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Finanzmärkte nervöser – Truss kann nicht mehr – D: Exporte nominal stark

Veröffentlicht am 21.10.2022, 11:39
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 0,9778 (05:51 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 0,9766 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 150,25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 146,93. EUR-CHF oszilliert bei 0,9829.

Finanzmärkte: Wieder zunehmende Nervosität

An den Aktienmärkten wurden im Tagesverlauf erhöhte Niveaus abverkauft. Das darf als Ausdruck zunehmender Nervosität und gegebener Risikoaversion interpretiert werden. In den kommenden Tagen wird sich weisen, ob die zuletzt erhöhten Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten verankert werden können. An den Kapitalmärkten kommt es auf dem erhöhten Renditeniveau zu Seitwärtsbewegung. 10-jährige Bunds rentieren mit 2,42% und 10 jährige US-Staatsanleihen bei 4,25%.

Der USD markierte gegenüber dem JPY mit in der Spitze 150,37 die höchsten Kurse seit Sommer 1990. Der Euro bewegt sich gegenüber dem USD stabil. Gold stand gegenüber dem USD unter Verkaufsdruck, Silber konnte geringfügig an Boden gewinnen.

Truss kann nicht mehr

Premierministerin Truss gab gestern auf. Das war keine Überraschung. Die Vertrauensbasen Partei zu Truss, Parlament zu Truss und Bevölkerung zu Truss waren nicht mehr gegeben. Nun sollen in Kürze im stringenten Verfahren die Position an der Parteispitze und damit auch die Position des Premierministers neu besetzt werden.

Die Konservativen legen die Hürde für Bewerber auf ein hohes Niveau. Kandidaten benötigen 100 Fürsprecher unter den Abgeordneten. Dazu wird es eine Empfehlung aus der Fraktion der Tories geben. Am Ende entscheiden die Parteimitglieder. Boris Johnson zeigt Interesse.

Kommentar: Das Bild, das das UK auf der internationalen Bühne abgibt, ist seit 2016 ein Trauerspiel. Die Notwendigkeit Köpfe auszutauschen spricht für sich. Warum scheitern diese Köpfe? Das Problem sind nicht die Köpfe. Das Problem liegt darin, dass die britischen Eliten sich für einen Kurs entschieden haben, der Ähnlichkeiten mit der Quadratur des Kreises hat.

Man will den Brexit, man will Freiheiten und Zugänge. Man ist aber nicht bereit, die Eintrittspreise für die Zugänge zu zahlen. Man ist in der Folge bereit, internationale Rechtsnormen zu ignorieren. In der Folge hat sich das UK isoliert: Beziehungen zur EU zerrüttet, zu Russland, China zerstört, zu USA schwach (kein Freihandelsabkommen), zu aufstrebenden Ländern unausgeprägt (Asylpolitik).


Deutschland: Starkes nominales Exportwachstum, aber ...

Per September nahmen die Exporte in Regionen außerhalb der EU im Jahresvergleich um 20,4% auf 64,3 Mrd. EUR zu (Monatsvergleich 0,8%). Gegenüber den USA kam es zu einem Anstieg um 43,7% auf 15,4 Mrd. EUR. Gegenüber China kam es zu einer Zunahme um 8,5% auf 9,2 Mrd. EUR. Auch gegenüber dem UK stellte sich im Jahresvergleich ein Anstieg um 14,3% auf 6,4 Mrd. EUR ein. Preis- und Währungseffekte spielen bei dem nominalen Anstieg eine gewichtige Rolle.

Kommentar: Der nominale Anstieg erfreut. Gegenüber den USA ist anzumerken, dass der Durchschnittskurs des Euros gegenüber dem USD vor Jahresfrist circa 20% höher lag (1,1650). Das ist zu berücksichtigen und nivelliert das Ergebnis. Zusätzlich ist die Preisinflation zu veranschlagen. Gleichwohl bleibt gegenüber den USA damit eine reale Ausweitung der Exporte gegeben.

Moskau bedient sich des Wohlstandsfonds

Um den Staatshaushalt auszugleichen, bedient sich das Finanzministerium des Wohlstandsfonds. Circa 16,6 Mrd. EUR oder 1 Billion Rubel werden dafür aller Voraussicht nach benötigt, um das bei 2,3% des nominalen BIP liegenden Haushaltsdefizits auszugleichen.

Kommentar: Fakten sprechen für sich. In Russland gibt es Haushaltsressourcen (Wohlstandsfonds). Die Defizitgrößenordnung Russlands von 2,3% des BIP ist im internationalen Kontext hinsichtlich der verfügten Sanktionspolitik bemerkenswert niedrig. Der gerade veröffentlichte Fiscal Monitor des IWF per Oktober 2022 liefert uns Erkenntnisgewinne zur Bewertung struktureller Stärken und Schwächen

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© Netfonds AG, Daten IWF Fiscal Monitor 10/2022

Türkei: Unerwartet starke Zinssenkung - kaum Reaktion am Devisenmarkt

Unerwartet forsch setzt die türkische Notenbank ihren Zinssenkungskurs fort. Gestern wurden die Leitzinsen um 1,5% gesenkt (Prognose -1,00%, Repo von 12% auf 10,5%, O/N Lending Rate von 13,50% auf 12,00%). Die Inflation lag zuletzt bei 83%.

Kommentar: Die Reaktion am Devisenmarkt fiel gestern extrem moderat aus. In den letzten 5 Handelstagen oszilliert der USD gegenüber der türkischen Lira in einer Bandbreite zwischen 18,53 und 18,60. Aktuell liegt der Kurs bei 18,58.Auf Jahressicht kam es zu einem Anstieg des USD von 9,46 auf das aktuelle Niveau.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Zwei Negativrekorde

Die Leistungsbilanz der Eurozone "reüssierte" in der saisonal bereinigten Fassung mit einem Defizit in Höhe 26,32 Mrd. EUR nach zuvor -19,86 Mrd. EUR. Damit wurde ein neuer Negativrekord in der Historie seit Januar 1999 markiert.

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Deutschland: Die deutschen Erzeugerpreise legten per September um 2,3% (Prognose 1,3%) nach zuvor 7,9% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 45,8% (Prognose 44,7%, Vormonat 45,8%). Damit wurde der Negativrekordwert des Vormonats (Historie seit August 1949) bestätigt.

Frankreich: Der Geschäftsklimaindex verharrte per Oktober bei 102 Punkte. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe legte von zuvor 102 auf 103 Punkte zu (Prognose 101).

UK: Stimmung etwas aufgehellt

Der GfK Konsumklimaindex Großbritanniens stieg von -49 auf -47 Punkte (Prognose -52).

USA: Daten ohne großen Erkenntnisgewinn

Die Arbeitslosenerstanträge sanken in der Berichtswoche per 15. Oktober von zuvor 226.000 (revidiert von 228.000) auf 214.000 (Prognose 230.000). Der Philadelphia Fed Business Index stieg per Oktober von -9,9 auf -8,7 Zähler (Prognose -5,0). Der Absatz zuvor genutzter Wohnimmobilien stellte sich in der annualisierten Darstellung per September auf 4,71 Mio. nach zuvor 4,78 Mio. Objekten.

Russland: Devisenreserven etwas niedriger

Die Devisenreserven sanken per Berichtswoche 14. Oktober von 548,7 auf 544,4 Mrd. USD.

Japan: Unkritisches Niveau im Vergleich zu Eurozone und USA
  • CPI September, Jahresvergleich: 3,00% nach zuvor 3,00%
  • CPI Kernrate September, Jahresvergleich: 3,00% nach zuvor 2,8%

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.0300 - 1.0330 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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