Sichern Sie sich 40% Rabatt
💰 Buffett's Power Play: 6,7 Mrd. $ in Chubb! Schnapp dir GRATIS sein ganzes Portfolio mit dem InvestingPro Aktien-Ideen-ToolPortfolio kopieren

Alarmstufe Rot an der Wall Street: Steigende US-Renditen werden zur echten Gefahr

Veröffentlicht am 04.10.2018, 15:53
DBKGn
-
MANG
-
US2YT=X
-
US5YT=X
-
US7YT=X
-
US10YT=X
-
US30YT=X
-
DXY
-

Der Abverkauf

Gestern verbuchten US-Staatsanleihen den größten Abverkauf seit der Wahl von Donald Trump – also seit fast zwei Jahren. Am heutigen Donnerstag setzte sich das fort, die 10-jährige US-Staatsanleihe stieg auf 3,23% und damit auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2011. Dazu stiegen die US-Staatsanleihen mit 2-jähriger, 5-jähriger und 7-jähriger Laufzeit auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise.

US-Staatsanleihen

(Rendite der 5-jährigen US-Staatsanleihe mit Ausbruch nach oben; Chart: northmantrader.com; durch anklicken vergrößern)

Das alles bedeutet: (Dollar-)Geld wird teurer – und das ist für die Aktienmärkte mehr und mehr ein Problem, schließlich war die Rally seit der Finanzkrise im Wesentlichen eine durch die Notenbanken ausgelöste Liquiditäts-Party mit kostenlosem Geld.

Warum steigen die Renditen so stark?

Was ist der Grund für den so heftigen Anstieg der US-Renditen? Auffallend war zunächst, dass vor allem die Renditen für länger laufende US-Staatsanleihen wie die 10-jährige US-Anleihe und die 30-jährige Anleihe besonders stark nach oben gingen – womit sich die zuletzt immer flachere US-Zinskurve wieder deutlich versteilte (gut für Banken!). Damit wird ein Argument in Frage gestellt, das durchaus einige Plausibilität hat: dass die Renditen nach oben gehen, weil das Wachstum der US-Wirtschaft so stark ist. Aber wenn die Stärke der US-Wirtschaft die Fed zu Zinsanhebungen zwingt (aus Sicht der Märkte), dann hätten eher die kürzer laufenden Anleiherenditen (etwa die der 2-jährigen US-Anleihe) eigentlich stärker anziehen müssen (was aber gestern nicht der Fall war).

Klar: ist eine Wirtschaft stark, steigen in der Regel die Renditen für Staatsanleihen, die eine Art Kompensation bieten müssen im Vergleich zu anderen Investments, etwa in Wachstums-Werte am Aktienmarkt. Aber gestern zogen besonders die Inflations-bereinigten Renditen stark an (bei der 10-jährigen Anleihe gestern auf 0.986%), und das bedeutet: aus Sicht der Märkte hat die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Fed zugenommen, die Märkte fordern nun einen Ausgleich für ihre steigenden Inflationserwartungen auch im längeren Zeitfenster – daher der Anstieg der längerfristigen Renditen und die Versteilung der US-Zinskurve.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Wenn die Nachfrage geringer und das Angebot größer wird..

Dazu kommen aber noch andere Faktoren! Etwa die Pensionsfonds von US-Unternehmen, die bis zum Ende der Frist – Mitte September – vor allem 30-jährige US-Staatsanleihen kauften, weil sie dieses Investment steuerlich absetzen konnten im Gefolge der US-Steuerreform. Nach Ablauf der Frist aber, das zeigen Daten der Deutschen Bank (DE:DBKGn), haben diese Käufe durch US-Pensionsfonds stark nachgelassen – wodurch eine bedeutende Käufer-Gruppe wegfällt.

Dazu kommt, das hat gestern PIMCO-Legende Bill Gross thematisiert, die Zurückhaltung ausländischer Käufer aus Europa und Japan. Deren Hedging-Kosten wären zuletzt stark gestiegen (sie müssen sich immer höher verzinste und damit „teurere“ Dollars leihen, um die Anleihen zu kaufen), was die Renditerwartungen dieser Investoren fast komplett auffresse:

Gestern Abend goß Fed-Chef dann noch mehr Öl ins Feuer: es sei noch ein weiter Weg, so Powell, bis man die Geldpolitik der Fed nicht mehr als „unterstützend“ („accommodative“) bezeichnen könne. Subtext: wir müssen noch oft die Zinsen anheben, bis der Zinssatz „neutral“ ist (also weder die Konjunktur unterstützend noch bremsend). Man (DE:MANG) müsse, so Powell weiter, die Zinsen sogar wohl über die neutrale Rate anheben:

„interest rates are still accommodative, but we’re gradually moving to a place where they’ll be neutral – – not that they’ll be restraining the economy. We may go past neutral. But we’re a long way from neutral at this point, probably.”

Die Schuldenparty der Trump-Administration

All das spricht für zahlreiche Zinsanhebungen der Fed in den nächsten Quartalen. Faktisch hat Powell wohl nur zwei Möglichkeiten: entweder er bekämpft die absehbar immer stärkere Inflation und bereitet damit den Aktienmärkten ein echtes Problem. Oder die Fed sieht zu, wie die Inflation überschießt – um dann umso herber reagieren zu müssen (genau davor hatte gestern Fed-Mitglied Loretta Mester gewarnt).

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Und so dürfte der Anstieg der US-Renditen weiter gehen – und das obwohl die Short-Quote bei Investoren extrem hoch ist (man spekuliert also massenhaft auf weiter steigende US-Renditen, was die Gefahr von großen Schieflagen in sich birgt). Andererseits aber sorgt die Trump-Regierung für einen massiven Anstieg der US-Verschuldung, der durch die Neu-Emission von US-Staatsanleihen refinanziert werden muß. Faktisch kommt also immer mehr Angebot auf den Markt, und die Nachfrage kommt kaum hinterher. Wenn aber das Angebot stärker zunimmt als die Nachfrage, fallen die (Anleihe-)Preise und die Renditen steigen schlicht weiter..

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.