Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 29. Januar 2021

die US-Börsen gerieten im gestrigen Spätgeschäft erneut unter Druck und in Asien setzte sich der Ausverkauf heute fort (KOSPI -3%). Es machen Gerüchte die Runde, dass in China eine Kredit- und Liquiditätsklemme aufziehen könnte. Ich hatte hier kürzlich geschrieben, dass PBoC und Peking (zu) restriktiv bzw. zögerlich agieren. In der laufenden Woche hat die Notenbank dem Markt erneut Liquidität entzogen. Kontraproduktiv für die asiatische Großregion auch die Reisewarnung der chinesichen Gesundheitsbehörde zum chinesischen Neujahrsfest. Das von Börsenforen gezielte Hochpeitschen einzelner Aktien bereitet seit Tagen unter den Profis Unbehagen: einerseits sind die Kurse dieser Unternehmen unter allen Bewertungskriterien „jenseits von Gut und Böse“. Darüber hinaus handelt es sich aber zuweilen auch um Pleitekandidaten, die teilweise geshortet waren. Daraus können für einige Marktteilnehmer Schieflagen entstehen, die in Zwangsliquidierung enden könnten. Aber auch bei an sich spannenden Firmen sind mittlwerweile durch die seit vielen Monaten anhaltende Jagd nach speziellen Themen wie z.B. „saubere Energie“ irrsinnige Bewertungen entstanden. Clevere Unternehmenslenker nutzen die astronomischen Kurse ihrer Firmen zu Kapitalerhöhungen, was aber zunächst zu Gewinnverwässerungen führt. Volkswirtschaftlich gewünscht – es wurde / wird Kapital im großen Stil dahin gelenkt, wo es gebraucht wird – droht für Investoren zunehmend Gefahr. Zur Erinnerung: auch die Megablase „Internet“ platzte urplötzlich. Das fing im FJ 2000 harmlos an: zunächst wurde jeder Kursrückgang als willkommene Chance zum Zukauf betrachtet. Der apano-Stimmungsindex veliert heute zwei weitere Punkte: der Industrierohstoff Kupfer (-4) fällt aus seinem Aufwärtstrend. Dagegen hat sich der STXE 600 wieder über seinen 50-Tage-Durchschnitt gehangelt (+2). Wir haben in dieser Woche in den beiden von uns betreuten apano-Fonds das Risiko sukzessive abgesenkt, weil uns die abrupten Tagesschwankungen suspekt sind. Auch die mageren Kursreaktionen nach teils überraschend guten Quartalzahlen mahnen zur Vorsicht – offenbar ist schon viel eingepreist! Wir glauben weiterhin an ein gutes Börsenjahr, aber die globalen Wachstumserwartungen - und damit die Kurse - müssen wegen des zu niedrigen Impftempos zurück gestutzt werden. Ganz kurzfristig ist es uns wichtiger, den Wert der Fonds zu sichern, als nach Performance zu jagen. Die selbe Empfehlung gibt uns derzeit auch der gänzlich objektiv gemessene apano-Stimmungsindex.


Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.