Im langwierigen Streit über Steuernachforderungen an Apple (NASDAQ:AAPL) seitens der Europäischen Union hat ein Rechtsgutachter des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) jüngst empfohlen, ein früheres Urteil zu revidieren, welches dem Technologieriesen zugutekam. Diese Entwicklung könnte für Apple bedeuten, dass es sich erneut mit einer Forderung in Höhe von $14 Milliarden konfrontiert sieht.
Die Auseinandersetzung entzündete sich an der Praxis von Apple, über zwei Jahrzehnte hinweg von besonderen Steuervereinbarungen in Irland zu profitieren. Diese Vereinbarungen ermöglichten es dem Unternehmen, seine Steuerlast im Jahr 2014 auf den erstaunlich niedrigen Satz von 0.005 Prozent zu reduzieren. Die EU-Kommission sah darin eine unzulässige staatliche Beihilfe und erhob entsprechend Klage gegen Apple.
Obwohl ein niederrangiges EU-Gericht Apple im Jahr 2020 recht gab und entschied, dass die Beweise nicht ausreichten, um von einem unfairen Vorteil auszugehen, hat Generalanwalt Giovanni Pitruzzella nun darauf hingewiesen, dass dieses Urteil aufgrund mehrerer Rechtsfehler und einer mangelnden Auseinandersetzung mit methodischen Fehlern der Steuervorbescheide zu überdenken sei. Seine Stellungnahme, obgleich nicht bindend, trägt bedeutendes Gewicht, da der EuGH solchen Empfehlungen in vier von fünf Fällen folgt.
Die finalen Entscheidungen des EuGH stehen noch aus, aber die Tendenz, solchen Empfehlungen zu folgen, könnte darauf hinweisen, dass Apple sich bald erneut vor Gericht verteidigen muss, um die massive Steuernachforderung abzuwehren. Die endgültige Entscheidung wird in den kommenden Monaten erwartet und könnte weitreichende Folgen für die Geschäftspraktiken von multinationalen Unternehmen in der EU haben.
Übrigens: Jüngst haben wir größere Anpassungen im Chart des Apple-Papiers vorgenommen. Den Titel haben wir dabei just an diesem Tag neben Qualcomm (NASDAQ:QCOM) und Palo Alto Networks (NASDAQ:PANW) für unsere Kunden des TECH33 Aktien-Pakets analysiert. Sogleich wir der Aktie mittelfristig noch Platz auf der Oberseite bis zu einer unseren Abonnenten vorbehaltenen relevanten Widerstandsmarkierung einräumen, sehen wir den Preis im Anschluss nochmal weitreichender korrigieren.
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