Die italienische ITA Airways ist als Nachfolger der Alitalia eine der letzten staatlichen Airlines überhaupt – noch. Denn die zuletzt deutlich in Schieflage geratene Fluggesellschaft steht derzeit zum Verkauf und somit vor der Privatisierung. Noch bis Montag um Mitternacht können Interessenten Angebote für die Airline bei der italienischen Regierung einreichen – und aktuell sieht es tatsächlich so aus, als bekäme ein Konsortium mit deutscher Beteiligung den Zuschlag…
Dieses setzt sich aus dem in der Schweiz ansässigen Kreuzfahrt- und Container-Riesen Mediterranean Shipping Company, kurz: MSC, und der Lufthansa (ETR:LHAG) zusammen. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen eigenen Aussagen zufolge 80% von ITA Airways übernehmen und hierfür €853 Millionen auf den Tisch legen, die restlichen 20% würden im Rahmen dieses Deals in den Händen des italienischen Finanzministeriums verbleiben.
Der derzeit größte Konkurrent des Bündnisses – und offenbar auch der einzige ernstzunehmende – ist die US-amerikanische Investmentgesellschaft Certares. Diese möchte zwar mit den Fluglinien Delta Airlines (NYSE:DAL) und Air France-KLM (EPA:AIRF) gemeinsame Sachen machen, die finanziellen Kosten der Übernahme würde Certares aber alleine stemmen. Was im direkten Vergleich wohl für das Konsortium MSC/Lufthansa spricht: Certares möchte lediglich 55 bis 60% der italienischen Airline übernehmen – und würde entsprechend deutlich weniger Geld in die geschundenen ITA-Kassen spülen. Dieses hat die Airline aber bitter nötig: Nach einem bis dato eher durchwachsenen Sommer-Geschäft rechnet das Unternehmen mit einem schwierigen Herbst respektive Winter.
Regierung, ITA-Management und Gewerkschaften wohl pro MSC/Lufthansa
Aus Regierungskreisen ist zu hören, dass sowohl der italienische Staat als auch wohl das ITA-Management sowie alle wichtigen Gewerkschaften einen Verkauf an das MSC/Lufthansa-Konsortium favorisieren – das letzte Wort hat hier aber der im Juli zurückgetretene Ministerpräsident Mario Draghi, der übergangsweise noch bis zu den vorgezogenen Parlamentswahlen am 25. September geschäftsführend im Amt verbleibt. Und dieser pokert offenbar bis zum Schluss. So liegt es auch im Rahmen des Möglichen, dass der Staatschef alle eingereichten Angebote als nicht zufriedenstellend bewertet, die Entscheidung nochmals vertagt und an die kommende Regierung weiterreicht. Experten erachten dies aber eher als unwahrscheinlich, so führt Claudio Tarlazzi, seinerseits Generalsekretär der Gewerkschaft Uiltrasporti, auf: „Wer den Markt kennt, weiß, dass es ITA nicht alleine schaffen kann“. Tarlazzi zufolge wäre es für die Airline außerdem der Worst Case, wenn „sie in den Fleischwolf des Wahlkampfes“ geraten würde und die Thematik lediglich „im Interesse weniger Parteien behandelt“ werden.
Die Lufthansa war erst Mitte 2020 aufgrund der im Zuge der Corona-Pandemie massiv eingebrochenen Geschäftszahlen aus dem damals noch aus 30 Unternehmen zusammengesetzten Dax geflogen, entsprechend zählt das Wertpapier – für den Moment – auch nicht zu unserem DAX40-Aktienpaket. Dieses beinhaltet jedoch zahlreiche weitere äußerst interessante und vielversprechende Titel und ist entsprechend auch ohne die Aktie der Kranich-Airline ein hilfreicher Begleiter im Rahmen ihrer Anlagetätigkeit. Wir bieten Ihnen hier nämlich nicht nur eine regelmäßige schriftliche Analyse der einzelnen Wertpapiere, auch kommunizierte Ein- und Ausstiege sowie ein vollumfängliches Depotmanagement zählen zu den Leistungen dieses Produkts. Dies gilt übrigens auch für unsere Aktienpakete DOW30 und TECH33. Sie wollen noch mehr über unser DAX40-Aktienpaket erfahren? Dann schauen Sie doch einfach mal hier vorbei und machen sich selbst ein Bild.
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