Die Berichtssaison hat sowohl zu einer erhöhten Volatilität als auch zu Abwärtsdruck an den Gesamtmärkten geführt. Letzte Woche gab der S&P 500 Index die Jahresgewinne 2021 wieder ab und schloss den Januar im Minus ab. Der Index gilt als ein gutes Barometer für die Entwicklung des gesamten Aktienmarktes.
Im Jahr 2020 erzielte der S&P 500 jedoch eine Rendite von mehr als 16%, was deutlich macht, wie wichtig es für die meisten Privatanleger ist, langfristig zu investieren, ohne sich um die kurzfristigen Schwankungen des Marktes zu kümmern. In den letzten 52 Wochen hat der Index um 15% zugelegt.
In ähnlicher Weise ist der SPDR S&P 500 ETF (NYSE:SPY) Trust (ASX:SPY), ein börsengehandelter Fonds (ETF), der den Index abbildet, im vergangenen Jahr ebenfalls um etwa 15% gestiegen. Der SPY war der erste ETF, der im Januar 1993 in den USA aufgelegt wurde. Er ist derzeit auch der größte.
Was aber, wenn Anleger einige Gewinne machen wollen, sobald z.B. der S&P 500 eine größere Korrektur hinlegt? Gibt es ein Finanzinstrument, das genau dies ermöglicht?
Inverse (oder Short-) ETFs gehören zu solchen Produkten, da ihr Wert steigt, wenn der entsprechende Benchmark-Index fällt.
Heute besprechen wir die wichtigen Eigenschaften von inversen ETFs und stellen einen solchen Fonds vor, der für diejenigen Anleger interessant sein könnte, die auf der Suche nach Produkt sind, das profitiert, wenn der S&P 500 sinkt.
Risikoaversion nimmt zu
Inverse ETFs bieten ein Short-Exposure auf die tägliche Rendite verschiedener Indizes, Sektoren oder Anlageklassen.
Es gibt auch leveraged}} (oder geared) inverse ETFs, die -2× oder -3× die zugrunde liegenden Indexrenditen bieten. Bei solchen Fonds nehmen sowohl die Risiken als auch die Renditen schlagartig zu.
Um den gewünschten Effekt des täglichen " long negative exposure" zu erreichen, halten inverse Fonds typischerweise komplexe derivative Produkte, wie Swaps, Futures und Optionen.
Aufgrund der Aufzinsung der täglichen Renditen könnte jede längere Haltedauer leicht zu deutlich vom Ziel abweichenden Renditen führen. Daher bewegt sich ein inverser Fonds bei Haltedauern, die länger als ein Handelstag sind, nicht unbedingt invers zum entsprechenden Index.
Über längere Zeiträume kommen der Zeitverfall und der negative Rebalancing-Effekt ins Spiel. Daher sind diese inversen und (inversen) gehebelten ETFs eher für den kurzfristigen Handel als für die langfristige Anlage geeignet.
Dabei ist es wichtig zu betonen, dass diese Produkte die Möglichkeit bieten, den Markt ohne das Risiko unbegrenzter Verluste zu shorten. In den letzten Wochen haben die Kursbewegungen bei der GameStop (NYSE:GME)-Aktie den potenziellen Effekt von Short-Covering aufgezeigt.
Die vergangene Woche hat deutlich gezeigt, dass, wenn eine Aktie geshortet wird, diejenigen, die die Short-Position eingehen, dem Risiko ausgesetzt sind, dass sie unendliche Verluste erleiden. Im Falle eines inversen ETFs wären die Verluste auf den Betrag begrenzt, den der Händler ursprünglich in die Position investiert hat.
Während inverse Fonds ein effektives Absicherungsinstrument sein können, müssen Händler ihre Portfolios sorgfältig überwachen und möglicherweise Positionen neu ausrichten, um die Absicherung aufrechtzuerhalten. Zu guter Letzt haben diese Fonds in der Regel hohe Kostenquoten.
ProShares Short S&P 500
- Aktueller Kurs: 17,76 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 17,39 - 33,19 Dollar
- Kostenquote: 0,90%
Der ProShares Short S&P500 (NYSE:SH) zielt auf tägliche Anlageerfolge ab, die dem umgekehrten Wert (-1x) der täglichen Performance des S&P 500 Index entsprechen.
In den letzten 12 Monaten ist der SH um ca. 25% gefallen, während sowohl der S&P 500 als auch der SPY um ca. 15% gestiegen sind. Diese Differenz der (inversen) Renditen verdeutlicht uns den täglichen Absicherungszweck des Fonds.
Der Fonds wurde erstmals im Juni 2006 gehandelt. Ein längerfristiger Chart spiegelt den Wertverlust des Fonds wider.
Anders ausgedrückt: der SH sieht zunächst wie ein relativ unkomplizierter ETF aus, der einen nicht gehebelten Short (-1x) auf den S&P 500 Index ermöglicht.
Der SH bietet sich jedoch generell nur für kurzfristige Trades an. Idealerweise sollte er lediglich eine relativ kleine Position in einem umfangreicheren Portfolio ausmachen.
Fazit
Ein inverser ETF wie SH bietet Marktteilnehmern ein gutes Absicherungsinstrument. Allerdings kann er auch zu erheblichen Verlusten führen.
Inverse und gehebelte (inverse) ETFs sind in der Regel nicht für Buy-and-Hold-Anleger geeignet, da die langfristigen Renditen deutlich unter denen des zugrunde liegenden Index liegen können.
Anleger, die ein gewisses Portfoliorisiko absichern wollen oder bärisch gegenüber einem bestimmten Marktindex oder einer bestimmten Anlageklasse eingestellt sind, können verschiedene andere inverse börsengehandelte Fonds in Betracht ziehen, darunter:
- Direxion Daily Junior Gold Miners Index Bear 2X Shares (NYSE:JDST)
- Direxion Daily S&P 500® Bear 1X Shares (NYSE:SPDN)
- MicroSectors US Big Banks Index 2X Inverse Leveraged (NYSE:BNKZ)
- ProShares UltraShort MSCI Emerging Markets (NYSE:EEV)
- ProShares UltraPro Short QQQ (NASDAQ:SQQQ)
- ProShares UltraPro Short S&P500 (NYSE:SPXU)
Privatanleger, die an inversen ETFs interessiert sind, sollten sich vor einem Investment in ein solches Produkt an einen registrierten Finanzberater in ihrem jeweiligen Land wenden.