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DraftKings: Jetzt einsteigen?

Veröffentlicht am 11.08.2022, 06:51
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Der große Kursabsturz von DraftKings lässt sich eher mit Fehlern des Marktes im letzten Jahr als mit Überreaktionen in diesem Jahr erklären
  • Eine Marktkapitalisierung von 7 Mrd. USD erscheint im Verhältnis zu den aktuellen Umsätzen und großen Verlusten immer noch hoch
  • Auf lange Sicht bedarf es bei DraftKings nicht nur Verbesserungen bei der Umsetzung, sondern auch beim Management
  • Der Handel mit DraftKings-Aktien (NASDAQ:DKNG) in den Jahren 2020 und 2021 war ein Beispiel dafür, wie einem Markt einfach die Basis wegbrechen kann. Die Bullen-These für DKNG stützte sich allzuoft nur auf die Legalisierung von Sportwetten und iGaming in den USA, während allzu reale Risiken in puncto Bewertung, Wettbewerb und Ausführung ignoriert wurden.

    Die DKNG-Aktie lag zum Handelsschluss am Freitag gut 75 % unter ihrem Rekordhoch vom März letzten Jahres. Offensichtlich hat der Markt seine Erwartungen hier neu kalibriert. Doch trotz eines kürzlichen Kursanstiegs bleibt jedes dieser Risiken bestehen. Sicherlich bietet dieser Titel eine faszinierende Story, doch angesichts einer Kurserholung um 83 % gegenüber den Tiefstständen sollten sich Anleger nicht sofort auf diese Anlage stürzen.

    DraftKings Weekly Chart.

    Quelle: Investing.com

    DraftKings-Aktie legt zu

    Am Freitag zog DKNG um 10 % an, nachdem das Unternehmen seine Ergebnisse für das 2. Quartal vorbörslich veröffentlicht hatte. Auf den ersten Blick lässt sich die Kursrallye durchaus nachvollziehen. Der Umsatz übertraf den Konsens der Analysten deutlich. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wurde angehoben; der erwartete Verlust für das Jahr wurde recht deutlich reduziert.

    Bei näherer Betrachtung sind die Nachrichten jedoch vielleicht nicht ganz so gut. Zum einen hatte sich DKNG im Vorfeld des Berichts stark erholt, was theoretisch eine höhere Messlatte für das Unternehmen darstellen könnte. Und während die Aussichten für das Gesamtjahr solide erscheinen, kam die Verbesserung im Wesentlichen von der Performance des 2. Quartals. DraftKings übertraf seine Prognose für das bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) für das zweite Quartal um 72 Mio. USD und erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr um 60 Mio. USD. Eine ähnliche Tendenz gilt für den Umsatz.

    Trotz der höheren Annahmen ist der Ausblick nicht sonderlich beeindruckend. DraftKings erwartet immer noch einen bereinigten EBITDA-Verlust von 765 bis 835 Mio. USD. Das sind fast 40 % der Einnahmen. Bis zur Profitabilität ist es noch ein langer, steiniger Weg, selbst wenn man die aktienbasierten Vergütungen außer Acht lässt, die in der ersten Jahreshälfte atemberaubende 322 Mio. USD ausmachten.

    Investoren haben in der vergangenen Woche nach den Ergebnissen eine Reihe angeschlagener spekulativer Aktien hochgekauft, darunter Coinbase (NASDAQ:COIN) und Carvana (NYSE:CVNA). DKNG könnte mehr von dieser Risikofreude profitiert haben als von einer wirklichen Veränderung der zugrundeliegenden Story des Unternehmens.

    Das Bewertungsproblem

    DKNG hat sich von den Tiefstständen im Mai gut erholt. Es ist möglich, dass die Investoren die Aktie angesichts des steilen Rückgangs von den Höchstständen billig finden.

    Mit der Zeit könnte das sogar der Fall sein. DraftKings verbraucht im Moment viel Geld, allerdings gibt das Unternehmen dieses Geld aus, um Kunden in neuen Bundesstaaten wie New York zu gewinnen. Das Management sagte nach dem 2. Quartal, dass die Verluste in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen würden, und erste Märkte wie New Jersey sind bereits in der Gewinnzone angekommen.

