Trotz Brexit - Schweiz schöpft Hoffnung in Gesprächen mit EU

Reuters

Veröffentlicht am 28.07.2016 13:37

Trotz Brexit - Schweiz schöpft Hoffnung in Gesprächen mit EU

Zürich/Brüssel (Reuters) - In die stockenden Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU über eine Drosselung der Zuwanderung in den Alpenstaat kommt nach Einschätzung von Schweizer Diplomaten Bewegung.

Unmittelbar nach dem Brexit-Votum Ende Juni sei die Schweiz mit einem Lösungsvorschlag auf die EU zugegangen. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker habe daraufhin grünes Licht für weitere Gespräche gegeben, sagten mehrere mit den Verhandlungen vertraute Diplomaten der Nachrichtenagentur Reuters. Das nähre in der Schweiz Hoffnungen, möglichst noch vor dem offiziellen EU-Austrittsgesuch der Briten eine Einigung in der seit Jahren umstrittenen Zuwanderungsfrage zu finden.

Denn mit dem Start der Gespräche über einen britischen EU-Austritt dürfte die Aufmerksamkeit in Brüssel auf die Verhandlungen mit der Insel gerichtet sein. "Die Einschätzung in Brüssel und vor allem in den Hauptstädten der (Schweizer) Nachbarländer ist, dass es keine Lösung ist, auf Klarheit an der Brexit-Front zu warten", sagte ein hochrangiger Schweizer Diplomat.

Für Zuversicht sorge auch ein für 19. September geplanter Besuch Junckers in Zürich. Ein EU-Insider sagte, Ziel sei es, bis dann eine grundlegende Übereinkunft zu erzielen, um weitere Verhandlungen zu führen. Eine fertig ausverhandelte Einigung werde es bis Mitte September jedoch nicht geben.