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EUR/USD: Wie steigende Anleiherenditen die Powell-Anhörung vor dem Kongress beeinflussen

Veröffentlicht am 22.02.2021, 22:36
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Die halbjährliche Anhörung des US-Notenbankchefs Jerome Powell zur wirtschaftlichen und geldpolitischen Lage vor dem US-Kongress ist eines der wichtigsten Ereignisse in dieser Woche. Der umfassende Ausverkaufs des US-Dollar ist ein Zeichen dafür, dass Investoren zurückhaltende Kommentare antizipieren. Täglich werden etwa 1,7 Millionen Amerikaner gegen das Coronavirus geimpft. Inzwischen haben 13% der Bevölkerung ihre erste Dosis erhalten, so dass die USA mit der Verteilung des Impfstoffs schnell vorankommen. In vielen Bundesstaaten, darunter New York, kam es zu Lieferengpässen, die aber zu einem großen Teil auf das schlechte Wetter zurückzuführen waren, das in der vergangenen Woche die Auslieferung von etwa 6 Millionen Impfdosen verzögerte. Die Versorgung wird in den kommenden Wochen einfacher werden, da die Produktion hochgefahren wird und die Food and Drug Administration den Einzeldosis-Impfstoff von Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) genehmigt.

All dies ist wichtig, weil es die Chancen einer starken wirtschaftlichen Erholung in den USA erhöht. Doch selbst wenn die Aussichten rosig sind, gibt es für die Zentralbank kaum Gründe, den Kurs zu ändern, insbesondere angesichts des jüngsten Anstiegs der Treasury-Renditen. Steigende Zinsen und die steiler werdende Renditekurve sind bislang zwei der Hauptthemen, die in diesem Jahr an den Finanzmärkten für Gesprächsstoff sorgen. Seit dem 1. Januar sind die 10-jährigen Anleiherenditen von 0,91% auf 1,39% gestiegen. Hintergrund für diesen zweistelligen Renditeanstieg sind steigende Inflationserwartungen und Bedenken hinsichtlich der Maßnahmen der Zentralbank.

Die Frage lautet nun: Wie wirkt sich dies auf Powells Anhörung vor dem Kongress aus?

Es gibt dem Notenbankchef mehr Flexibilität, die Geldpolitik akkommodierend zu gestalten, weil der Anstieg der Anleiherenditen die finanziellen Bedingungen strafft, indem die Hypotheken- und Kreditkartensätze in die Höhe getrieben werden. Powell hat in seiner Rede vor dem Economic Club of New York vor zwei Wochen sehr deutlich gemacht, dass er den Anstieg der Inflation für vorübergehend hält und selbst wenn die Preise in den kommenden Monaten steigen, "wird das nicht viel bedeuten." Er sprach sich auch dafür aus, die Zinssätze auf dem aktuellen Niveau nahe Null zu halten, bis die Wirtschaft die Vollbeschäftigung erreicht und die Inflation auf über 2% steigt, um eine dauerhafte Erholung zu gewährleisten. Seitdem waren die Konjunkturdaten gemischt: Die Einzelhandelsumsätze erholten sich, aber das Beschäftigungswachstum blieb hinter den Erwartungen zurück und die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung erreichten wieder den höchsten Stand seit einem Monat.

Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass Powell den Preisanstieg herunterspielen und bekräftigen wird, dass eine akkommodierende Geldpolitik auf absehbare Zeit erforderlich ist. Jegliche Spekulationen über ein Tapering sind noch zu früh. Entsprechend dürften dovishe Äußerungen die Talfahrt des Dollars beschleunigen und den USD/JPY in Richtung 104,50 und den AUD/USD auf 80 Cents treiben.

In Deutschland war das Geschäftsklima stärker als erwartet und ließ den Euro gegenüber dem US-Dollar den dritten Tag in Folge steigen. Im Vergleich zu anderen Währungen fielen die Gewinne des Euro jedoch bescheidener aus, da sich die Investoren Sorgen darüber machen, wie die Zentralbank auf die aufwertende Gemeinschaftswährung reagiert. Die Europäische Zentralbank äußerte sich heute zwar nicht zu den Wechselkursen, ließ aber durchblicken, dass sie den Anstieg der nominalen Anleiherenditen genau beobachtet. Im Vergleich zu den USA und Großbritannien läuft die Impfkampagne in der Eurozone nur sehr langsam an. Deutschland, die größte Volkswirtschaft in der Eurozone, hat bislang nur 4% seiner Bevölkerung geimpft. Die Impfquote in Frankreich, Spanien und Italien ist noch etwas niedriger. Aufgrund dieser Verzögerung hatten wir argumentiert, dass der Euro im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen unterdurchschnittlich performen wird, und genau das haben wir heute gesehen.

Das Pfund Sterling kletterte gegenüber dem US-Dollar auf neue Mehrjahreshochs und schloss gegenüber dem Euro auf dem höchsten Stand seit einem Jahr. Die Investoren begrüßten den Plan von Premierminister Boris Johnson, die Beschränkungen in ganz England zu lockern. Da mehr als ein Viertel der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten hat, sind die Neuinfektionsfälle in Großbritannien von einem Höchststand von 68.000 im Januar auf 9.800 am Sonntag gesunken. Die Schulen öffnen am 8. März wieder, und ab 29. März sind Versammlungen im Freien möglich. Die Beschränkungen sollen in mehreren Schritten im Abstand von fünf Wochen aufgehoben werden, was bedeutet, dass Restaurants, Einzelhandelsgeschäfte und Pubs möglicherweise erst im Frühjahr wieder öffnen. Die britischen Arbeitsmarktzahlen stehen morgen auf der Agenda, und wenn die Zahl der Antragsteller zunimmt, wie es die PMIs nahelegen, könnten wir endlich einen Pullback beim Pfund sehen.

Der australische und neuseeländische Dollar entwickeln sich weiterhin am besten. Standard & Poor's stufte die Kreditwürdigkeit Neuseelands von AA auf AA+ herauf, was die Währung auf ein 34-Monats-Hoch gegenüber dem US-Dollar trieb. S&P teilte mit:

"Neuseeland erholt sich schneller als die meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften, weil das Land in der Lage war, die COVID-19-Ausbreitung besser einzudämmen als die meisten anderen."

Diese Stärke spiegelte sich auch im Australischen Dollar wider, da das Land die gleichen vielversprechenden Aussichten wie Neuseeland aufweist. Die Reserve Bank of New Zealand tagt diese Woche. Analysten rechnen mit einer weniger dovishen Haltung der Zentralbank.

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