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Bayer (DE:BAYGN) kauft für seine Pharmasparte ein britisches Biotech-Unternehmen, das an einem nicht-hormonellen Medikament zur Behandlung der häufigen Symptome der Wechseljahre bei Frauen arbeitet. Für KaNDy Therapeutics Ltd. legt der Konzern aus Leverkusen 425 Millionen Dollar als Vorabzahlung auf den Tisch, darüber hinaus sind Meilensteinzahlungen von 450 Millionen Dollar bis zur Markteinführung des Medikaments vereinbart. Sollte diese gelingen, werden die Eigentümer auch am Umsatz durch Meilensteinzahlungen beteiligt. Hierfür sind dreistelligen Millionen-Beträge vorgesehen. KaNDy Therapeutics habe kürzlich die klinische Phase IIb für seinen Wirkstoff NT-814 mit positiven Daten abgeschlossen, teilte Bayer mit. Voraussichtlich im nächsten Jahr beginne die klinische Phase III. Nach Zulassung könnte der Wirkstoff Umsätze in Höhe von mehr als 1 Milliarde Euro weltweit erzielen. Bis zu 75 Prozent aller Frauen leiden während des Klimakteriums unter Symptomen wie Hitzewallungen und Nachtschweiss. NT-814 ist laut Bayer der erste Wirkstoff einer neuen Therapieklasse.
Aktien Schweiz
Der Schweizer Aktienmarkt hat den Dienstag mit Gewinnen beendet. Dabei zeigte sich der Markt recht launisch, denn am Morgen stieg der Leitindex rasch nach oben bis über 10.200 Punkte. Doch am Nachmittag bröckelten die Gewinne wieder ab. Der SMI gewann 0,6 Prozent auf 10.153 Punkte. Banken- und Versicherungsaktien profitierten von den steigenden Realzinsen. Credit Suisse (SIX:CSGN) gewannen 2,3 Prozent. Die Analysten von Independent Research sehen die Aktie nun als Kauf an. Sie attestieren der Bank Zweitquartalszahlen über Erwartungen. Ursächlich dafür sei die deutlich verbesserte Aufwandsertragsquote gewesen. Swiss Re kletterten um 2,5 Prozent. Die Versicherungswirtschaft hatte es laut dem Swiss Re Institute im ersten Halbjahr 2020 mit einem deutlich höheren Schadensaufkommen zu tun als im Vorjahreszeitraum. Da aber 60 Prozent der Naturkatastrophenschäden unversichert blieben, bestehen für die Branche noch Wachstumschancen. Die Luxusgüterwerte stiegen mit der Hoffnung auf eine Nachfragebelebung aus Ostasien. Richemont (SIX:CFR) gewannen 3,1 Prozent und Swatch 3,2 Prozent.
Aktien international
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es am Dienstag deutlicher nach oben. Am Morgen lieferte zunächst die Berichtssaison positive Impulse, auch mehren sich die Nachrichten, dass die Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes vorankommt. In den USA hofft man zudem weiterhin darauf, dass die Politiker für ein weiteres Konjunkturprogramm doch noch einen Kompromiss finden. Und schliesslich baute der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen unerwartet sein hohes Niveau weiter aus und weist damit auf das Erholungspotenzial der Wirtschaft im dritten Quartal hin. Die Lageeinschätzungen fielen jedoch nochmals leicht schwächer aus als im Vormonat. Der DAX gewann 2 Prozent auf 12.947 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,2 Prozent auf 3.332 Punkte nach oben. Die Aktien von Hellofresh schlossen nach anfänglichen Gewinnen mit einem Minus von 0,3 Prozent. Nach einem Plus von knapp 150 Prozent seit Jahresbeginn nahmen Anleger Gewinne mit. Gut kam die erhöhte Prognose der Baumarktkette Hornbach im Handel an, so rechnet die Gruppe nun in ihrem laufenden zweiten Quartal mit einem deutlichen Ertragsanstieg und hat ihre Jahresprognose angehoben. Hornbach stiegen um 3,9 Prozent.
USA
Zunächst deutliche Gewinne am Dienstag an der Wall Street sind im Verlauf des Nachmittags abgeschmolzen. Die Schwäche ging aus von den Technologiewerten, die wie am Vortag zurückblieben. Damit setzte sich die Rotation aus den Corona-Siegern in die zurückgebliebenen zyklischen Hoffnungsträger fort. Allerdings büssten die Industrie- und Finanzwerte einen Grossteil ihrer Gewinne im späten Verlauf dann ebenfalls ein. Belastend wirkte, dass noch keine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten für ein breiter angelegtes US-Konjunkturprogramm erfolgt ist. Die Hoffnung darauf hatte zunächst gestützt. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump per Dekret eine Fortsetzung der Unterstützung für US-Arbeitslose in Kraft gesetzt. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,4 Prozent auf 27.687 Punkte, der S&P-500 verlor 0,8 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite gab um 1,7 Prozent nach. An der Nyse wurden 1.603 (Montag: 2.184) Kursgewinner und 1.392 (834) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 67 (46) Titel. Im Dow legten Finanzwerte mit den steigenden Realzinsen zu. So kletterten JP Morgan um 3,2 Prozent und Goldman Sachs (NYSE:GS) um 0,8 Prozent. Unter den Industriewerten rückten Boeing (NYSE:BA) um 0,4 Prozent vor. Der US-Chiphersteller Qualcomm (NASDAQ:QCOM) hat vor einem Berufungsgericht einen wichtigen Erfolg erzielt. Die Aktie gewann 2,3 Prozent.
Asien
Die weiterhin fehlende Einigung der US-Politik auf ein breiter angelegtes US-Konjunkturprogramm belastet am Mittwoch die asiatischen Börsen. Gegen den regionalen Trend steigt die Börse in Tokio, der Nikkei-225 zieht um 0,4 Prozent an. In Schanghai geht es deutlich bergab mit den Aktienkursen. Händler verweisen auf die Spannungen zwischen den USA und China.
Anleihen
Für die Notierungen am Anleihemarkt ging es am Dienstag deutlich nach unten. Im Gegenzug erhöhte sich die Rendite zehnjähriger US-Papiere um 5,0 Basispunkte auf 0,63 Prozent.
Analysen
UBS (SIX:UBSG) senkt Beiersdorf-Ziel auf 85 (89) EUR – Sell
UBS erhöht Unicredit-Ziel auf 8,80 (8,70) EUR – Neutral
R senkt BP-Ziel auf 300 (310) p – Hold
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