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Wochenausblick: Ölpreis im Bann der OPEC - lohnt jetzt das Zuschlagen bei Gold?

Veröffentlicht am 02.12.2019, 13:54
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Während die Ölpreise am Freitag unter die Räder kamen dank der russischen Einlassung, die OPEC solle nicht daran denken, die Produktionssenkungen auf ihrer Sitzung in dieser Woche auszuweiten, veröffentlichte Bloomberg einen Artikel, der den Markt an etwas anderes erinnerte, was Saudi-Arabien von Kartellmitgliedern und Verbündeten will: Respekt für die schon vereinbarten Produktionssenkungen.

Auf den ersten Blick scheinen die Ziele unterschiedlich zu sein, die sich der russische Energieminister Alexander Novak und sein saudischer Amtskollege Abdulaziz bin Salman vom Treffen am 5. und 6. Dezember erhofft haben. Die beiden verfolgen jedoch ähnliche Resultate: Den Stress auf die Ölgeschäfte ihres Landes verringern und - vielleicht - die Rohölpreise nach oben zu bewegen.

Was den Saudis jedoch das Leben erschwert ist, dass das Königreich die Hilfe Russlands braucht, um weiterhin die globale Ölförderung und die Preise manipulieren zu können.

Moskau steht dagegen ganz anders da.

Hinter der Nummer 1 unter den Ölförderländern, den Vereinigten Staaten und dem drittgrößten Ölproduzenten Saudi-Arabien, ist Russland lediglich ein Verbündeter in der vergrößerten OPEC+-Gruppe, kein permanentes Kartellmitglied.

Es entscheidet sich für eine Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien, weil es dies möchte, und es ist frei, zu entscheiden, ob die Produktion jetzt oder später und um wie viel gekürzt werden soll, ungeachtet der dem Königreich gegebenen Versprechungen.

Die saudische Abhängigkeit von den Russen

Mit ihrem massiven Einfluss auf den russischen Privatsektor ist die Putin-Regierung in der Lage das zu tun, was die Trump-Regierung mit der unabhängigen US-Ölindustrie nicht kann.

Den Saudis bleibt kaum etwas anderes übrig, als dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu vertrauen, weniger Öl auf den Markt zu bringen - was US-Präsident Donald Trump ohnehin ablehnt, da er der Ansicht ist, dass höhere Ölpreise die US-Wirtschaft und seine Wiederwahlchancen im Jahr 2020 beeinträchtigen könnten.

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Wenn sich die Saudis aber an Putin um Hilfe wenden, begeben sie sich auch in Abhängigkeit von den Launen des russischen Präsidenten, der die Saudis einfach auffordern kann, ihre eigenen Ölhähne zuzudrehen.

Laut der Bloomberg-Geschichte vom Freitag wird Abdulaziz wahrscheinlich sein erstes OPEC-Treffen als saudischer Ölminister nutzen, um zu signalisieren, dass Riad als dominanter Produzent des Kartells nicht länger bereit ist, die Nichteinhaltung vereinbarter Quoten durch andere Mitglieder zu kompensieren.

Das derzeitige Abkommen sieht eine OPEC-weite Kürzung um 1,2 Millionen Fass am Tag (barrel per day, bpd) vor. Die Saudis sagen, dass sie davon mehr als jedes andere Mitglied oder Verbündete des Kartells geschultert haben.

Auf der saudischen Liste der Überproduktion verdächtiger Länder innerhalb der OPEC standen in den letzten drei Jahren immer die gleichen Serientäter: Irak, der in einigen Monaten dieses Jahres fast 4,8 Millionen bpd produzierte, verglichen mit seiner Quote von 4,51 Millionen; und Nigeria, das 1,8 Millionen bpd gegenüber versprochenen 1,68 Millionen pumpte.

In diesem Jahr bekam Kasachstan einen bedeutenden Platz auf der Liste, das ein Limit von 1,86 Millionen bpd akzeptierte, aber irgendwie eher 1,95 Millionen produzierte.

Nach Angaben von Reuters lag die Überproduktion Russlands bei etwa 70.000 bpd, was zum Teil den Ausfall der Rohölpipeline Druzhba von Mai bis Juni ausgleichen sollte, durch den Moskau aufgrund von Kontamination rund 19 Millionen Fass an Exporten verlor.

Während es kein so großer Störfaktor für den OPEC+-Pakt darstellt, ist Russlands Teilnahme aber angesichts seiner Stellung als zweitgrößter Ölproduzent der Welt von entscheidender Bedeutung für das Marktvertrauen. Der OPEC+-Pakt läuft im März aus und die Saudis hoffen ihn in dieser Woche bis Juni zu verlängern.

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Ölmarkt sitzt glühenden Kohlen - Alle warten auf die russische Entscheidung

WTI Wochenchart

Sollte sich Moskau erneut gleichgültig gegenüber dem saudischen Plan zeigen, könnten die Ölpreise um weitere 4% oder mehr nachgeben, wie in der vergangenen Woche. Rohöl ist immer weitaus teurer als zu Jahresanfang. Die US-Leitsorte WTI weist einen Preisanstieg von 23% auf und der globale Benchmark UK Brent liegt um 14% höher.

Wenn die OPEC die Produktion jedoch nicht weiter drosselt, ist es schwer vorstellbar, dass sich diese Gewinne behaupten lassen.

Laut denjenigen, die mit den saudischen Gedankenspielen vertraut sind, wird Abdulaziz versuchen, die Serientäter innerhalb der OPEC unter Druck zu setzen, die zugesagten Produktionsbeschränkungen zu liefern.

