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2012, das Jahr der Schuldenkrisen

Veröffentlicht am 31.12.2012, 17:25
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Dem Jahr 2012 fehlen bis zu seinem Ende nur noch einige Stunden. Im retrospektiven Überblick stehen nach wie vor die EU-Schuldenkrise und das US-Budgetdefizit im Vordergrund der Finanz- und Wirtschaftsaktualität.

"Fiscal cliff"
Was den US-Haushalststreit betrifft scheint eine Lösung in letzter Minute immer unwahrscheinlicher. Die befürchtete Fiskal-Klippe und die dadurch eintretenden Haushaltskürzungen und Steuererhöhungen rücken unvermeidbar immer näher.

Schuldenkrise EU
Entscheidend waren im laufenden Jahr auch die Garantien des EZB-Chefs Mario Draghi, die Eurowährung aufrecht zu erhalten, was er bewies als er kriselnde Länder unterstützte. Seine Rede in London er werde alles tun, um den Euro zu retten beruhigte die Märkte, dämmte die Spekulationen an den Finanzmärkten ein und ließ die verschuldeten Krisenländer aufatmen.

Griechenland
Griechenland blieb 2012 weiterhin das Sorgenkind der EU. Das für dieses Jahr vorgesehene Rettungspaket umfasste Hilfen des EFSF und des IWF in Höhe von 164,40 Milliarden Euro. Der Betrag schließt auch 24,4 Milliarden Euro noch nicht freigegebener Kreditzusagen des ersten Programms mit ein. Erst kürzlich (am 13. Dezember) wurden Athen 34,30 Milliarden Euro zugewiesen, um die Zahlungsunfähigkeit zu verhindern. Bis jetzt wurden bereits 75,50 Milliarden Euro ausgezahlt.

Der Deutsche Bundestag stimmte kurz zuvor dafür, trotz scharfer Kritik der Oppositionsfraktion SPD. Auch wurde der Zeitpunkt der Einhaltung der mit Griechenland vereinbarten Ziele verschoben und damit kam ein zusätzliches Schuldenloch von 14 Milliarden Euro auf, das durch einen Zahlungsaufschub der Zinsen, sowie durch einen Zinserlass der bereits vergebenen Kredite und durch EZB-Gewinne aus ihrem Staatsanleihen-Kaufprogramm ausgeglichen werden soll.

Vermieden wurde hiermit der von dem IWF angepeilte massive Schuldenerlass, den die meisten Euro-Länder strikt ablehnen. Vor allem nachdem private Gläubiger schon im Frühjahr des ablaufenden Jahres durch den Umtausch ihrer Anleihen auf hochzinsige Forderungen verzichtet hatten. Auch konnte Griechenland letztendlich den Rückkauf von Staatsanleihen doch noch erfolgreich abgeschliessen. Damit konnte das Land den Schuldenberg um 20 Milliarden Euro senken.

Für etwas Erleichterung sorgte an den Aktienmärkten aber vor allem die Korrektur der Ratingagentur S&P der Kreditwürdigkeit Griechenlands um 6 Stufen auf B-, nachdem Griechenland erfolgreich den Voraussetzungen der EU, der EZB und des IWF entgegenkam. S&P bewertete das hellenische Land mit stabilem Ausblick. Die Risikoprämie der griechischen Anleihen gelangte so am 19. Dezember auf den niedrigsten Stand der letzten 20 Monate. Doch kann 2013 noch böse Überraschungen mit sich bringen.

Spanien
Zwar ist der Fall Spanien längst nicht so kritisch wie der von Griechenland, doch bereitet der hochverschuldete spanische Bankensektor der EU erhebliche Sorgen. Im Sommer dieses Jahres stimmte die Euro-Zone Hilfen in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro zu.

Die vom EFSF zunächst bereitgehaltenen 30 Milliarden Euro wurden nicht abgerufen. Doch stellte die Madrider Regierung Anfang Dezember 2012 dann einen formellen Antrag auf eine Kreditlinie in Höhe von 39,50 Milliarden Euro, die in den spanischen Bankenrettungsfond FROB flossen. Für die Rückzahlung muss sich der FROB verantworten.

