexiko und Kanada Gespräche zur Neuverhandlung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) beginnen. Außerdem sagte Trump, er werde die USA aus der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) lösen.
Unterdessen werden die Händler zurück ins Alltagsgeschäft gehen und in der begonnenen Woche die Konjunkturdaten auf neue Aufschlüsse über die wirtschaftliche Lage analysieren, wobei die erste Schätzung des US-Wirtschaftswachstum am Freitag im Mittelpunkt stehen dürfte.
Neben dem BIP-Report gibt es in dieser Handelswoche auch US-Daten zu den Umsätzen mit existierenden Wohnungen, den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und den Verkäufen neu gebauter Wohnungen am Donnerstag. Am Freitag folgen dann die Auftragseingänge für langlebige Güter und korrigierte Werte zum Konsumklima .
Die jüngste Serie solider Konjunkturdaten hat weitere Argumente dafür geliefert, dass die US-Wirtschaft stark genug ist, um in den kommenden Monaten höhere Zinsen verkraften zu können.
Im Dezember hatten die Prognosen einzelner Mitglieder der US-Notenbank, auch als dot-plot bekannt, angedeutet, dass für 2017 mindestens drei Zinserhöhungen angepeilt sind.
Die Händler zeigen sich weiterhin nicht überzeugt. Stattdessen preisen die Märkte dem Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com nur zwei Zinserhöhungen für das kommende Jahr ein.
Eine Verzögerung der Zinserhöhungen wäre gut für den Goldpreis, eine renditelose Anlage, und schlecht für den Dollarkurs.
Ebenfalls an der Comex, legten die Silberfutures zur Lieferung im März um 16,1 US-Cent oder etwa 1% zu und wurden in den Morgenstunden in New York zu 17,19 USD die Feinunze gehandelt.
Unterdessen schoss der Kurs von Platin um 1,2% auf 987,65 USD, während Palladium um 0,2% auf 786,80 USD die Feinunze fiel und sich damit von seinem höchsten Preisniveau seit Mai 2015 wieder entfernt hat.
Ansonsten legten im Metallhandel die Kupferfutures um 0,7 US-Cent oder etwa 0,3% zu und wurden zu 2,632 USD das Pfund gehandelt.