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Märkte: Freundlicher Wochenschluss – Villeroy: Klare Ansagen – D: Strompreissubvention

Veröffentlicht am 08.05.2023, 08:32
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1037 (05:20 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0968 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 134,82. In der Folge notiert EUR-JPY bei 148,81. EUR-CHF oszilliert bei 0,9814.

Märkte: Freundlicher Wochenschluss

Die Finanzmärkte befanden sich im Wochenverlauf in einem Zustand "nervöser" Stabilität. Zunächst dominierte in der ersten Maiwoche moderate Risikoaversion. Zum Wochenausklang ergab sich dann eine freundliche Modalität.

Zum Wochenschluss lag der DAX in Schlagdistanz zu der Marke von 16.000 Punkten. US-Märkte konnten am Freitag mit dem Rückenwind quantitativ überzeugender US-Arbeitsmarktdaten (Qualität mit Fragezeichen, siehe unten) an Boden gewinnen. In Asien zeigt sich heute früh ein heterogenes Bild. Die Märkte in China, Hongkong, Vietnam und Indien zeigen sich freundlich, während der Nikkei (Japan) an Boden verliert.

Am Kapitalmarkt ergibt sich ein entspanntes Bild. 10 jährige Bundesanleihen rentieren aktuell mit 2,29%. Im Wochenverlauf mäanderte die Rendite zwischen 2,18% - 2,40%. 10 jährige US-Staatstitel werfen aktuell einen Zins in Höhe von 3,43% ab. Hier lag die Bandbreite in der abgelaufenen Woche bei 3,32% - 3,58%.

Der EUR nistet sich gegenüber dem USD auf einem Niveau von 1,10 +/- 100 Pips ein. So lag die Handelsbandbreite in der letzten Woche bei 1,0940 – 1,1090.

Die edlen Metalle konnten die im Wochenverlauf markierten Höchststände nicht halten und kamen am Freitag unter Verkaufsdruck. Im Hinblick auf die Debatte über den USD-Leitwährungsstatus, die Problematik des US-Schuldenlimits und der Neuorientierung in der Welt der aufstrebenden Länder ist eine Trendumkehr bei den edlen Metallen zunächst nicht auf der Agenda.

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Exkurs: Neuorientierung in der Welt

Die Arabische Liga, die 1945 gegründet wurde und sich aus 21 Staaten zusammensetzt, nimmt Syrien nach mehr als 10 Jahren wieder auf. 2011 wurde die Mitgliedschaft Syriens ausgesetzt.

Kommentar: Diese Entscheidung der Arabischen Liga hat mit den diplomatischen Bemühungen Chinas im Nahen Osten zu tun, um dort Frieden zu etablieren, um Gegensätze zu nivellieren oder zu neutralisieren. Frieden ist die Grundlage für Wohlstand und Stärke! Es wird offenbar goutiert!

Frankreichs Notenbankchef zur weiteren EZB-Politik

Villeroy sagte, die Veränderung im Zinserhöhungsmodus sei ein wichtiges Signal. Es würde wahrscheinlich noch mehrere Zinserhöhungen geben. Das Wesentliche sei aber bereits getan.

Kommentar: Das deckt sich mit unserer Sichtweise.

Die Konjunktur sei in Frankreich und der Eurozone widerstandsfähiger.

Kommentar: Das scheint bisher so, aber dieses Bild erfährt derzeit stärkere Fissuren (u.a. deutscher Auftragseingang, siehe Datenpotpourri).

Ziel des EZB-Rats sei es, den Kampf gegen die Inflation zu gewinnen, ohne eine Rezession auszulösen. Man werde die Inflation auf 2% per Ende 2024 oder 2025 reduzieren.

Kommentar: Die Ziele sind verständlich. Partiell liegen die Ursachen der Inflation aber in Politikfeldern, auf die die EZB keinen Einfluss hat. Wir messen den EZB-Rat an seinen Zielen.

Thema Strompreissubvention

Laut Konzeptpapier des Wirtschaftsministeriums wird ein Industriestrompreis von 6 Cent erwogen für 80% des Basisstromverbrauchs der Grundstoffindustrie. Das würde laut Habeck bis 2030 circa 25 – 30 Mrd. EUR kosten. Das Finanzministerium lehnt das Konzept ab. Das Kanzleramt reagiert reserviert.

Kommentar: Der Fokus Habecks liegt offensichtlich auf der Großindustrie, nicht auf dem Mittelstand. Den gilt es, zu berücksichtigen. Familienunternehmen zeigen sich skeptisch (Verband). Die Energiepreisdilemmata Deutschlands und Europas sind durch eigene bewusste Politik begründet (Merkel bis Scholz). Nein, nicht dritte Länden tragen die Verantwortung.

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Wie in diesem Report zuvor betont, riskiert diese Politik die Wirtschaftsstrukturen, die uns tragen. Wenn die Strukturen einmal zerstört sind, kommen sie kurzfristig nicht zurück. Man erkennt offenbar in Berlin in zarten Ansätzen diesen Zusammenhang. Fakt ist, die hier im Raum stehenden Kosten sind massiv, die zu Lasten der kommenden Generationen gehen.

