Zürich, 30. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat nach zwei Tagen mit deutlichen Einbussen am Mittwoch zu einer kräftigen Erholung angesetzt. Der SMI .SSMI stieg um 2,2 Prozent auf 8510 Punkte. Marktteilnehmer blieben allerdings skeptisch bezüglich der weiteren Kursentwicklung. "Man sucht die Richtung und den Boden", sagte ein Aktienstratege. "Es gibt viele Unsicherheiten und die werden sich nicht so schnell auflösen." In den beiden vergangenen Tagen hatte der Leitindex mehr als zwei Prozent verloren, seit dem Jahreshoch im August beträgt das Minus gut zwölf Prozent.
Vor allem die Furcht vor einer Konjunkturflaute in China habe die Anleger im Griff, hiess es im Markt. Mit Argusaugen würden deshalb Konjunkturdaten aus der Volksrepublik begutachtet. "Morgen kommen PMI-Daten aus China, wenn die schlecht sind, verlieren wir die heutigen Kursgewinne wieder", sagte ein Börsianer. Für Nervosität sorge zudem die Unsicherheit über den Zeitpunkt der ersten US-Zinserhöhung seit Jahren.
An die Spitze der durchgehend festeren Standardwerte setzen sich Bank- und konjunkturzyklische Titel. Julius Bär BAER.VX stiegen um 2,9 Prozent. Der Vermögensverwalter hat Gerassimos Spyridakis zum Leiter der neu geschaffenen Region Afrika und östlicher Mittelmeerraum ernannt. UBS UBSG.VX rückten 2,2 Prozent vor. Die Grossbank kann einen weiteren Rechtsstreit abhaken. Gegen Bezahlung von 33,5 Millionen Dollar wurden Verfahren von zwei US-Regulatoren beigelegt ID:nL5N12009P . Die Aktien der Credit Suisse CSGN.VX hinkten dem Markt mit einem Plus von 1,3 Prozent etwas hinterher. Auch bei den Versicherungstiteln blieben die Kursgewinne meist unter zwei Prozent.
Gefragt waren die Titel von Richemont CFR.VX und Swatch UHR.VX mit 2,0 und 2,7 Prozent Anstieg. HSBC hat das Kursziel für die beiden Luxusgüterkonzerne angehoben. Die beiden Unternehmen haben infolge der China-Turbulenzen dieses Jahr fast ein Fünftel beziehungsweise rund ein Viertel an Wert verloren. Für beide Konzerne ist das Land ein sehr wichtiger Absatzmarkt.
Die stärkste SMI-Stütze waren die an sich als defensiv geltenden Index-Schwergewichte. Die Anteile des weltgrössten Lebensmittel-Produzenten Nestle NESN.VX sowie der beiden Pharmakonzerne Novartis NOVN.VX und Roche ROG.VX stiegen im Rahmen des Marktes.
Am breite Markt fielen Addex ADXN.S mit sechs Prozent Kursabschlag auf. Der Verlust der kleinen, forschenden Pharmafirma hat sich im ersten Halbjahr auf 2,8 Millionen Franken fast verdreifacht und Addex verfügt noch über 3,6 Millionen Franken flüssige Mittel.