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Wirtschaft schrumpft erneut – DAX wieder nach unten ausgebrochen

Veröffentlicht am 24.09.2023, 10:45
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Die deutsche Wirtschaft hat ihre Talfahrt im September zwar überraschend deutlich gebremst, aber dennoch fortgesetzt. Darauf deuten zumindest die Einkaufsmanagerdaten von S&P Global hin. Der Index für die gesamte Privatwirtschaft – also Industrie und Dienstleister zusammen – stieg im September um 1,6 auf 46,2 Punkte, womit er aber deutlich unter der Schwelle von 50 Zählern blieb, ab der Wachstum signalisiert wird. Ökonomen hatten lediglich einen Anstieg auf 44,8 Zähler erwartet.

Da der Index damit das gesamte 3. Quartal 2023 deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle lag, ist davon auszugehen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) kräftig geschrumpft ist. Es ist von einem Minus von rund 1 % im Vergleich zum Vorquartal die Rede.

Dies auch vor dem Hintergrund, dass sich der Index für die Industrie nur um 0,7 auf 39,8 Punkte verbessert hat und die Produktion im September so kräftig zurückgefahren wurde wie seit Mai 2020 nicht mehr. Damals traf die Corona-Pandemie auf die Wirtschaft.

Die Dienstleister lieferten mit einem Anstieg ihres Barometers von 47,3 auf 49,8 Punkte zwar einen Lichtblick, aber auch dieser Frühindikator blieb damit noch unterhalb der Wachstumsschwelle.

Und dass der fünfte Rückgang des Gesamt-Auftragseingangs in Folge so stark ausfiel wie zuletzt während der ersten Welle der Corona-Pandemie Anfang 2020, ist ausgerechnet vor allem dem höchsten Auftragsminus im Servicesektor seit einem Jahr geschuldet. Wobei auch in der Industrie der Rückgang im Neugeschäft trotz leichter Abschwächung gegenüber den beiden Vormonaten abermals besonders kräftig ausgefallen ist. Das lässt für die Zukunft eher wieder eine nachlassende Wirtschaftsaktivität erwarten. Und so sehen das auch die Unternehmen. Sie schätzen ihre Geschäftsaussichten so pessimistisch ein wie zuletzt im November.

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Da ist es nur ein schwacher Trost, dass durch die geringe Nachfrage die Inflation nachlässt, weil die Verkaufspreise nur noch so gering angehoben werden wie seit Februar 2021 nicht mehr. Zumal die Einkaufspreise den zweiten Monat in Folge stärker angehoben wurden und dies zeitverzögert auch für die Verkaufspreise gelten könnte, wenn die Anbieter die Preiserhöhungen an die Abnehmer weiterreichen können. Ansonsten geht dies zulasten der Unternehmen, was für die Aktienmärkte auch keine gute Nachricht wäre. So oder so sind die Inflationsprobleme noch längst nicht gelöst.

Auch die Aussichten für die Eurozone bleiben düster

Und das betrifft auch die gesamte Eurozone. Hier haben sich die Einkaufsmanagerdaten zwar ebenfalls leicht aufgehellt, die Aussichten für das Wachstum bleiben aber insgesamt düster. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft legte für September um 0,4 auf 47,1 Punkte zu, womit er weiterhin deutlich unterhalb der 50er Wachstums-Marke liegt.

Dass die Wirtschaftsleistung seit vier Monaten schrumpft – laut S&P Global im 3. Quartal wahrscheinlich um 0,4 % zum Vorquartal – ist erneut hauptsächlich der Industrie geschuldet. Hier hat sich die Stimmung sogar weiter eingetrübt – der Index gab von 43,5 auf 43,4 Punkte nach, statt einer erwarteten Erholung auf 44,0. Doch auch im Servicesektor ging es erneut bergab, zum zweiten Mal hintereinander, wenn auch im September (48,4) weniger stark als im Vormonat (47,9). Größte Sorge bereitet, dass der 4. Rückgang des Auftragseingangs in Folge dieses Mal so stark ausfiel wie seit November 2020 und somit fast 3 Jahren nicht mehr.

Dritte Bärenfalle im DAX?

Und so verwundert es nicht, dass der DAX weiter Schwäche zeigt. Er ist inzwischen wieder aus seiner aktuellen Seitwärtsspanne (gelb im folgenden Chart) nach unten ausgebrochen (siehe roter Pfeil).

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Im Bereich der Tiefs der beiden Bärenfallen (grüne Bögen) kam es gestern erneut zu einer Wende (grüner Pfeil). Es könnte also durchaus sein, dass der deutsche Leitindex eine dritte Bullenfalle ausbildet. Sollte der DAX allerdings schnell wieder nachgeben, dann ist mit neuen Korrekturtiefs zu rechnen. Klar bearish wird es dabei aber unverändert erst, wenn sich – wie am Dienstag beschrieben – der Kursrutsch bis auf unter 15.456,16 Punkte als klarer Abwärtstrend darstellt, mit großen roten Tageskerzen möglichst ohne Lunten, so wie die vorgestrige.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls wieder viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

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Danke für den Ausblick auf die aktuelle deutsche Wirtschaft
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