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Sorgen Hedgefonds für einen Aufwärtscrash beim Ölpreis?

Veröffentlicht am 12.04.2019, 10:07
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Einmal wieder senkt die OPEC die Ölproduktion auf schockierende weise und wieder einmal reagieren Hedgefonds darauf, indem sie die Ölpreise jede Woche auf höhere Niveaus bieten.

Und auch nichts Neues ist, dass hier die Keimzelle für die nächste Nachfragezerstörung gelegt wird, ohne das dies von vielen gesehen wird, bis die Implosion des Marktes wieder einmal alle völlig überraschend trifft.

Brent Daily Chart

Die bislang klarsten Anzeichen, dass es Zeit sein könnte, der Ölrallye die Fesseln anzulegen, kamen am Donnerstag von einer Reihe von Berichten auf Reuters und einer Warnung der Internationalen Energieagentur (IEA) aus Paris, die nahelegten, dass Preise von mehr als 70 USD das Fass zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachhaltig sein könnten.

Von den beiden Artikeln von Reuters sagte einer, dass die OPEC mit ihren 14 Mitgliedsstaaten und die zehn mit ihr verbündete Ölexporteure, die von Russland angeführt werden, vielleicht ihre Produktionsbeschränkungen im Juli aufheben müssen, sollten die Lieferungen aus Venezuela und dem Iran weiter sinken und die Preise weiter steigen.

Am Markt könnte es zu eng werden, sollte die OPEC die Förderung nicht anheben

Das liegt daran, dass die Fortführung von Produktionssenkungen in einer solchen Situation könnte zu einem zu engen Markt führen, sagte der Report von Reuters.

Unter Berufung auf eine Quelle aus der OPEC schrieb Reuters:

“Sollte es einen starken Rückgang des Angebots geben und der Ölpreise auf 85 USD hochgehen, dann ist dies etwas, was wir nicht sehen wollen, sodass wir die Förderung erhöhen müssten.”

Unterdessen betonte die IEA in ihrem Monatsreport vom April, dass die Nachfrage ein “sehr wichtiger” Bestandteil der Gleichgewichtsfindung für den Ölmarkt ist und der weniger als glänzende Ausblick für die globale Wirtschaft bringt hier viele Unsicherheiten mit sich.

Gemischte Signale zur Gesundheit der globalen Konjunktur, warnt die IEA

Die Agentur erklärt ihre Ansicht so:

“Im Hinblick auf 2019 gibt es unter Analysten eine außerordentlich weite Bandbreite der Ansichten, wie stark das Wachstum sein wird.”
“Wir halten an unserer Vorhersage eines Nachfragewachstums von 1,4 Mio Fass am Tag fest, akzeptieren aber, dass es unterschiedliche Signale zur Lage der globalen Wirtschaft gibt und verschiedene Ansichten über das wahrscheinliche Niveau der Ölpreise.”

Die US-Leitsorte West Texas Intermediate und der in London gehandelte globale Benchmark Brent verbilligten sich beide am Donnerstag auf die Warnungen hin um jeweils mehr als 1% und verbuchten damit ihren höchsten Preisverfall an einem Handelstag in drei Wochen.

Aber kaum 24 Stunden später waren die Ölpreise wieder gestiegen, als die Händler das Mantra von den Produktionssenkungen der sogenannten OPEC+ Gruppe sangen.

Die Art und Weise in der Fondsmanager die Ölpreise bei jeder Gelegenheit in die Höhe bieten erinnert an die Ereignisse von 2014, bevor es zum ersten Marktzusammenbruch durch Schieferöl kam, warnte Reuters Ölkolumnist John Kemp in einem anderen Artikel vom Donnerstag.

Er schrieb, damals wie heute waren ausgeweitete US-Sanktionen und andere ungeplante Störungen, wie der Konflikt in Libyen, entscheidend dafür, die “Preise auf kurze Zeit höher zu drücken und den Weg für den nächsten Absturz zu bereiten”.

Viele Ähnlichkeiten zwischen jetzt und der Zeit von dem 2014er Crash

Kemp legte die erstaunlich ähnlichen Situationen auf dem Ölmarkt in diesem Jahr und vor fünf Jahren dar, um den potentiell gefährlichen Pfad zu beleuchten, auf dem die Händler sich bewegen.

