Vor Regierungsbildung wächst Druck auf Italien in Schuldenfrage

Reuters

Veröffentlicht am 21.05.2018 10:29

Vor Regierungsbildung wächst Druck auf Italien in Schuldenfrage

- von Giulia Segreti

Rom (Reuters) - Vor dem Abschluss der Regierungsbildung in Rom wächst der internationale Druck auf Italien in der Finanzpolitik.

Es sei wichtig, dass Italien seinen Haushaltsverpflichtungen innerhalb der EU nachkomme, sagte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire am Sonntag französischen Medien. Sollte sich das Land nicht an die EU-Regeln halten, sei die finanzielle Stabilität in der Euro-Zone in Gefahr. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hatte sich am Vortag ähnlich geäußert. "Der Stabilitätsgrundsatz der EU ist für uns nicht verhandelbar", erklärte er. "Deutschland darf nicht die Zeche zahlen für das neuen Schuldenprogramm Italiens."

Die populistische 5-Sterne-Bewegung und die rechtsextreme Lega hatten am Freitag ihr Programm veröffentlicht, das Italien finanzpolitisch auf Konfrontationskurs zur EU bringt. So wollen die künftigen Koalitionspartner die Konjunktur mit begrenzten schuldenfinanzierten Ausgaben anschieben und fordern eine Überprüfung der EU-Haushaltspolitik sowie des Euro-Stabilitätspakts. Den Bürgern werden ein Grundeinkommen, Steuersenkungen, höhere Sozialausgaben und die Rücknahme der Rentenreform versprochen, mit der das Rentenalter heraufgesetzt werden sollte.