    Langfristig steht DraftKings für eine erhebliche Rentabilität. Anlässlich des Investorentags im Jahr 2022 hob das Unternehmen sein langfristiges EBITDA-Ziel auf 2,1 Mrd. USD an, im Jahr zuvor lag es bei 1,7 Mrd. USD.

    Die aktuelle Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt rund das 3,5-fache davon. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass sich der Kurs von DKNG vervierfachen könnte, wenn DraftKings dieses Ziel erreicht. Reife europäische iGaming-Anbieter wurden in der Vergangenheit mit einem Multiple im mittleren Zehnerbereich zum EBITDA gehandelt.

    Es gibt jedoch einen Haken. Das 2,1-Mrd.-USD-Ziel bezieht sich auf fünf Jahre, nachdem 65 % der US-Bevölkerung in Staaten mit legalisierten Sportwetten leben - und 30 % in Staaten mit legalisiertem iGaming. Einschließlich der anstehenden Markteinführungen belaufen sich die Zahlen auf 44 % bzw. 13 %.

    Kalifornien, wo 12 % der US-Bevölkerung leben, könnte die Sportwettindustrie in die Nähe der von DraftKings angestrebten Ziele bringen. Aber dieser Bundesstaat ist schon immer ein Minenfeld für Glücksspielunternehmen gewesen: Die Legalisierung von Online-Poker wird dort schon seit mehr als einem Jahrzehnt diskutiert. Die Bewegung in Sachen iGaming scheint derzeit auf der Stelle zu treten.

    Und auch hier gilt: DraftKings peilt die besagten 2,1 Mrd. USD fünf Jahre nach der Legalisierung an (ganz zu schweigen von weiterem Wachstum in Kanada). Dieses Ziel ist also frühestens in 10 Jahren zu erreichen.

    Eine Rendite von 300 % in 10 Jahren ist sicherlich nicht zu verachten. Aber diese Renditen hängen nicht nur davon ab, dass der Gesetzgeber mitmacht, sondern auch davon, dass DraftKings dieses Ziel überhaupt erreicht.

    Die Unternehmensführung

    Und das könnte die Gretchenfrage sein. Um es ganz offen zu sagen: DraftKing scheint kein besonders gut geführtes Unternehmen zu sein.

    DraftKings hat den größten Marktanteil in den USA unbestritten an FanDuel, einen Unternehmensbereich von Flutter Entertainment (LON:FLTRF) (OTC:PDYPY), abgegeben. BetMGM, ein Joint Venture zwischen MGM Resorts International (NYSE:MGM) und Entain (OTC:GMVHY), ist PDYPY dicht auf den Fersen.

    Allerdings ist und bleibt DraftKings der unangefochtene Marktführer im Bereich Daily Fantasy Sports. DFS sollte dem Unternehmen eine riesige Basis von leicht zu gewinnenden Sportwettkunden und einen frühen Vorsprung in der Branche verschaffen. Das Unternehmen hat diese Chance nicht genutzt, und die enormen Verluste der letzten Zeit sind zum Teil auf Marketingausgaben zurückzuführen, die DraftKings nicht benötigt hätte.

    Es gibt auch Fragen zur Verwendung des Kapitals. Die Übernahme von Golden Nugget Online Gaming, die in diesem Jahr abgeschlossen wurde, war eindeutig zu teuer. DraftKings hat im Anschluss auch noch aggressiv versucht, Entain zu kaufen und sogar das Angebot erhöht. Entain wird jetzt zu weniger als der Hälfte der 22,4 Mrd. USD bewertet, die DraftKings bereit war, dafür auszugeben. Zum Glück für DraftKings ist Deal dann aber geplatzt.

    Investoren sollten jetzt wissen, dass Sportwetten und iGaming allein noch keinen Frühling für Bullen machen. DraftKings muss erst einmal Marktanteile zurückgewinnen, die Ausgabensituation in den Griff bekommen und seine Versprechen einhalten. Bis jetzt hat das Unternehmen nichts davon getan. Es wird viel mehr als ein Quartal dauern, damit das Unternehmen den Anlegern beweisen kann, dass es dazu in der Lage ist.

    Haftungsausschluss: Vince Martin ist in keine der in diesem Artikel besprochenen Aktien investiert.

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