Aber wird Riad in der Lage sein, mit Moskau genauso umzuspringen und damit ähnliche Ergebnisse zu erzielen? Die Frage läuft darauf hinaus, ob die Saudis gewillt ist, sich mit jemandem von ihrer Größe anzulegen - und dabei gewinnen können.

Um einen Preissturz zu vermeiden, könnten die Russen doch einlenken

Vielleicht aber müssen die Saudis gar keinen Streit mit den Russen anzetteln. Das liegt daran, dass trotz des von Moskau geschaffenen Dramas die Möglichkeit besteht, dass Russland vor Ende dieser Woche zustimmt, die Kürzungen der OPEC+ um 1,2 Millionen bpd bis Juni zu verlängern und das Problem schärferer Einschränkungen damit auf die lange Bank zu schieben.

Wir haben Putin schon in der Vergangenheit bei solchen Entscheidungen gesehen und beobachten können, wie er am Ende der OPEC gefolgt ist. Es besteht die Möglichkeit, dass er dies noch einmal tut. Novak hat bereits eine Problemumgehung vorgeschlagen - die Art und Weise zu ändern, wie die russische Produktion berechnet wird.

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Der russische Energieminister teilte letzte Woche mit, dass Moskau Kondensate - ein besonders wertvolles, leichtes Rohöl, das hauptsächlich bei der Gasförderung anfällt - in seine Produktionsdaten einfließen lässt, was deren Gesamtmenge erhöht. Sollte diese Produktion herausgenommen werden, könnten die Russen zu einer zufriedenstellenden Einhaltung der OPEC+-Quoten zurückkehren.

Damit könnten sowohl die Russen als auch die Saudis glücklich werden und der Markt wird es ihnen gerne abkaufen. Oder etwa nicht?

Für die Saudis dreht sich alles um Aramcos Börsengang

Wie der Markt das OPEC-Treffen in dieser Woche beurteilt, ist für die Saudis von entscheidender Bedeutung, da sie angesichts der laufenden Vorbereitung des Börsengangs der staatlichen Ölgesellschaft Aramco dringend einen Anstieg der Ölpreise benötigen.

Es ist kein Zufall, dass der Emissionspreis von Aramco (SE:ARAM) am 5. Dezember, dem Eröffnungstag des OPEC-Treffens, bekannt gegeben wird, um ein Maximum an Markteinfluss auf den Börsengang zu nutzen und ein für das Unternehmen günstiges Ergebnis zu erzielen.

Es ist daher auch leicht zu sehen, warum die Saudis nicht mehr mit eigenen Kürzungen für säumige OPEC-Mitglieder einspringen wollen - denn die ganze Last wird auf Aramco lasten.

Anders als in der Vergangenheit, als Aramco tiefe Einschnitte machte, um den Ölpreis hochzuhalten, muss es nun seine eigene Produktion im Rahmen der OPEC optimieren, um gesunde Erträge für seine Investoren zu erwirtschaften.

Nur eine Vorstellung davon, was Riad in den letzten drei Jahren an Öleinnahmen eingebüßt hat: Russland nimmt täglich 170 Millionen US-Dollar mehr als im letzten Quartal 2016 ein, als die OPEC+-Einsparungen erstmals vereinbart wurden. Die Saudis verdienen nur 125 Millionen Dollar mehr.

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Globale Trends und Prognosen entwickeln sich nicht nach den Vorstellungen der Saudis

So wie sie sind, sehen Trends und Prognosen für die Saudis nicht besonders vielversprechend aus. Eine Reuters-Umfrage in der vergangenen Woche unter 42 Ökonomen und Analysten ergab, dass Brent im nächsten Jahr einen Durchschnitt von 62,50 USD erreichen wird, kaum anders als im Ausblick vom Oktober, als 62,38 USD vorhergesagt worden waren.

Der eigene Ausblick der OPEC sagt einen Überschuss von rund 70.000 bpd im nächsten Jahr voraus. Analysten rechnen für das nächste Jahr mit einem Nachfragewachstum von 0,8-1,4 Mio. bpd.

“Die OPEC + befindet sich in einer wenig beneidenswerten Position und kämpft darum, die Preise gegen das schwache Nachfragewachstum, die fragile Marktstimmung und die starken Zuwächse beim Angebot von außerhalb der OPEC zu halten“, sagte Fitch Solutions am Freitag in einem Kommentar.

Der Handelskrieg: Schlecht für Öl und gut für Gold?

Und dann ist da noch der Handelskrieg - Trumps unendliches Ratespiel über die amerikanisch-chinesischen Verhandlungen und wie jeder Tag ein Segen oder ein Fluch für die Märkte sein könnte, je nachdem wie es ihm passt.

Am Freitag unterzeichnete der US-Präsident zwei Gesetzesentwürfe zur Unterstützung von Protesten von Hongkonger Bürgern gegen Peking - ein Schritt, der die Chancen eines Handelsabkommens weiter schmälert. Sollte es mehr an solcher Negativität geben, könnten die Goldpreise innerhalb des Kanals von 1.460 bis 1.480 USD steigen, wenn Anleger nach Absicherung suchen.

Gold 60-Minutenchart

US-Gold-Futures mit Fälligkeit im Februar an der New Yorker COMEX und Kassa-Gold, das den Realhandel mit Goldbarren abbildet, beendeten beide die letzte Woche positiv.

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"Könnte der Weihnachtsmann Goldinvestoren mit 1.500 USD zum neuen Jahr beglücken?" fragte Mark Mead Baillie am Sonntag auf Investing.com.

"Sollte die Unterstützungslinie von 1.454 bis 1.434 USD halten und die Preiskonsolidierung anhalten, denken wir, dass Gold das Jahr zu 1.500 USD beenden wird."

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