Kemp schrieb:

“In 2013/14 trugen die US-Sanktionen gegen den Iran und einige andere temporäre Störungen - einige real, andere nur angedroht - ausgelöst von den Kämpfen in Libyen und dem Vormarsch islamistischer Kämpfer im Nordirak, dazu bei, die Preise weit über 100 USD das Fass zu halten.”
“Saudi-Arabien und die andere OPEC-Mitglieder mit Reservekapazitäten nahmen sich ihre liebe Zeit, um zu reagieren, als sie darauf beharrten, dass der Markt adäquat versorgt sei und die Preise keineswegs zu hoch.”
“Aber Hedgefonds und andere Geldverwalter erhöhten bis Ende Juni 2014 ihre bullischen Netto-Longpositionen in Rohölfutures und -optionen auf 626 Mio Fass, von 367 Mio Fass sechs Monate zuvor, was den Preisanstieg beschleunigte.”
“Und Produktionsprobleme und hohe Preise feuerten das Endstadium des ersten US-Schieferölrauschs an, was ein Anschwellen der Produktion verursachte, während es das Wachstum des Verbrauchs dämpfte.”

Kemps Warnung könnte geradezu hellseherisch sein, als die US-Rohölförderung ein Allzeithoch von 12,2 Mio Fass am Tag erreicht hat, als die Bohraktivität sich von ihrem Rückgang im Februar wieder erholt.

Kaufrausch kontraintuitiv

Scott Shelton, Broker von Energiefutures bei ICAP) aus Durham in North Carolina, gab am Donnerstag mehrere Gründe an, warum der gegenwärtige Kaufrausch von auf Öl fokussierten Commodity Trading Advisors oder Hedgefonds, kontraintuitiv war, besonders im Hinblick auf US-Rohöl.

Shelton wörtlich:

"Ich sehe einen Markt, der keine Knappheit an CTA-Longpositionen mehr aufweist und die Indexlänge beträgt mittlerweile fast 100% des Frontendes bei WTI.”
“Da gibt es für mich viele Signale, dass der Markt für einen Rückzug bereit sein könnte, nicht nur bei WTI-Spreads, sondern auch beim Kurs."

Und weiter:

"Ich will nicht ausschließen, dass es den Markt 'aus dem Wert' nehmen könnte, wie letztes Jahr, als die Preise unter 50 USD gingen und auf 42 USD endeten. Die einzige Abweichung ist, dass der Fall am Jahresende während der Feiertage kam, was bedeutet, dass die Risikopositionen auf einem Minimum lagen."

Zeit zu verkaufen, wenn die Wall Street sagt Kaufe?

Als Cheerleader der gegenwärtigen Ölrallye haben die Wall Street Banken, angeführt von Goldman Sachs (NYSE:GS) ihre Preisprognosen für Rohöl in den letzten Wochen angehoben, wobei sie sich auf das knappe Angebot konzentriert haben, statt das wirtschaftliche Umfeld, das den Markt stützen kann.

Im letzten Jahr riefen einige Banken 100 USD beim Öl aus, als Brent sich den 90 USD näherte. Und dann, ganz plötzlich, drehte der Markt sich auf die unerwarteten Ausnahmegenehmigungen für Importe iranischen Öls, die von US-Präsident Donald Trump ausgestellt wurden. WTI brach im vierten Quartal um 40% ein und erreichte am 24. Dezember ein Tief von 42,36 USD, bevor es das Jahr zu 45,10 USD beendete.

RBC Capital scherte sich am Donnerstag wenig um den alles andere als optimistische Nachfrageausblick der IEA und sagte für Brent 80 USD im Sommer voraus.

Aber Shelton sagte, solcher Optimismus aus den Banken sei häufig ein Signal auszusteigen.

He fügte hinzu:

“Nichts gegen Bankstudien, aber ‘enge Märkte’ als Grund für eine Rallye werden oft als Grund angegeben, nicht Short zu sein. Ich denke immer, das ist eher ein Spread/Differential-Trade und nicht ein Trade auf den Absolutpreis.”

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