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EV-Boom: Wie abhängig ist Deutschland von Lithium-Importen?

Veröffentlicht am 13.10.2020, 10:35
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Lithium gehört weltweit aktuell zu den gefragtesten Rohstoffen. Es ist ein hervorragender Energiespeicher und damit der ideale Grundstoff zur Produktion von Akkus und Batterien. Lithium-Ionen-Akkus stecken in unzähligen elektronischen Geräten, geben Smartphones ihre Energie und treiben Elektrofahrzeuge an. Und weil es zu den LI-Akkus bislang keine nennenswerte Alternative auf dem Markt gibt, ist Lithium zum großen Wirtschaftsfaktor geworden.

Wer jetzt Lithium fördert, ist gefragt

Länder wie Bolivien, Chile und Argentinien, die den endlichen Rohstoff Lithium in großem Stil abbauen, üben damit einen wirtschaftlichen und nicht zuletzt auch politischen Druck auf diejenigen aus, die das „Weiße Gold“ dringend benötigen, aber nicht selbst fördern. Deutschland importiert seinen Bedarf an Lithium aktuell zu 100 Prozent. Die Bundesregierung spricht von 9.000 bis 30.000 Tonnen pro Jahr – Tendenz stark steigend.

Nach Einschätzung von Wirtschaftsexpertenbegibt sich Deutschland dadurch nicht nur in eine wirtschaftliche, sondern auch in eine riskante politische Abhängigkeit. Gute Beziehungen zu den lithiumexportierenden Ländern müssten unter allen Umständen gewahrt bleiben, damit die Rohstofflieferungen nicht gefährdet seien. Negatives Beispiel war zuletzt ein Fall in Bolivien, als ein Joint Venture des Staatsunternehmens YLB mit der deutschen Firma ACISA ohne Nennung von Gründen von bolivianischer Seite aufgekündigt wurde.

Förderung auch in Deutschland sinnvoll

Dabei liegen große Mengen an Lithium sehr wahrscheinlich sogar innerhalb von Deutschland. Lohnenswerte Vorkommen sind bei den Städten Zinnwald und Sadisdorf im Erzgebirge, nahe der tschechischen Grenze, entdeckt worden. Die geschätzte Menge an Lithium beläuft sich in diesem Gebiet auf 125.000 Tonnen.

Eine Förderung von Lithium in Deutschland könnte sich aus Kostengründen als äußerst sinnvoll erweisen. Martin Wedig, Geschäftsführer der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau, bescheinigt der Lithiumproduktion in Deutschland und Europa aufgrund der vorhandenen Vorkommen eine durchaus positive Zukunft.

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Die Pro-Argumente sind sowohl politisch-wirtschaftlicher als auch ökologischer Natur: Die Förderung von Lithium im eigenen Land würde Deutschland unabhängiger machen und gleichzeitig die CO2-Klimabilanz bei der Produktion von LI-Akkus durch kürzere Transportwege verbessern.

Lithium Australia will Lithium aus Grubenabfällen gewinnen

Einer der Player auf dem bislang unerschlossenen Markt in Deutschland ist das Unternehmen Lithium Australia NL (ASX:LIT) (ASX: LIT; WKN: A14XX2; ISIN: AU000000LIT3), das mit seiner hundertprozentigen Tochter Trilithium Erzgebirge GmbH Lithium „Made in Germany“ realisieren will. Das Projekt in Sadisdorf hat die Herstellung von Hochleistungs-Kathodenpulvern aus Glimmer mithilfe der patentierten SiLech-Methode zum Ziel. Glimmer wird aus dem dortigen Zinnbergbau gewonnen und gilt bislang eher als Abfallprodukt, das wirtschaftlich nicht nutzbar ist. Deutsches Lithium aus Sachsen – das wäre auch mit Blick auf die Tesla (NASDAQ:TSLA) Gigafactory, die nur rund 250 km entfernt gebaut wird, eine Erfolgsgeschichte.

Prognose für Lithiumabbau durch Galan Lithium übertrifft Erwartungen

Auf ein lohnenswertes Projekt auf der anderen Seite des Ozeans setzt derweil Galan Lithium Ltd (ASX:GLN) (ASX:GLN, WKN DE: A2N4CD, ISIN: AU0000021461)in Argentinien. Das Lithium-Sole-Projekt Hombre Muerto West (HMW) des Australischen Explorers übertrifft nach ersten Einschätzungen die Erwartungen in Größe des Vorkommens (1,1 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat) und den Lithiumgehalt der Sole (4,8 Prozent). Galan-Geschäftsführer Juan Pablo Vargas de la Vega, spricht von einem echten Meilenstein für das Unternehmen. Er ist davon überzeugt, dass HMW in Zukunft ein großer Lithiumproduzent wird. Galan konnte erst kürzlich durch eine Kapitalerhöhung 3 Mio. AUD einsammeln, um sein weiteres Vorankommen zu finanzieren.

Weitere in der Nachbarschaft von Galan tätige Unternehmen sind die an der New Yorker Börse notierte Livent Corporation, die seit 27 Jahren erfolgreich Lithium im Hombre-Muerto-Salar gewinnt, sowie das australische Unternehmen Galaxy Resources (ASX: GXY).

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Fazit:

Der großflächige Abbau von Lithium in Deutschland ist noch Zukunftsmusik. Weder aus Primär- noch aus Sekundärquellen wird in der Bundesrepublik bislang Lithium gewonnen. Aktuelle Projekte befinden sich noch in der Entwicklungsphase.

Durch die hierzulande sehr strengen Sicherheitsvorkehrungen und Umweltauflagen sowie die hohen Arbeitslöhne und Sozialangaben würde deutsches Lithium außerdem deutlich über dem aktuellen Marktwert liegen. Deutschlands Automobilindustrie steht beim E-Auto jedoch unter starkem Druck. Lithium muss deshalb möglichst billig sein und wird deshalb auch weiterhin vorranging aus Südamerika kommen. Projekte wie das von Lithium Australia, die auf eine eher unkonventionelle Lösung der Lithiumgewinnung setzen, sind dagegen mittelfristig in Deutschland sehr gut vorstellbar.

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