* Rendite zweijähriger Bonds auf Rekordhoch
* Positive US-Konjunkturdaten belasten Bund-Future
* Euro bei 1,4444 Dollar
Frankfurt, 24. Aug (Reuters) - Der Streit um die Hinterlegung von Sicherheiten hat den Kursen griechischer Anleihen am Mittwoch zugesetzt. Bonds mit einer zweijährigen Laufzeit rentierten so hoch wie noch nie seit Einführung des Euro. Zeitweise warfen die Titel mehr als 42 (spätes Vortagesgeschäft: 40,036) Prozent ab. Auslöser der neuen Unsicherheit waren die Diskussionen um die Hinterlegung griechischer Sicherheiten für Kredithilfen.
Mit Finnland hat die Regierung in Athen eine Sonderregelung vereinbart, woraufhin andere Euro-Länder ähnliche Wünsche anmeldeten. Darüber ist nun zwischen den Euroländern ein heftiger Streit entbrannt. Vertreter der Bundesregierung hatten das Vorgehen Finnlands zuletzt heftig kritisiert.
"An den Wachstumsperspektiven und an der Krise der Eurozone hat sich aber nichts geändert", sagte Stratege Peter Chatwell von der Credit Agricole. Das aktuelle Gerangel um die griechischen Hilfen führe nur wieder einmal die Uneinigkeit der Politiker vor.
Versicherungen gegen den Ausfall griechischer Staatsanleihen verteuerten sich ebenfalls. Um eine Summe von zehn Millionen Euro abzusichern, mussten 2,2 Millionen Euro gezahlt werden, das waren 106.000 Euro mehr als am Dienstag.
Die Skepsis der Anleger machte sich auch am Aktienmarkt bemerkbar. Der griechische Leitindex sackte um 2,5 Prozent ab und fiel auf den tiefsten Stand seit nahezu 15 Jahren. Der Athener Bankenindex fiel zeitweise um 3,4 Prozent, reduzierte am Nachmittag aber sein Minus auf 1,7 Prozent.
Nach überraschend guten Konjunkturdaten aus den USA
verabschiedeten sich immer mehr Anleger aus dem "sicheren
Anlagehafen" der Bundesanleihen . Der Auftragseingang
für langlebige Güter stieg in den USA im Juli um vier Prozent.
Analysten hatten mit lediglich zwei Prozent gerechnet. Der
Bund-Future
Am Devisenmarkt notierte der Euro etwas fester bei 1,4444 Dollar. Die Diskussion um Euro-Bonds und andere Maßnahmen gegen die Schuldenkrise signalisierten zumindest, dass sich in der Eurozone etwas tue, begründete Analyst Lothar Heßler von HSBC Trinkaus die relative Stärke der Gemeinschaftswährung. "Die USA wollen gegen ihre Schuldenprobleme auch etwas tun, aber sie wissen nicht, wie. Auch das ist ein Argument für den Euro."
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 23.08.11 ------------------------------------------------------------ EZB 1,4433 1,4462 EuroFX 1,4449 1,4466
Umlaufrendite in Prozent 1,91 1,93
(Reporter: Tom Körkemeier und Kirsti Knolle; redigiert von Hans Seidenstücker)