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Alternativen zu US-Aktien: 3 Schwellenländer, die Ihr Portfolio beflügeln

Veröffentlicht am 26.03.2024, 15:52
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Als globaler Makroinvestor gab es in den letzten zehn Jahren häufig kaum attraktive Alternativen zum US-Aktienmarkt.

Seit 2010 haben sich die US-Börsen besser entwickelt als die Schwellenmärkte:

US-Aktien vs Schwellenländer

In der Investmentwelt ist der Recency Bias besonders ausgeprägt. Damit ist gemeint, dass Investoren die Tendenz haben, davon auszugehen, dass sich vergangene Trends oder Ereignisse auch in Zukunft fortsetzen werden. Die Ursache dafür liegt darin, dass Investoren oft davon ausgehen, dass das, was sie in der Vergangenheit erlebt haben, die Norm ist. Der Recency Bias führt unter Umständen dazu, dass Anleger nicht angemessen auf Veränderungen oder neue Entwicklungen reagieren, weil sie sich zu sehr auf ihre jüngsten Erfahrungen verlassen.

Warum Schwellenländer jetzt interessant sind

Betrachtet man jedoch die Entwicklung der letzten 70 Jahre, fällt das Ergebnis sehr viel gemischter aus: Die obige Grafik zeigt beispielsweise die erstaunliche Outperformance der Schwellenländer in den 1970er und 1980er Jahren sowie zu Beginn der 2000er Jahre.

Das nächste Jahrzehnt wird wahrscheinlich eine multipolare Welt mit geopolitischer Fragmentierung, einer höheren Bedeutung von Rohstoffen, anhaltenden demographischen und politischen Verschiebungen und einer höheren Volatilität von Inflation und Wachstum in den USA bringen.

All diese Faktoren führen zu der gleichen Schlussfolgerung: Engagements in Schwellenländern sind für langfristige Makro-Portfolios sinnvoll.

Dennoch wurden (und werden) die Emerging Markets in den Portfolios nur als exotische Beimischung wahrgenommen: Gerade einmal 7% der globalen Portfolioallokation entfallen laut einer Morningstar-Studie aus dem Jahr 2020 auf Emerging Markets.

Zum Vergleich: Die Schwellenländer machen rund 15 % des MSCI All Country World Index (ACWI) aus und erwirtschaften fast 40 % des weltweiten BIP!

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Mit anderen Worten: Aufgrund der Recency Bias sind globale Investoren in den Schwellenländern stark untergewichtet, obwohl die Bewertungen angemessen sind und die makroökonomischen Bedingungen für solide Renditen in den nächsten zehn Jahren gut aussehen.

In welche Schwellenländer sollte man also investieren, und warum?

Dieser Artikel bietet einen Rahmen für langfristige Investments in Schwellenländern und nennt die drei Schwellenländer, in die meiner Meinung nach in den nächsten zehn Jahren investiert werden sollte.

Wir bewerten die attraktivsten Schwellenländer anhand ihrer Fundamentaldaten und Bewertungen: Die Länder mit den besten Fundamentaldaten und den günstigsten Bewertungen kommen in die engere Auswahl.

Der Fokus liegt auf Schwellenländern, für die ausreichend genaue Daten verfügbar sind.

Das Scoring-Modell für die Fundamentaldaten stützt sich auf diese 4 Säulen:

  • Wirtschaftswachstum (Gewichtung 25 %)
  • Institutionelle Glaubwürdigkeit (Gewichtung 25 %)
  • Verschuldung ( Gewichtung 25 %)
  • Schwächen nach außen (Gewichtung 25 %)

Hier eine Übersichtstabelle zu den Fundamentaldaten:

Fundamentaldaten der Schwellenländer

Das strukturelle Wachstum ist eine Funktion der Produktivität und des Wachstums der Erwerbsbevölkerung - beide werden in unserer Analyse verwendet. Wir betrachten auch den 10-Jahres-Durchschnitt des realisierten Pro-Kopf-BIP als konkreten Maßstab (nicht als Prognose) für die jüngste Wirtschaftsleistung in den einzelnen Schwellenländern - die Daten für China sind mit Vorsicht zu genießen.

Osteuropa (Polen, Ungarn) und einige asiatische Länder sehen gut aus, während die Überalterung der Bevölkerung und die ungleiche Verteilung der Ressourcen in Brasilien und Südafrika kein vielversprechendes Wachstum erwarten lassen.

Länder können organisch wachsen, aber sie können auch Fremdkapital produktiv einsetzen, um ihre Wirtschaft anzukurbeln: Deshalb fließen sowohl private als auch öffentliche Schulden in unsere Bewertung ein.

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China hat extrem viel Fremdkapital, und auch einige andere asiatische Länder (Thailand, Malaysia) schneiden in dieser Hinsicht schlecht ab - wieder ein Rezenzeffekt, weil die Krise von 1997 anscheinend schnell vergessen wurde?

Indonesien, Mexiko, Polen und die Türkei hingegen haben hier Spielraum für künftiges Wachstum.

Ein entscheidender Punkt: Investoren hassen Volatilität und Unberechenbarkeit.

Organisches oder kreditgetriebenes Wachstum spielt eine Rolle, aber die institutionelle Glaubwürdigkeit ist für Investoren entscheidend: Eine Studie von Lehkonen aus dem Jahr 2015 zeigt, dass politische Instabilität negativ mit den langfristigen Renditen von Schwellenländern korreliert.

