Die Bullen übernehmen anscheinend erneut die Kontrolle über den Markt. Robuste Wachstumsaussichten und eine anhaltend lockere Geldpolitik trotz des jüngsten Inflationsanstiegs unterstützen die Börsen.
Der S&P 500 beendete die Woche in der Nähe seines Rekordhochs, während der Small Cap Russell 2000 Index der Börsenzwerge das achte Monatsplus in Folge verbuchen konnte - das ist der längste Anstieg des Index seit 1995. Diese Performance ist beachtlich und spiegelt die Stärke der wirtschaftlichen Erholung in den USA von der Covid 19-Pandemie wider.
Die Fed hat angekündigt, eine Inflationsrate in einem Bereich um ihr 2%-Ziel tolerieren zu wollen, bis die Teuerung sich auf einem höheren Niveau festsetzt. Die Inflation lag größtenteils unter 2%, bevor die jüngsten Zahlen hereinkamen, die starke Preiszuwächse zeigten. Einige Analysten sehen jetzt höhere Ausgaben sowohl der Verbraucher als auch der Regierung als Schlüsselfaktor für das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte.
US-Präsident Joseph Biden hat letzte Woche seinen ersten vollständigen Haushaltsentwurf veröffentlicht. Darin beschreibt er detailliert sein Vorhaben, die Ausgaben der Bundesregierung im kommenden Fiskaljahr um mehr als 6 Billionen Dollar zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund sind hier drei Large-Cap-Aktien, die wir in der kommenden Woche während der aufgrund eines Feiertags verkürzten Handelswoche beobachten.
1. Zoom Video
Zoom Video Communications (NASDAQ:ZM) wird nach dem Handelsende am Dienstag, dem 1. Juni, das Ergebnis für das erste Quartal seines Geschäftsjahres 2022 vorlegen. Analysten prognostizieren einen Gewinn von 0,99 USD je Aktie bei einem Umsatz von 907,61 Mio. USD.
Der Marktführer unter den Videokommunikationsplattformen hatte während der Pandemie ein großartiges Jahr, in dem Anordnungen zu Hause zu bleiben und die Trends zur Fernarbeit den Umsatz erheblich steigerten. Umsatz und Gewinn haben jedes Quartal konstant die Schätzungen übertroffen und das Unternehmen hat seine Prognose weiter angehoben.
Im März teilte Zoom den Anlegern mit, dass der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr um 43% steigen könnte, was bedeuten würde, dass die von der Pandemie ausgelöste Nachfrage nach Konferenzwerkzeugen weiterhin stark ist. Aber angesichts des zunehmenden Tempos mit dem die Impfkampagnen weltweit vorankommen, ist nicht klar, ob Geschäftsmodelle, die während der Pandemie gut liefen, ihr kometenhaftes Wachstum fortsetzen können.
Die Aktie des in San Jose, Kalifornien, ansässigen Unternehmens konnte die Anleger in diesem Jahr nicht für sich gewinnen, nachdem sie im vergangenen Jahr um 400% hochgeschossen war. Zum Handelsschluss am Freitag notierte sie bei 331,53 USD, sodass für dieses Jahr bislang ein Verlust von 2% zu Buche steht.
2. Broadcom
Der letzte große Chiphersteller, der in dieser Saison seine Geschäftszahlen veröffentlicht, ist Broadcom (NASDAQ:AVGO). Das Unternehmen wird zum zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2021 am Donnerstag, dem 3. Juni, nach Handelsende Bericht erstatten. Analysten erwarten einen Gewinn von 6,43 USD je Aktie bei einem prognostizierten Umsatz von 6,51 Mrd. USD.
Die Anleger werden im neuen Quartalsbericht erfahren wollen, ob sich die derzeitige Strategie des Unternehmens von CEO Hock Tan, durch Akquisitionen zu wachsen und unterbewertete Softwarewerte zu kaufen, auszahlt.
Broadcom ist einer der größten Chiphersteller der Welt, der Smartphone-Komponenten, Schlüsselbestandteile von Netzwerkausrüstung und Chips herstellt, die in Wifi-Geräten und Set-Top-Boxen für zu Hause verwendet werden.
Etwa 90% der von Broadcom für das Jahr 2021 geplanten Produktion sei bereits von Kunden bestellt worden, teilte das Unternehmen im März mit und ergänzte, dass man über genügend Produktionskapazität bei den ausgelagerten Anbietern verfüge, um den Bedarf der Kunden zu decken. Die Broadcom-Aktie, die am Freitag den Handel bei 472,33 USD beendete, ist in diesem Jahr um 8% und in den letzten 12 Monaten um 65% gestiegen.
3. DocuSign
Das Unternehmen für elektronische Signaturen, DocuSign (NASDAQ: DOCU), ist ein weiterer Technologie-Dauerbrenner, der nach dem Handelsende in New York am Donnerstag seine Quartalsergebnisse ausweist. Analysten sehen einen Gewinn von 0,28 USD je Aktie bei einem Umsatz von 438 Mio. USD.
Das in San Francisco ansässige Softwareunternehmen verzeichnete mit seinen digitalen Dienstleistungen ein explosives Wachstum, da die Umstellung auf die Arbeit von zu Hause und soziale Distanzierung Unternehmen dazu veranlasste, Verträge elektronisch zu unterzeichnen und zu verwalten.
Diese Trends haben dazu beigetragen, dass die DocuSign-Aktie zu den größten Erfolgsgeschichten der Wall Street in 2020 gehörte und nur von Zoom Video und dem Impfstoffhersteller Moderna (NASDAQ:MRNA) übertroffen wurde.
Laut CEO Dan Springer befindet sich DocuSign noch in einem frühen Wachstumsstadium in einem adressierbaren Markt, dessen Größe von ihm auf 50 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Die DocuSign-Aktie beendete den Freitag bei 201,62 USD, was einem Rückgang von 9% in diesem Jahr ergibt.
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