Der gestrige Handelstag stand tatsächlich komplett im Zeichen des Bundesverfassungsgerichts und des Urteils im Zusammenhang mit dem ESM. Der ESM hat zwar das "ok" durch das Bundesverfassungsgericht erhalten, soll aber auf 190 Milliarden Euro beschränkt sein. Ich hatte den Gedanken gestern bereits im Morning Meeting und auch im deutschen DailyFX-Forum aufgegriffen und will ihn an dieser Stelle noch einmal formulieren: für mich persönlich ist dieses Urteil nicht wirklich bullish zu werten, auch wenn der EUR/USD in seinem Hoch bei 1,2936 USD gehandelt wurde.
Der Handlungsspielraum des ESM ist dadurch auf jeden Fall beschränkt. Ich frage mich nun nämlich, ob der ESM für zwei europäische Schwergewichte wie Italien und Spanien ausreicht, sollten beide unter diesen schlüpfen. Wie auch immer, der EUR/USD tradete zum Ende der US-Handelssitzung bei 1,2897 USD.
Der Hauptfokus des heutigen Handelstages liegt nun ganz klar auf der FED-Sitzung am Abend. Ist es vielleicht das am meisten überbewertete Event diesen Jahres? Viele Marktteilnehmer erwarten quantitative Maßnehmen seitens der FED, ich persönlich denke, dass man sich in Richtung einer Verlängerung der Niedrigzinspolitik bis ins Jahr 2015 äußern wird und sich eine geldpolitische Option offenhält, diese aber noch nicht ziehen wird.
Technisch stellt sich der Modus im EUR/USD stark überkauft dar, die Widerstandsregion zwischen 1,2900 / 30 USD konnte nicht erobert werden. In Verbindung mit der Top-Bildung im (15, 5, 5)-Slow Stochastic im 4-Stundenchart sind nun Rücksetzer in Richtung 1,2750 USD einzukalkulieren. Auf der Oberseite würde das Währungspaar mit dem Überwinden deer 1,2900 / 30 USD vermutlich einen Anlauf in Richtung 1,3000 US-Dollar starten.
Der SSI notiert bei -2,10 demnach sind 68% der Retail-Trader von FXCM Short positioniert. Der Speculative Sentiment Index ist weiterhin bullish zu interpretieren, vor dem Hintergrund der Chart-Struktur aber nicht überzubewerten.
Wichtige Marken (13.09.2012):
Support: 1,2630 | 1,2750
Resist: 1,3000 | 1,2930 / 00