Frankfurt, 02. Feb (Reuters) - Nach dem Börsengang von Auto1 (F:AG1) IPO-AG1.F steht Insidern zufolge im März die nächste Milliarden-Emission an der Frankfurter Börse an. Vodafone VOD.L wolle mit dem Börsengang der abgespaltenen Funkturm-Tochter Vantage Towers rund drei Milliarden Euro erlösen, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Organisiert werde der Börsengang von UBS (SIX:UBSG), Morgan Stanley (NYSE:MS) und Bank of America (NYSE:BAC). Wenn die Aktienmärkte zumindest stabil blieben, sei die offizielle Ankündigung derzeit für Ende Februar geplant, bis zur Erstnotiz dauert es dann in der Regel etwa vier Wochen. Vodafone und die genannten Banken wollten sich zunächst nicht zu den Plänen äußern.
Der britische Telekommunikations-Konzern Vodafone will sich mit dem Börsengang seiner Mobilfunkmasten das Interesse der Anleger an Infrastruktur-Aktien zunutze machen, die stetige Einnahmen und Dividenden versprechen. Vodafone hatte die Funktürme im Mai 2020 ausgegliedert. Mit den Einnahmen sollen Schulden abgebaut werden. Vantage Towers unterhält 68.000 Funktürme in neun Ländern Europas. In den USA gehört der überwiegende Teil der Funktürme schon seit langem nicht mehr den Netzbetreibern, sondern eigenständigen Gesellschaften, in Europa sind es 42 Prozent. Für zusätzliche Kursfantasie sorgt der milliardenschwere Auf- und Ausbau der 5G-Netze.
Für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende März), hatte Vantage Towers ein operatives Ergebnis von bis zu 540 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Gemessen an börsennotierten Funkturm-Betreibern wie Cellnex CLNX.MC , American Tower (NYSE:AMT) AMT.N oder Crown Castle CCI.N könnte Vantage bei dem Börsengang mit 12,5 bis 16 Milliarden Euro bewertet werden. Vodafone selbst hatte mehr als 18 Milliarden Euro genannt. American Towers hat erst vor kurzem 7,7 Milliarden Euro für die Mobilfunkmasten der spanischen Telefonica (DE:O2Dn) TEF.MC in Europa und Lateinamerika gezahlt.