Zur Bewertung der institutionellen Glaubwürdigkeit haben wir vier relevante Indikatoren der Weltbank (Effektivität der Regierung, Qualität der Regulierung, Rechtsstaatlichkeit und politische Stabilität) zu einem Index zusammengefasst und eine Rangliste der Schwellenländer erstellt.

Rangliste der Schwellenländer

Darüber hinaus nehmen wir an, dass Investoren die Glaubwürdigkeit der politischen Entscheidungsträger auch an ihrer Fähigkeit messen, die Inflation in berechenbaren Grenzen zu halten - Investoren zeigen Länder mit der höchsten Inflationsvolatilität eher die kalte Schulter.

Daher haben wir die Länder auch nach der durchschnittlichen 10-Jahres-Standardabweichung ihrer VPI-Daten geordnet.

Kombiniert man diese beiden Maße, so schneiden (wenig überraschend) die Türkei und Argentinien am schlechtesten ab, während die asiatischen Länder (ohne China) gut dastehen - insbesondere Malaysia und Indonesien aufgrund ihrer vorhersehbaren Inflationsraten und guten institutionellen Rahmenbedingungen.

Nicht zuletzt ist es wichtig zu wissen, dass die meisten Schwellenländer gegenüber dem Rest der Welt exponiert sind: Sie haben entweder eine negative Leistungsbilanz oder eine negative Nettoinvestitionsposition (NIIP).

Vor diesem Hintergrund besitzen die Schwellenländer einen Puffer an Devisenreserven (vor allem in USD und EUR), den sie zum Ausgleich ihrer außenwirtschaftlichen Anfälligkeit nutzen können: Wir messen, wie viele Importmonate durch die vorhandenen Nettodevisenreserven eines Landes gedeckt werden können.

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Die Türkei ist notorisch anfällig für externe Schocks, während China gigantische Nettodevisenreserven angehäuft hat - noch mehr als öffentlich bekannt.

Nun müssen wir die Fundamentaldaten und die Bewertungen zusammenführen, um aus diesem Mix handlungsrelevante Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Bewertungen der Schwellenländer

Die x-Achse zeigt die fundamentale Bewertung des Landes: rechts ist gut, links ist weniger gut.

Die y-Achse zeigt die Bewertungen der Aktienmärkte: oben bedeutet günstigere Bewertungen, unten = teurer.

Der rechte obere Quadrant ist der Bereich, in dem man sich nach Schnäppchen Ausschau umsehen sollte.

Denken Sie daran: Der EM-Komplex ist unterbewertet und bietet insgesamt Potenziale für günstige und sinnvolle Beteiligungen.

Aus relativer Sicht scheinen die Schwellenländer im Vergleich zu unseren Fundamentalmodellen angemessen bewertet zu sein, der blaue Kreis zeigt jedoch einige interessante Möglichkeiten in diesem Universum auf.

Endgültige Auswahlliste: Polen, Malaysia und Indonesien.

Indonesien verfügt über 20 % der weltweiten Nickelreserven (die für die Herstellung von Elektrofahrzeugen unerlässlich sind) und hat die Ausfuhr von unverarbeitetem Nickel faktisch verboten, um Unternehmen zu zwingen, Produktionsstätten vor Ort zu errichten und etwas für die langfristigen Wachstumsperspektiven des Landes zu tun.

Auch wenn sich diese protektionistische Taktik rächen könnte, werden wir sehen, ob es Indonesien in Zukunft gelingt, mehr Investitionen anzuziehen.

Malaysia ist auch ein Nettoexporteur von Rohstoffen, und die neue Regierung ist bestrebt, Strukturreformen durchzuführen.

Wir sprechen hier von einem Land mit einer seit 10 Jahren positiven Leistungsbilanz und einer glaubwürdigen Politik, die nun Tesla (NASDAQ:TSLA) zum Aufbau von Geschäftsbeziehungen überzeugt hat.

Und jetzt zum guten Schluss mein Lieblings-Schwellenmarkt: Polen.

In den letzten fünf Jahren konnte Polen die meisten anderen europäischen Länder beim Wachstum des Pro-Kopf-BIPs übertreffen, und das potenzielle langfristige Wachstum profitiert auch von einem großen Zustrom ukrainischer Einwanderer.

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Polen ist eine produktive Wirtschaft mit einem seit langem bestehenden und spezialisierten Produktionssektor, der zunehmend für "Friendshoring"-Strategien attraktiv wird.

Das Land hat sich außerdem zum fünftgrößten Hersteller von Elektroauto-Batterien in der Welt entwickelt.

Das i-Tüpfelchen ist eine neu gewählte Koalitionsregierung unter der Führung von Donald Tusk (ehemaliger Präsident des Europäischen Rates), die die frühere europakritische Regierung ablösen wird: Eine offenere Haltung gegenüber Europa wird für weitere Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen nach Polen sorgen.

Auch die Türkei ist ein vielversprechendes Investitionsland, das zu äußerst günstigen Bewertungen gehandelt wird und über starke demografische Fundamentaldaten verfügt, hier ist allerdings die Glaubwürdigkeit der politischen Entscheidungsträger nach wie vor zu gering.

Fazit

Anleger, die sich nicht von der Aktualitätsverzerrung trennen können, können nicht über die US-Aktienmärkte hinausblicken, dennoch sprechen die makroökonomischen Bedingungen und günstigen Bewertungen für eine langfristige Allokation in Schwellenländern.

Dieses gesamte Anlageuniversum ist interessant, wobei Polen, Indonesien und Malaysia die attraktivsten Länder sind.

***

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