Sichern Sie sich 40% Rabatt
🤯 Alter Schwede! Perficient haut mit 'nem satten 53% Anstieg rein! ProPicks hat den Move schon im März gerochen.
Alle Details lesen

Aktuelle US-Arbeitslosenquote ist wenig aussagekräftig

Veröffentlicht am 11.07.2013, 10:21
Aktualisiert 01.01.2017, 08:20

Der Euro eröffnet heute (07.46 Uhr) bei 1,3115, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1,2775 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 98,75. In der Folge notiert EUR/JPY bei 129,50, während EUR/CHF bei 1,2390 oszilliert.

Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve in Washington und Ben Bernanke auf einer Konferenz in Cambridge (USA) fangen die ambitionierte Diskussion und Diskontierung an den Finanzmärkten bezüglich des Ausstiegsszenarios aus den quantitativen Maßnahmen und des Ausstiegs aus der Niedrigzinspolitik ein (siehe Rubrik „Letzte Nachrichten“). Wir betonen an dieser Stelle, dass wir mit dem Forex Report weder die Diskussionen und vor allen Dingen nicht die Diskontierungen an den Finanzmärkten unterstützten, sondern ganz im Gegenteil Nüchternheit predigten, um eine nicht unerhebliche Ignoranz im Mediensektor (Print) damit zu erfahren. Danke ☺ …

Wir wiederholen uns bezüglich der Faktenlage gerne:

  • Die Erholung des US-Immobilienmarkts ist eine Funktion des politisch induzierten niedrigen Zinsniveaus einerseits und andererseits der MBS Aufkäufe durch die Federal Reserve in Höhe von 40 Mrd. USD monatlich. Käme es zu weiteren Zinserhöhungen als auch zu einem Wegfall der Alimentierung des MBS-Marktes durch die US-Zentralbank wäre ein Rückfall in ein Krisenszenario am Wohnimmobilienmarkt im höchsten Maße wahrscheinlich. Selbsttragend ist dieser Aufschwung am US-Immobilienmarkt definitiv nicht.
  • Der US-Arbeitsmarkt setzt fraglos positive Akzente. Im Hinblick auf das Interventionsvolumen seit 2008 ist die Reaktion in Konjunktur und Arbeitsmarkt historisch betrachtet vollkommen unterproportional und ist damit Ausdruck unadressierter struktureller Probleme.
  • Mehr noch ist die aktuelle Arbeitslosenquote wenig aussagekräftig. Die Qualität der neu geschaffenen Stellen (zu großen Teil Billigjobs) steht in einem aggressiven Missverhältnis zu der Qualität der verlorenen Jobs (hochwertige Jobs). Lohnsummentechnisch ist diese Erholung damit am US-Arbeitsmarkt quantitativ (wichtig für Verbraucherausgaben) unterproportional.
  • Mehr noch sagt die Arbeitslosenquote nichts aus über die Partizipationsrate am Arbeitsmarkt aus. Hier hat sich seit 2007 ein Rückgang von 66% auf 63% ergeben.
Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Ergo sind die jetzt erfolgten Klarstellungen seitens Bernanke in Cambridge realitätsnäher als das analytische und mediale Ballyhoo der letzten Wochen über nahende Ausstiegsszenarien.

Das Thema China wurde in den letzten Wochen immer wieder als Belastungsfaktor für Weltwirtschaft und Finanzmärkte belegt. Wir freuen uns über die Bewertung Chinas im Rahmen des neu geschaffenen ZEW-Barometers (CEP), das in Zusammenarbeit mit der Fudan Universität in Shanghai erstellt wird. Die Einschätzung, dass es per 2013 und 2014 zu einem Anstieg des BIP im Dunstkreis von 7,6% kommen soll, deckt sich weitgehend mit unserer Beurteilung.

Der Umbau des Geschäftsmodells Chinas zu einer stärkeren Binnenkonjunktur und zu höherwertigen Produktionsstandards bei gleichzeitiger Bekämpfung struktureller Probleme (u.a. Schattenbanken, Korruption) ist unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten bei einem derartigem Wachstumstempo bemerkenswert. Noch bemerkenswerter ist, dass China in den letzten 30 Jahren ein Durchschnittswachstum von 9% aufwies und nicht wie andere Schwellenländer in diesem Zeitrahmen von massiven Krisen heimgesucht wurde.

Auf diesen hohen Basiswert nach 30 jährigem durchschnittlichen Wachstum von 9% setzt China nun weitere circa 7,6% im Rahmen von ökonomischen und strukturellen Neuausrichtungen drauf. Das ist beachtlich und sollte Respektsbezeugungen und nicht Krisendramaturgie forcieren. Das Technokratenregime hatte die Situation bisher im Griff. Das unterstellen wir auch zum jetzigen Zeitpunkt und für die absehbaren zukünftigen Zeitläufe. Diejenigen Kräfte, die in den vergangenen Jahren China analytisch angriffen (NY/London, z.B. Immobilienkrise mit systemischer Relevanz) haben bisher einen sehr mäßigen Trackrecord. Waren diese Analysen unter Umständen zu politisch motiviert? In der Eurozone haben wir mit dieser Form der Analyse bereits ausreichend Erfahrungen gemacht.

Per Berichtsmonat Mai kam es in den USA bezüglich des Großhandels zu durchaus bemerkenswerten Entwicklungen. Die Lagerbestände nahmen um -0,5% (Prognose +0,3%) nach zuvor -0,1% (revidiert von +0,2%) ab. Gleichzeitig kam es bei dem Absatz im Großhandel zu einem Anstieg um 1,6% (Prognose 0,4%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,5%). In der Folge sank das Verhältnis zwischen Lagerbestand zu Absatz auf 1,18 von zuvor 1,21 Monatumsätzen auf den niedrigsten Wert seit mehr als 12 Monaten. Wenn Absätze stärker als erwartet steigen und Lagerbestände stärker als erwartet reduziert wurden, bietet das für die kommende Produktionsausweitung eine belastbare Vorlage!

Nachfolgender Chart bildet die Absätze im US-Großhandel ab: © Reuters
1
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1,2970 -00 neutralisiert das für den Euro positive Bild.

Viel Erfolg!

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.