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Wie wird die Fed mit den erneuten Inflationsgefahren umgehen?

Veröffentlicht am 21.09.2023, 10:20
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Die chinesische Zentralbank hat gestern beschlossen, die Leitzinsen trotz der konjunkturellen Flaute unverändert zu belassen. Das war vom Markt so erwartet worden und somit keine Überraschung. Auch für die gestrige Zinssitzung der US-Notenbank hatten die Marktteilnehmer mit großer Mehrheit eine Beibehaltung der derzeitigen Geldpolitik erwartet. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % wird derzeit laut dem „FedWatch Tool“ der CME zumindest eine Pause im Zinsanhebungszyklus eingepreist.


(Quelle: cmegroup.com)

Allerdings zeigen aktuelle Preisdaten, dass der Kampf gegen die Inflation noch längst nicht gewonnen ist.

Preise in den USA ziehen wieder an

So wurde am Mittwoch vergangener Woche gemeldet, dass die Verbraucherpreise in den USA im August um 3,7 % zum Vorjahr gestiegen sind, nach +3,2 % im Juli.

Damit ist die Inflationsrate das zweite Mal in Folge wieder gestiegen. Auf diese Gefahr hatte ich bereits am 10. August bei Besprechung der Juli-Daten hingewiesen (siehe „USA: Der Anleihemarkt ist weitaus attraktiver als der Aktienmarkt“). Zitat: „Und heute wurde gemeldet, dass die Verbraucherpreise im Juli um 3,2 % zum Vorjahr gestiegen sind. Gereicht hat dafür bereits ein Anstieg der Preise um 0,2 % zum Vormonat. Und wenn die Preise im laufenden Monat erneut in diesem Tempo zulegen, wird die Jahresrate auch für August wieder steigen.“ Tatsächlich sind die Preise im August sogar um 0,6 % zum Vormonat gestiegen.

Immerhin ist aber die Jahresrate der Kerninflation im August weiter zurückgegangen – den 5. Monat in Folge. Sie sank von 4,7 % im Juli auf 4,3 % im August, obwohl die Verbraucher ohne die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise für ihre Einkäufe im August 0,3 % mehr ausgeben mussten als im Vormonat, statt erwarteter +0,2 % (Juli: +0,2 %).

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Und daher hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) tatsächlich eine Zinspause beschlossen, zumal der Leitzins mit aktuell 5,25 % bis 5,50 % seit der letzten Zinsanhebung vom Juli oberhalb der Teuerungsraten liegt.

Allerdings muss sie die weitere Preisentwicklung im Auge behalten. Denn nicht nur die Verbraucherpreise sind jüngst wieder gestiegen. Am vergangenen Donnerstag wurde gemeldet, dass auch die Erzeugerpreise schneller als erwartet angestiegen sind. Sie legten im August um 1,6 % zum Vorjahresmonat zu, statt mehrheitlich erwarteter 1,2 %, nach +0,8 % im Juli.

Und am Freitag wurde gemeldet, dass sich auch die US-Importe im August unerwartet deutlich verteuert haben. Die Einfuhrpreise stiegen um 0,5 % zum Vormonat, statt erwarteter +0,3 %.

Sowohl die Erzeuger- als auch die Importpreise sind den Verbraucherpreisen vorgelagert. Dass heißt, Preisveränderungen beim Import und bei der Erzeugung kommen zeitverzögert bei den Verbrauchern an. Die Fed sollte daher gewarnt sein.

Steigende Ölpreise lassen erneut Inflationssorgen aufkommen

Hauptgrund für den erneuten Inflationsdruck sind die gestiegenen Ölpreise. Als ich hier zuletzt am 11. August die Kursentwicklung von WTI und Brent geschaut habe, notierten die beiden Öl-Sorten bei rund 83 bzw. 87 US-Dollar. Aktuell sind es mehr als 90 bzw. 94 US-Dollar. Die Ölpreise sind also in etwas mehr als 5 Wochen um über 8 % gestiegen. Und das, nachdem sie bis zur der Analyse im August bereits um fast ein Drittel zugelegt hatten (siehe „Steigende Ölpreise behindern den Kampf gegen die Inflation“).

Als Grund dafür kann man wiederum die Angebotsverknappung der OPEC+ nennen. Anfang des Monats hatten Saudi-Arabien und Russland beschlossen, ihre Ölförderkürzungen bis Ende 2023 zu verlängern. Hinzu kommt die Prognose der US-Energiebehörde EIA, wonach die US-Ölproduktion aus den wichtigsten Schieferproduktionsregionen im Oktober auf 9,393 Millionen Barrel pro Tag (bpd) sinken wird. Das sei der niedrigste Stand seit Mai 2023, so die EIA.

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Diese Kombination trieb den Ölpreis der Nordsee-Sorte Brent jüngst auf das höchste Niveau seit November 2022. Der Ölpreis der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg im Hoch auf über 93,51 US-Dollar und erreichte mit seinem Anstieg um insgesamt fast 47 % seit dem Mai-Tief sogar das höchste Niveau seit August 2022.

Immerhin trifft er in diesem Bereich nun auf einen starken Widerstandsbereich, so dass ein weitergehender Preisanstieg erschwert ist.

Zinsen sind wieder deutlich gestiegen

Doch schon jetzt hinterließ diese Entwicklung auch am Anleihemarkt deutliche Spuren. Die Renditen der US-Staatsanleihen haben sich aufgemacht, ihr kürzlich erreichtes 16-Jahres-Hochs zu überbieten. Die 10-jährigen Bonds rentieren aktuell wieder bei fast 4,36 %, und damit auf dem höchsten Stand seit 2007.

Auch die Renditen in Deutschland haben bereits ein neues Hoch erklommen. Und da die Renditen gegenläufig zu den Anleihekursen sind, ist der für die deutschen Anleihen richtungsweisende Bund-Future entsprechend auf ein neues Tief gefallen.

Der jüngste Aufwärtsimpuls der Renditen bzw. Abwärtsimpuls des Bund-Futures begann übrigens am 31. August. An diesem Tag machten sich die Ölpreise auf, erneut wichtige Hürden zu überspringen – beim WTI die Marke von 83,515 US-Dollar bzw. das Hoch von Mitte April. Man kann also argumentieren, dass die zunehmenden Inflationsgefahren zu zunehmenden Zinssorgen geführt haben.

Wie wird die Fed damit umgehen?

Und ich bin nun sehr gespannt, wie die US-Notenbank nun damit umgeht und wie der Markt auf die Zinsentscheidung sowie die damit verbundenen Veröffentlichungen und Aussagen der Währungshüter reagieren wird.

Ich rechne damit, dass Fed-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz bekräftigt, dass der Kampf gegen die Inflation noch eine ganze Weile anhalten muss. Weitere Zinsanhebungen bleiben daher eine Option, während Zinssenkungen auf absehbare Zeit kein Thema sein werden.

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Und eigentlich dürfte dies den Aktienmärkten nicht schmecken. Sie haben zwar in der jüngeren Vergangenheit immer irgendeinen Grund gefunden, sich auf ihren (zu) hohen Niveaus zu halten, doch mit Blick auf die Saisonalität fürchte ich, dass den Bullen (bald) die Kraft ausgeht und die Bären (endlich) mal wieder das Ruder übernehmen, zumindest für einige Tage bzw. Wochen.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

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