Menschen fliehen in Massen aus Ost-Ghuta und Afrin

Reuters

Veröffentlicht am 16.03.2018 13:58

Menschen fliehen in Massen aus Ost-Ghuta und Afrin

Beirut (Reuters) - An den beiden Brennpunkten des syrischen Bürgerkriegs nahe Damaskus und entlang der türkischen Grenze haben massive Angriffe syrischer, russischer und türkischer Truppen eine Massenflucht der Zivilbevölkerung ausgelöst.

Hunderttausende verharrten auch zu Beginn des achten Kriegsjahres eingeschlossen in Städten und Dörfern.

Im Bezirk Ost-Ghuta nahe der Hauptstadt wurden bei Luftangriffen am Freitag Dutzende Menschen getötet. Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte griffen russische Kampfjets Ziele dort an. Das zuvor geschlossen von Regime-Gegnern kontrollierte Gebiet ist nach der seit einem Monat anhaltenden Offensive durch syrische Regierungstruppen und ihre russischen und iranischen Verbündeten mittlerweile in drei getrennte Enklaven aufgespalten. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass dort rund 400.000 Menschen ohne ausreichend Nahrung und Wasser eingeschlossen sind.

Weit über 15.000 Menschen flohen nach russischen Angaben allein seit Donnerstag aus der schwer umkämpften Rebellenhochburg. Außenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag, allein am Donnerstag seien 12.000 Menschen aus der Region nahe der Hauptstadt Damaskus geflüchtet. Die russische Armee erklärte, am Freitag hätten bis zum Mittag mehr als 4100 Menschen Ost-Ghuta verlassen und seien in Gebieten eingetroffen, die von der Regierung kontrolliert werden. Die letzte Rebellenhochburg nahe der Hauptstadt Damaskus steht offenbar kurz vor der Einnahme durch das syrisch-russisch-iranische Bündnis.

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