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Dr. Copper könnte es auch lang nach dem Coronavirus schlecht gehen

Veröffentlicht am 29.01.2020, 19:07
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Es ist der einzige Rohstoff, der mit dem „Doctor“-Titel ausgezeichnet wurde, wegen seiner Fähigkeit festzustellen, ob die wirtschaftliche Lage im Groben und Ganzen besser oder schlechter wird. Und Dr. Copper könnte im Krankenbett bleiben, lange nachdem andere Rohstoffe sich von den Auswirkungen des Coronavirus erholt haben, was seine Rolle als Prophet all dessen, was die Wirtschaft stört, stärken würde.

Das rote Metall war in dieser Woche einer der am stärksten getroffenen Rohstoffe, als die jüngste Gesundheitskrise der Welt eine Welle der Risikoaversion von Peking über New York nach Wellington schwappen ließ.

Im Handel am Mittwoch stiegen die Kupfer-Futures in New York und London um weniger als 1%, nachdem sie auf einer 10-tägigen Talfahrt die schlimmsten Verluste seit sechs Jahren erlitten hatten und fast 10% an Wert einbüßten.

Kupfer-Futures Monatschart

Öl: Der einzige Rohstoff mit vergleichbaren Verlusten wie Kupfer

Der einzige Rohstoff mit vergleichbaren Verlusten in letzter Zeit ist Rohöl. Dessen Futures fielen letzte Woche im Terminhandel in New York um 11% und um mehr als 9% in London.

Analysten gehen davon aus, dass das Coronavirus, das Reisen in China und viele andere Branchen zum Erliegen gebracht hat, einen Verbrauchsrückgang beim Öl in Höhe von hunderttausenden Fass zur Folge haben könnte, schon bevor es sich auf 15 andere Länder ausbreitete.

Öl ist aber auch ein Rohstoff, der in der Vergangenheit kometenhafte Preisanstiege erlebt hat, oft, wenn sich der Nebel einer Krise gehoben wird. Aber nicht Kupfer.

Der Broker TD Securities, der das rote Metall zu seinen aktuellen Kursen attraktiv findet, sagte am Mittwoch, er sei immer noch vorsichtig in Bezug auf einen Kauf, da eine weitere Runde von Verkäufen im Zusammenhang mit dem Coronavirus "leicht die Preise deutlich unter diese Niveaus schicken könnte":

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"Die Kupfermärkte sind relativ illiquide, so wie sie jetzt sind."

Timothy Wood-Dow, Analyst bei BMO Capital, einer anderen auf Metalle fokussierten kanadischen Gruppe, sagte, da China etwa 50% des gesamten Bedarfs an Industriemetallen ausmacht, ist die existenzielle Bedrohung durch das Coronavirus "sehr besorgniserregend ... und schlägt sich auf den (Kupfer-) Markt durch."

Vom Helden zur Nullnummer in zwei Jahrzehnten: Kupfer

Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten ist Kupfer als weltweit führendes Industriemetall vom Helden zur Nullnummer abgestiegen.

Statistiken der Weltbank zeigen, dass die Weltwirtschaft zwischen 2009 und 2019 um 30% wuchs, was einem Durchschnitt von 3% pro Jahr entspricht. Kupfer unterdessen fiel um 15% und rutschte im US-Terminhandel von 3,33 USD pro Pfund auf 2,83 USD.

Das war nicht immer so.

Das vorangegangene Jahrzehnt hatte in New York gehandelte Kupfer im Januar 2000 bei nur 86 Cent das Pfund begonnen. Bis Dezember 2009 hatte es sich jedoch um satte 287% verteuert und damit das 3-Dollar-Niveau überschritten. Kupfer spiegelte in dieser Zeit natürlich nicht nur die Wirtschaft wider, sondern war auch Vorreiter.

Wieso also die Abkopplung von der Wirtschaftsentwicklung seither?

Rezessionsängste und Handelskrieg haben Kupfer belastet

Ein Grund dafür ist, dass in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts die Befürchtungen einer globalen Konjunkturabkühlung aufkamen, die die Kupferpreise zwar nicht in den Griff bekommen, sie jedoch limitiert haben. So war beispielsweise der Handelskrieg der Trump-Regierung mit China eines der größten Hindernisse für höhere Kupferpreise.

Der Kolumnist der Financial Times, John Dizard, sagte in einem Oktoberbeitrag, dass Kupfer "schwächlich versucht hat, am Ende des Sommers aus dem Krankenbett zu kommen, um dann nach Mitte September wieder zurückzufallen."

Jeffrey Christian, ein renommierter Berater in der globalen Metallindustrie, weist auf ein weiteres Problem hin: einen Mangel an neuem Bergwerken und Exploration.

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Neue Minen erforderlich, Industrie jedoch zurückhaltend

"Niemand will Bergbau, aber sie wollen das Produkt", sagte Christian, der über 33 Jahre Erfahrung in der Leitung der CPM Group, eines Unternehmens für Metallstatistik und -beratung, verfügt.

Eine "Reparatur" des Bergbaus wird höhere Kupferpreise erfordern, sagen andere Analysten, die auf die Armee von Arbeitern hinweisen, die benötigt würden, um Minen zu graben, kohlenstoffarmen Zement einzugießen, Straßen und Eisenbahnen zu bauen, Aufbereitungsanlagen und Raffinerien zu errichten und die Abfallentsorgung zu überwachen .

Christian weiter:

"Wir arbeiten auf drei Kontinenten mit Regierungen und Industrieverbänden zusammen, um herauszufinden, was gegen [den Mangel an neuen Mineninvestitionen] getan werden kann. Jetzt investieren institutionelle Anleger und Privatanleger einfach nicht mehr in junge Bergbauunternehmen, weil sie so lange Geld verloren haben."

Paul Gait von Bernstein in London schätzt, dass der Preis für Kupfer bei 8.800 USD pro Tonne liegen müsste, um das sogenannte Mining-Fix herbeizuführen. Die Londoner Kupfer-Futures, die am Mittwoch zu 5.740 USD pro Tonne gehandelt wurden, liegen mindestens 35% unter dieser Marke.

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