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Blei: Von Autos und einem populären Irrtum - Teil 2

Veröffentlicht am 16.05.2013, 17:19

Die Nutzung von Zink zur Produktion von Gütern hat eine lange Tradition. Obwohl der Rohstoff zunächst nicht als eigenständiges chemisches Element erkannt wurde, wird er seit vielen Jahrhunderten in der Kupfer-Zink-Legierung Messing verwendet. Wichtigste Quelle für die Gewinnung des Metalls durch die Bergbaubranche sind Zinksulfide, hier vor allem das Sphalerit. Rund zwei Drittel dieses Minerals besteht aus Zink, zugleich ist Sphalerit eine wichtige Cadmium-Quelle.

Im vergangenen Jahr ist die Zinkförderung von 12,8 Millionen Tonnen auf 13 Millionen Tonnen geklettert. Die Preisschwankungen des Rohstoffes hielten sich in den letzten Jahren im Rahmen und pendelten in einer Spanne um 2.000 Dollar je Tonne. Da das Metall relativ häufig in der Erdkruste vorkommt, sind Versorgungsengpässe trotz eines großen Bedarfs des Metalls für die Herstellung verschiedenster Wirtschaftsgüter derzeit nicht wahrscheinlich.

Wichtigste Zinkförderregion ist aktuellen Zahlen des U.S. Geological Survey zufolge China. Von hier kommt mehr als ein Drittel der Jahresproduktion, zudem lagern hier die weltweit zweitgrößten Vorräte des Rohstoffes. Auf Platz zwei folgt Australien, wo die weltweit größten Reserven des Metalls liegen. Nummer drei weltweit ist Peru, allerdings liegt der Andenstaat bei den Zinkreserven deutlich hinter Australien und China. Aus den europäischen Bergwerken kommen nur kleine Weltmarktanteile der Zinkproduktion, vor allem aus Irland. Zudem spielt das Recycling bei dem Rohstoff eine durchaus bedeutende Rolle für das Weltmarktangebot.

Weltgrößter Hersteller von Zink ist das Unternehmen Nyrstar, das erst im Jahr 2007 aus einer Kombination der Zinksparten der australischen Zinifex mit der belgischen Umicore entstanden ist. Die Gesellschaft ist im Bergbau vor allem auf dem amerikanischen Doppelkontinent aktiv, hier vor allem in Peru und Chile sowie in Kanada. Die Schmelzsparte ist dagegen vor allem in Europa, Australien und den USA beheimatet. Die meisten Zinkminen des Unternehmens waren allerdings bereits vor der Nyrstar-Gründung in Produktion. Im Zuge der Fusion von Glencore und Xstrata muss der Schweizer Konzern seinen Anteil an Nyrstar abgeben – eine Auflage der Kartellbehörden.

Bei der Nutzung von Zink in der Wirtschaft sind einige Eigenschaften des unedlen Metalls von Interesse. Wichtig ist vor allem, dass Zink durch chemische Reaktionen an der Luft eine schützende Schicht von Zinkoxid und Zinkcarbonat bildet, was eine korrosionsschützende Wirkung entfaltet. Auch biologisch hat das Metall eine wichtige Funktion. In Lebewesen bildet Zink einen Bestandteil wichtiger Enzyme für Stoffwechselprozesse. Eine zu große Zinkaufnahme birgt aber Gefahren.

Obwohl die weltweite Zinkförderung 2012 nur rund 25 Prozent geringer ausfällt als beim viel beachteten Industriemetall Kupfer, wird das Metall an der Börse bei weitem nicht so stark beachtet. Dem Schattendasein, das Zink an den internationalen Börsenplätzen führt, steht eine vielfältige Nutzung und ein hoher Bedarf in der Wirtschaft gegenüber. Hier spielen vor allem die korrosionsschützenden Eigenschaften des Rohstoffes eine große und auch in Zukunft wichtige Rolle.

Der Korrosionsschutz spielt bei vielen Produkten eine Rolle, bei dem Stähle zum Einsatz kommen. Durch Verzinken des Stahls, unter anderem im Verfahren der Galvanisierung oder der Feuerverzinkung, wird der Stahl mit schützenden Schichten überzogen und so widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse gemacht. Der so veredelte Stahl kann anschließend in verschiedensten Branchen verwendet werden.

Die größte Nachfrage nach verzinkten Gütern kommt aus der Baubranche. Rund die Hälfte der weltweiten Zinkproduktion dürfte in diesen Wirtschaftszweig fließen. Produziert werden unter anderem Zinkbleche, die für Dächer und Fassaden oder auch zur Dachentwässerung genutzt werden, oder auch Balkongitter und Roste. Doch die Einsatzbereiche gehen weit darüber hinaus. So kommt verzinkter Stahl beim Bau tragender Konstruktionen zum Einsatz, insbesondere bei größeren und großen Bauwerken wie Industriehallen oder Parkhäusern, ebenso als Betonstahl.

Bei der baulichen Nutzung des Zinks bestimmt, wie bei so vielen anderen Rohstoffen im Stahlbereich, der Trend zur physischen Urbanisierung im Wesentlichen die langfristigen Zukunftsaussichten. Während die Baubranche sich kurzfristig immer wieder sehr zyklisch zeigt, ist langfristig durch das stetige Wachstum von Städten insbesondere in den Emerging Markets eine hohe Nachfrage gesichert.

Ein exzellentes Beispiel hierfür ist China. Seitdem in China der Wirtschaftsboom eingesetzt hat, der trotz geringerer Wachstumsraten langfristig anhalten dürfte, sind dort Industriekomplexe und Hochhäuser moderner Bauart aus dem Boden geschossen. Die Verstädterung wird voran getrieben, bis zu 20 Millionen Menschen ziehen jährlich vom Land in die Stadt. Innerhalb einer Generation wird hier eine Bevölkerung in der Größe der USA urbanisiert. Die Folgen sind drastisch: Häuserbedarf entsteht, die Verkehrsinfrastruktur wird in dem Land ebenfalls massiv ausgebaut. All das verschlingt Unmengen von Stahl, der hohen Belastungen ausgesetzt ist und deswegen veredelt werden muss. Bauvorschriften in China schreiben verstärkt solche widerstandsfähigen Stahlsorten in Bauwerken vor. Und auch die boomende Autoindustrie fragt mehr von diesem Stahl nach. Allein dieser Trend in Ländern wie China wird also die Zinknachfrage über lange Zeit sichern.

Doch auch außerhalb des Bauwesens und der Mobilität spielt Zink eine wesentliche Rolle. Die Nutzung von Zink in Düngemitteln kann zum Beispiel den Ertrag von Äckern deutlich steigern. Zudem ist das Material unter anderem in vielen Batterieanwendungen präsent. Ein Beispiel hierfür sind unter anderem Zink-Kohle-Batterien, wo man neben positiven Eigenschaften des Materials in physikalischer und elektrochemischer Hinsicht auch ausnutzt, dass der Rohstoff relativ kostengünstig ist.

Um den ersten Teil der Artikel-Serie "Blei: Von Autos und einem populären Irrtum" zu lesen, klicken Sie hier.

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