Zypern
Nun könnte jeden Moment Zypern als nächstes Land Rettungshilfen brauchen. Der Rettungsantrag an die EU und an den IWF wurde bereits gestellt. Zypern ist auf direkte Finanzspritzen des ESM angewiesen, um sein angeschlagenes Bankensystem zu rekapitalisieren.

Eines steht für Deutschland fest: Die Rettungsaktionen der Schuldenländer könnten für die größte EU-Wirtschaft teuer werden, wenn auch nur einer der Krisenstaaten zahlungsunfähig wird. Immerhin ist Deutschland als größte Euro-Wirtschaft der wichtigste Geldgeber für die Rettungsprogramme. Wenn sich aber die finanzielle Lage der Krisenländer wieder stabilisiert, wird Deutschland an den Hilfspaketen Gewinne erwirtschaften, denn die schuldengeplagten Länder müssen Zinsen zahlen.

Dax verzeichnet Rekordgewinn
Obwohl die Schuldenkrise in 2012 zur Schwäche der deutschen Wirtschaft beitragen hat, konnte an der Frankfurter Börse der deutsche Leitindex das Handelsjahr mit einem Rekordgewinn von fast 30% abschließen. Der Dax lässt so ein sehr gutes Jahr hinter sich.

Aussichten für das neue Jahr
Doch bleiben die Aussichten für das neue Jahr weiterhin trübe. Wie die Bundeskanzlerin Angela Merkel heute in ihrer Neujahrsansprache schon hervorhob, ist „die Krise längst nicht überwunden“.

Das wirtschaftliche Umfeld soll nächstes Jahr nicht einfacher, sondern schwieriger werden, sagte sie. „Das sollte uns jedoch nicht mutlos werden lassen, sondern - im Gegenteil - Ansporn sein.“ Die Bundeskanzlerin rief auch dazu auf, die Überwachung der Finanzmärkte zu verschärfen: „Die Welt hat die Lektion der verheerenden Finanzkrise von 2008 noch nicht ausreichend gelernt“, betonte Merkel. „Doch nie wieder darf sich eine solche Verantwortungslosigkeit wie damals durchsetzen.“ In der sozialen Marktwirtschaft sei der Staat der Hüter der Ordnung. „Darauf müssen die Menschen vertrauen können.“

Auch unser Investing.com Analyst, Jens Klatt, Marktanalyst bei FXCM, meint, dass die Aussichten für die deutsche Wirtschaft kurzfristig nicht sonderlich gut seien. „Im ersten Quartal deutet sich ein Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität an. Hauptgrund ist die Rezession im Euroraum, zu dieser gesellt sich der globale Konjunkturabschwung“.

Trotz allem schlage sich Deutschland in diesem Umfeld immer noch sehr gut. „Beim BIP dürften wir in 2013 immer noch ein reales Plus von 0,4% verzeichnen (nach zuletzt 0,7% in 2012)“, fügte er hinzu.

„Überraschungen positiver Natur wären denkbar, würde sich die Situation um die europäische Schuldenkrise aufhellen. Würde infolgedessen der deutsche Export im Vergleich zum sehr guten Jahr 2012 nochmal zulegen, wären sogar BIP-Raten um 0,7% denkbar“, sagte er.

Erwartungen und Tipps an die Trader für 2013
„Vor dem Hintergrund der aktuell bzw. seit Wochen sehr niedrigen Volatilität, sowohl an den Aktien- als auch an den Devisenmärkten ist tendenziell zunächst ein ruhiger Jahresstart zu erwarten“. Für 2013 rechnet Jens Klatt allerdings mit einem starken Anstieg der Volatilität. „Die aktuelle Sorglosigkeit könnte sogar schlagartig umschlagen“, warnte er.

„Vor dem Aufbau von mittel- bis langfristigen Long-Positionen im DAX würde ich zunächst absehen. Ich könnte mir stärkere und ausgeprägtere Korrekturen vorstellen. Mein Hauptfokus liegt für diesen Zeitraum auf dem Intraday-Handel, sprich ich würde die Situation am Markt beobachten und ausgehend von der eingeschlagenen Richtung den Vorteil des jeweils eingeschlagenen Kurses auf Intraday-Basis versuchen zu identifizieren, um dann zu handeln (sprich Long oder Short)“.

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