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FOKUS 1-Konjunkturschwäche und Schuldenkrise setzen Euro zu

Veröffentlicht am 01.09.2011, 14:46
Aktualisiert 01.09.2011, 14:48
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(neu: Auktion spanischer Anleihen, Franken)

* Einkaufsmanagerindizes in Euro-Zone schwach ausgefallen

* Diskussion um Rettungsschirm geht weiter

* Euro nimmt Talfahrt zum Franken wieder auf

Frankfurt, 01. Sep (Reuters) - Die schwelende Schuldenkrise in Europa und schwache Konjunkturdaten haben am Donnerstag dem Euro zu schaffen gemacht. Auch die vergleichsweise geringe Nachfrage nach neuen spanischen Anleihen löste Euro-Verkäufe aus. Mit 1,4270 Dollar notierte die Gemeinschaftswährung am frühen Nachmittag rund einen US-Cent unter dem Vortagesschluss. "Die Stimmung hat sich gegen den Euro gedreht", fasste ein Händler zusammen. Zum einen seien die Konjunkturdaten aus der Euro-Zone nicht gerade berauschend. Zum anderen sorgten sich viele weiter um die Schuldenkrise. "Das ist immer noch nicht ausgestanden", fügte der Händler hinzu. Dies sehe auch EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark so. Stark hatte erklärt, die Krise sei weder in Europa noch in den USA vorbei. Eine Alternative zur Konsolidierung der Haushalte gebe es nicht.

Viele Börsianer fürchten aber, dass genau diese Sparkurse die Konjunktur weltweit weiter bremsen könnten. So bleibt die deutsche Industrie wegen der sinkenden Auslandsnachfrage derzeit auf einem großen Teil ihrer Ware sitzen, wie aus dem Markit-Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie im August hervorgeht. Allerdings lag der Index für Deutschland immer noch über 50 Punkten, was eine Zunahme bedeutet. Unter 50 Zählern, was ein Schrumpfen der Industrieproduktion signalisiert, liegen die Einkaufsmanagerindizes aber in vielen anderen Ländern - etwa in Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland. "Dies bestärkt uns in der Einschätzung, dass die Wirtschaftsleistung im weiteren Jahresverlauf kaum über Stagnation hinauskommen wird", erklärte Postbank-Analyst Heinrich Bayer.

Ebenfalls auf dem Euro lastete die Auktion spanischer Anleihen. Die Regierung in Madrid hatte fünfjährige Anleihen mit einem Durchschnittszins von 4,489 Prozent in einem Volumen von 3,621 Milliarden Euro begeben. Börsianer empfanden die Überzeichnung mit 1,8 aber als enttäuschend. "Die Überzeichnung war, verglichen mit früheren Auktionen, nicht so gut", erklärte Alessandro Giansanti, Zinsstratege bei ING in Amsterdam. Die Anleihe sei zwar ziemlich billig, aber die Anleger seien nicht gerade drauf gesprungen. "Die EZB wird Spanien und Italien weiter stützen müssen, es gibt keine andere Option." Peter Chatwell, Stratege bei der Credit Agricole in London, sieht aber auch einige positive Effekte: Zum einen sei das Volumen gut, zum anderen die Rendite niedriger als zuvor.

Italien hatte am Dienstag den Kapitalmarkt angezapft und dabei ebenfalls weniger Kaufinteressenten als erhofft angezogen. Die EZB interveniert Händlern zufolge auch in dieser Woche am Markt und hat damit einen Anstieg der Renditen der spanischen und italienischen Anleihen verhindert.

"DAS FEILSCHEN GEHT WEITER"

Zum Wochenanfang hatte der Euro noch bei rund 1,45 Dollar notiert. Doch schon am Mittwochabend war er in New York unter Druck geraten. "Nach wie vor feilscht die Eurogruppe um die Ausgestaltung möglicher Sicherheiten für Hilfskredite aus dem Euro-Rettungsschirm an Griechenland", stellte die Commerzbank am Donnerstag in ihrem Kommentar fest. Der Einfluss nationaler Interessen könnte zur Verzögerung sämtlicher Entscheidungsprozesse führen, warnte die Commerzbank und fügte hinzu: "Die Euro-Zone präsentiert sich wie ein großer Tanker, der nur sehr langsam seinen Kurs wechseln kann."

Die Unsicherheit über die Schuldenkrise trieb die Anleger am Donnerstag wieder verstärkt in die als sicher geltenden deutschen Anleihen. Der Bund-Future stieg um 57 Ticks auf 135,13 Punkte, während die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 2,17 Prozent von 2,22 Prozent am Vortag zurückging. Die zehnjährige italienischen Staatspapiere rentierten mit 5,18 Prozent höher als am Vortag mit rund 5,14 Prozent.

Auch zum Schweizer Franken geriet der Euro erneut unter Druck und setzte die am Vortag wieder aufgenommene Talfahrt fort. Mit 1,1383 Franken notierte der Euro am Vormittag deutlich unter dem Vortagesschluss von 1,1588 Franken. (Reporter: Andrea Lentz; unter Mitarbeit Büros Madrid und London; redigiert von Stefanie Huber)

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