Reuters
Veröffentlicht am 20.07.2018 08:28
US-Präsidialamt weist Putin-Vorschlag zu angeklagten Spionen zurück
Washington (Reuters) - Im Streit um Vorwürfe russischer Einmischung in den US-Wahlkampf 2016 geht US-Präsident Donald Trump nicht auf einen Vorschlag von Russlands Staatschef Wladimir Putin ein.
Russischen Ermittlern werde es nicht erlaubt, den ehemaligen US-Botschafter in Moskau, Michael McFaul, und weitere US-Bürger zu befragen, sagte Präsidialamtssprechern Sarah Sanders am Donnerstag. Putin hatte dies nach dem Treffen mit Trump als Voraussetzung dafür genannt, dass das US-Justizministerium zwölf in den USA angeklagte russische Spione verhören darf. Putin habe den Vorschlag in aller Aufrichtigkeit gemacht, aber Trump stimme nicht zu, sagte Sanders. Die USA hofften, dass Putin die zwölf angeklagten Russen in die USA kommen lassen werde, damit sie ihre Unschuld beweisen oder sich schuldig bekennen könnten.
Die russischen Spione waren kurz vor dem Helsinki-Treffen der beiden Staatschefs von einer Grand Jury in den USA angeklagt worden. Sie sollen sich in Computer-Netzwerke von Trump-Rivalin Hillary Clinton eingehackt und Informationen über das Internet verbreitet haben. Damit sollen sie versucht haben, die Präsidentenwahl zugunsten von Trump zu beeinflussen. Erkenntnisse der US-Geheimdienste über eine russische Einmischung hatte Trump auf der Pressekonferenz mit Putin am Montag öffentlich angezweifelt und war dafür parteiübergreifend scharf kritisiert worden. Seitdem versucht er, die Wogen zu glätten. Den Vorschlag gegenseitiger Befragungen hatte er zunächst als interessant bezeichnet und prüfen lassen.
Geschrieben von: Reuters
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