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Zinserhöhungen: Kommt da noch viel mehr?

Veröffentlicht am 08.06.2023, 08:20

Dieser Artikel erschien zuerst auf GoldGeldWelt

Die Zinsen könnten höher steigen als gedacht und länger hoch bleiben als erwartet. Jüngste Entwicklungen an den Derivate- und Anleihemärkten zeigen, dass sich die Zinserwartungen der Marktteilnehmer gerade verschieben.

An der Wall Street kehrt Ernüchterung ein. Die Rallye der Aktienkurse im Jahr 2023 basierte ganz maßgeblich auf der Annahme, dass die Federal Reserve noch in diesem Jahr eine Umkehr des aktuellen Zinserhöhungszyklus einleiten würde. Doch die robuste Konjunktur und die dadurch anhaltenden Inflationsgefahren machen einen Strich durch diese Rechnung.

Marktteilnehmer sehen US-Leitzins am Jahresende bei 5 %

Laut Wall Street Journal lässt sich aus den Derivatemärkten die Erwartung der Markteilnehmer ableiten, dass der Leitzins in den USA zum Ende des Jahres bei 5 % liegen wird. Letzten Monat war der Markt noch von 4 % ausgegangen.

Auch die Inflationserwartungen der Anleger erweisen sich im Blick in den Rückspiegel als falsch. Vergangenen Sommer hatte der Markt damit gerechnet, dass das Inflationsziel der Notenbank von 2 % Mitte 2023 wieder erreicht werden würde. Zuletzt lag die Inflation in den USA gemessen am Verbraucherpreisindex jedoch bei 4,9 %.

Erst am Freitag hatten überraschend starke Daten vom US-Arbeitsmarkt Zweifel an einer baldigen geldpolitischen Umkehr gesät. Rich Steinberg, Chefmarktstratege bei der Colony Group mutmaßt, dass die Notenbank im Juni zwar auf eine Zinserhöhung verzichten, im Sommer aber einen solchen Schritt umsetzen könnte.

Die Erwartungen im Hinblick auf die Leitzinsentwicklung lassen sich an den Renditen kurzfristiger Anleihen ablesen. Die Rendite einjähriger Staatsanleihen liegt aktuell bei 5,21 %. Für zwei Jahre beträgt die Rendite 4,54 %. Noch Ende April lag dieser Wert bei knapp 4,1 %.

Ein Problem für die US-Notenbank besteht darin, dass viele Markteilnehmer nicht wirklich an eine Rezession glauben – mit deren Eintreten die Chance auf eine deutliche Absenkung der Inflation steigen würde.

Deutlich wird dies an den moderaten Risikoaufschlägen für Anleihen mit geringer Bonität. Diese Anleihen werden von Unternehmen emittiert, die in einer Rezession relativ schnell in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die niedrigen Risikoprämien belegen, dass Marktteilnehmer eine solche Rezession für unwahrscheinlich halten. In früheren Rezessionen waren Renditeaufschläge von mehr als acht Prozentpunkten im Vergleich zu Staatsanleihen üblich. Aktuell liegen die Zuschläge bei 4-5 %.

EZB will „ausreichend restriktives Niveau sicherstellen“

Auch in der Eurozone ist ein Ende der Zinserhöhungen nicht in Sicht, wenngleich die Inflationsraten zuletzt etwas rückläufig waren. Im Mai lag die Teuerungsrate in der Eurozone bei 6,1 %. In der kommenden Woche steht aller Voraussicht nach eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte an.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte kurz vor der Sitzung, dass „der Preisdruck stark“ bleibe. „Unsere künftigen Entscheidungen werden sicherstellen, dass die Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau gebracht werden“, sagte Lagarde. Bundesbankchef Joachim Nagel sprach sich sogar für mehrere weitere Zinserhöhungen aus.

Mit der nun wahrscheinlichen Zinserhöhung stiege der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können, auf 4,0 %. Für Einlagen von Geschäftsbanken bei der EZB würde diese fortan 3,5 % zahlen.

Lagarde will sich nicht auf eine finales Zinsniveau festlegen. Zwar beginne die Wirkung der geldpolitischen Maßnahmen jetzt zu greifen. Es fehle aber noch an klaren Signalen dafür, dass die Kerninflationsrate ihren Höhepunkt überschritten habe. Ähnlich äußerte sich Nagel: „Von stabilen Preisen kann nicht die Rede sein. Die Geldpolitik darf und wird deshalb im Einsatz gegen die Inflation nicht nachlassen. Wir müssen noch hartnäckiger sein als die gegenwärtige Inflation“.

Australien: Notenbank erhöht Leitzins auf 11-Jahres-Hoch – und kündigt noch mehr an

Auch aus Australien kamen am Dienstag Nachrichten, die an einer baldigen geldpolitischen Umkehr zweifeln lassen. Die australische Zentralbank hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,1 % und damit den höchsten Wert seit elf Jahren angehoben.

Gleichzeitig warnten die Währungshüter in Down Under, dass weitere geldpolitische Straffungen für die Rückkehr zum Inflationsziel erforderlich sein könnten. Die Märkte reagierten prompt: Der Australische Dollar notierte fester, die Kurse von Anleihen gaben nach.

Prashant Newnaha, Zinsstratege für den asiatisch-pazifischen Raum bei TD Securities, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Notenbank „hinsichtlich der Entwicklung der mittelfristigen Inflationserwartungen nicht mehr so zuversichtlich“ sei wie zuvor und begründete dies mit einem auffälligen Detail: Die Notenbanker hatten eine zuletzt häufiger genutzte Formulierung gestrichen, der zufolge die mittelfristigen Inflationserwartungen weiterhin gut verankert seien.

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