Investing.com - Die Markterwartungen für Zinssenkungen in diesem Jahr haben sich zuletzt deutlich abgeschwächt. Grund dafür ist die nach wie vor hohe Inflationsrate, die den US-Notenbankern noch nicht genügend Zuversicht gibt, dass sie bald wieder auf die Zielmarke von 2 % sinken wird. Dennoch geht die UBS (SIX:UBSG) davon aus, dass die US-Notenbank im September zu einer Zinssenkung bereit sein wird, sofern ihr Basisszenario eintritt.
In ihrem Blog zum Beige Book stellte die Investmentbank fest, dass die am Montag veröffentlichten März-Daten zu den Umsätzen im Einzelhandel mit einem Plus von 0,7 % gegenüber dem Vormonat überraschten, nach einem nach oben revidierten Zuwachs von 0,9 % im Februar.
Obwohl die Experten die Stärke der jüngsten offiziellen Daten nicht in Abrede stellen würden, deute das Beige Book darauf hin, dass die Konsumausgaben und das BIP nicht so schnell wachsen könnten, wie es die GDPNow-Schätzung nahe lege, so die Schweizer Bank.
"Wir weisen auch auf die Schwäche der jüngsten NFIB-Umfrage unter Kleinunternehmen hin, die auf ein 12-Jahres-Tief gefallen ist", so die UBS.
Die Analysten erklärten weiter: "Wir glauben nicht, dass die Fed die Zinsen senken kann, solange sich die Teuerungsdaten nicht abkühlen, aber die von ihren Gesprächspartnern geäußerte Schwäche wird sie zögern lassen, weitere Zinserhöhungen auch nur in Erwägung zu ziehen."
Im Einklang mit den jüngsten Äußerungen des Fed-Chefs Jerome Powell hält es die UBS daher für am wahrscheinlichsten, dass die Fed die Zinsen vorerst unverändert belässt.
Sollte sich die Inflation jedoch im Einklang mit ihrer Basisprognose verlangsamen, dürfte die Fed bereit sein, die Zinsen im September zu senken, resümierten die Analysten.