Wann hat für Politiker das eigene Handeln Konsequenzen? Ein Herr Laschet musste wegen eines Lachens/Lächelns an der falschen Stelle zurücktreten. Was haben sich unsere aktuell verantwortlichen Politiker alles geleistet (seit1949 historisch einmalig)?

Dieses Thema hat auch mit Medienmacht zu tun.

US-Arbeitsmarktbericht: Kritische Einlassungen

Der aktuelle US-Arbeitsmarktbericht (siehe Datenpotpourri) wurde von den Auguren als erstaunlich widerstandsfähig klassifiziert. Wer nur auf die quantitativen Daten schaut, kann trotz der Revision der "Nonfarm Payroll"-Daten diesen Eindruck gewinnen.

Werfen wir einen Blick auf die Qualität. US-Arbeitsmarktdaten werden nicht wie bei uns ermittelt. Es gibt zwei Umfragen (Household- und Establishment-Survey), deren Ergebnisse dann mittels der jüngeren Erfahrungswerte extrapoliert werden. Das ist immer dann riskant, wenn es zu Konjunkturtrendveränderungen kommt, da dann die Extrapolationen bei Wandlung von Wachstum zu Stagnation/Rezession zu gut oder bei Veränderung von Rezession zu Wachstum zu schlecht ausfallen. Mehr noch gibt es das "CES Net Birth/Death Model".

Hier wird unterstellt (nicht berechnet oder erfasst), wie viele Unternehmen neu gegründet oder aufgegeben wurden. Im aktuellen Berichtsmonat wurden aus diesem Modell 378.000 neue Stellen im offiziellen Arbeitsmarktbericht (+253.000) generiert. Es war das zweithöchste Ergebnis des "CES Net Birth/Death Model". In den letzten 12 Monaten hat dieses Modell 43% aller neuen Jobs im offiziellen Arbeitsmarktbericht veranlasst (1,84 Millionen Arbeitsplätze).

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Kommentar: Sind auf dem Papier extrapolierte Jobs und Unternehmensgründungen derzeit realistisch belastbare Größen? Wissen ist Macht.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Deutschlands Auftragseingang mit Einbruch

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Konsumsektors der Eurozone stellte sich per April auf 45,2 nach zuvor 45,0 Punkten.

Die Einzelhandelsumsätze fielen per März im Monatsvergleich um 1,2% (Prognose -0,1%) nach zuvor -0,2% (revidiert von -0,8%), Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 3,8% (Prognose -3,1%) nach zuvor -2,4% (revidiert von -3,0%)

Deutschland: Der Auftragseingang der Industrie brach per März im Monatsvergleich unerwartet um 10,7% (Prognose -2,2%) nach zuvor +4,5% (revidiert von 4,8%) ein.

Frankreich: Die Industrieproduktion sank per Berichtsmonat März im Monatsvergleich um 1,1% (Prognose -0,3%) nach zuvor +1,4% (revidiert von 1,2%).

UK: PMI für Konsumsektor legt zu

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Konsumsektors des UK stellte sich per April auf 51,1 nach zuvor 50,7 Punkten.

Schweiz: Arbeitslosenquote auf tiefstem Stand seit 10/2001, CPI auf Tief seit 04/2022

Die Arbeitslosenrate verharrte in der saisonal bereinigten Fassung unverändert bei 1,9%. Es ist die niedrigste Quote seit Oktober 2001. Die Verbraucherpreise nahmen per April im Jahresvergleich um 2,6% (Prognose 2,8%) nach zuvor 2,9% zu. Es ist die geringste Zunahme seit 04/2022.

USA: Arbeitsmarktbericht auf ersten Blick in Ordnung (siehe Kommentar zuvor)

• Arbeitslosenquote U-1: 3,4% (Prognose 3,6%) nach 3,5%
• Arbeitslosenquote U-6: 6,6% nach 6,7% (Vergleichbarkeit zur Quote der Eurozone)
• "Nonfarm Payrolls": 253.000 (Prognose 180.00) nach 165.000 (revidiert von 236.000)
• Wochenarbeitszeit: 34,4 Std. (Prognose 34,4 Std.) nach 34,4 Std.
• Partizipationsrate: 62,6% nach 62,6%
• Durchschnittslöhne (M/J): 0,5%/4,4%( (Prognose 0,3%/4,2%) nach 0,3%/4,3%

Die US-Verbraucherkredite legten per März um 26,51 Mrd. USD (Prognose 16,50 Mrd. USD) nach zuvor 15,03 Mrd. USD zu.

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Japan: Dienstleistungsindex auf Höchststand seit 2017

Der Jibun Bank Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor verzeichnete per April einen Anstieg von 54,9 auf 55,4 Punkte auf den höchsten Stand der Historie (2017).

China: Devisenreserven auf höchstem Stand seit 02/2022

Die Devisenreserven stellten sich per April auf 3.205 (Prognose 3.192) nach 3.184 Mrd. USD:

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0700 – 1.0730 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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