Ukraine-Krieg: Muss ein Militäreinsatz eine Option sein?

Investing.com

Veröffentlicht am 18.03.2022 09:58

Investing.com – Die russische Invasion der Ukraine geht mittlerweile in die vierte Woche, während sich die Sanktionsspirale kontinuierlich weiterdreht und Waffenlieferungen aus der ganzen Welt die Verteidiger stärken sollen.

Die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft ist jedoch nicht grenzenlos. Vor einigen Tagen machte Polen von sich reden, indem über die öffentlichen Medien die Lieferung von Kampfjets ins Spiel gebracht wurde. Diese sollten über den US-Stützpunkt in Ramstein in die Ukraine überstellt werden.

Der Vorschlag wurde jedoch mehrheitlich genauso abgelehnt wie die anschließende polnische Idee, bewaffnete Friedenstruppen zu entsenden. Gleichzeitig fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj täglich, dass der Westen eine Flugverbotszone über der Ukraine errichtet.

In diesem Zusammenhang ist von den Regierungsoberhäuptern der NATO-Mitgliedsstaaten nur zu hören, dass eine Eskalation der Situation durch ein direktes militärisches Eingreifen zu verhindern ist.

Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair bezeichnet dieses Vorgehen als eine sehr „seltsame Taktik“.

Aus seiner Sicht ist es ein Fehler, wenn jede Möglichkeit genutzt wird, um zu kommunizieren, dass militärisch nicht eingegriffen wird. Dabei ist ihm bewusst, dass ein umfassender Krieg des Westens mit Russland den Einsatz nuklearer Waffen mit ziemlicher Sicherheit provozieren würde.

Doch der Wunsch der NATO eine Eskalation zu verhindern, wird von Putin letztlich als Druckmittel eingesetzt, wie Blair erklärte :

„Das mag unsere Position sein, und vielleicht ist das auch die richtige Haltung, aber es ist eine seltsame Taktik, sie immer wieder zu bekräftigen und Zweifel zu beseitigen.“

„Unsere wiederholte Zusicherung an ihn [Putin], dass wir nicht mit Gewalt reagieren werden, ist in gewisser Weise widersprüchlich.“

„Ich verstehe und akzeptiere, dass es keine politische Unterstützung für ein direktes militärisches Engagement der NATO gegen Russland gibt. Wir sollten uns aber darüber im Klaren sein, was Putin vorhat.“

„Ist es vernünftig, ihm im Voraus zu sagen, dass wir jede Form einer militärischen Antwort ausschließen werden, egal welche Schritte er unternimmt?“

Blair ist sich sicher, dass die von Putin angeführte Invasion kein Zufallsprodukt ist. Es ist vielmehr das Ergebnis fehlerhafter politischer Entscheidungen der letzten Jahrzehnte, welche den Diktatoren dieser Welt zeigten, wie schwach der Westen ist.

Blair: „China ist ganz anders als Russland, und wir sollten uns vor einer oberflächlichen Betrachtung hüten. Unsere Beziehungen zu China werden die Geopolitik des 21. Jahrhunderts bestimmen, und wir können es uns nicht leisten, uns davon abzukoppeln.“

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„Aber auch sie haben Schwäche und Unsicherheit gerochen, was Präsident Xi dazu veranlasst hat, dem chinesischen Volk selbstbewusst die Überlegenheit seines Systems über das unsere zu verkünden. Eine solche Äußerung wurde von früheren chinesischen Führern nie gemacht.“

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