Mueller-Bericht wirft Frage der Justizbehinderung durch Trump auf

Reuters

Veröffentlicht am 19.04.2019 07:20

Mueller-Bericht wirft Frage der Justizbehinderung durch Trump auf

- von Sarah N. Lynch

Washington (Reuters) - US-Präsident Donald Trump ist laut dem Bericht von Sonderermittler Robert Mueller zur Russland-Affäre mehrfach gegen die Untersuchung vorgegangen und hat damit die Frage nach einer Behinderung der Justiz aufgeworfen.

Der am Donnerstag in einer redigierten Fassung veröffentliche Bericht dokumentiert auch Trumps erste Reaktion auf den Beginn der Ermittlungen, in der er wegen der Einsetzung Muellers das Ende seiner Präsidentschaft befürchtete. Der fast 400 Seiten lange Mueller-Bericht bestätigt nach ersten Erkenntnissen die von Justizminister William Barr vorab erstellte Zusammenfassung, wonach weder ausreichende Beweise für eine Justizbehinderung vorlagen noch Trump völlig entlastet wurde. Der Präsident selbst sprach von einem Sieg.

In dem Text heißt es unter anderem, Trump habe seinen Berater Don McGahn im Juni 2017 angewiesen, vom damaligen Justizminister die Entlassung Muellers zu fordern. Die beteiligen Juristen hätten am Ende allerdings keine gemeinsame Entscheidung über eine etwaige Justizbehinderung fällen können. Barr hatte auf der Grundlage des Berichts dann entschieden, dass Trump nicht das Gesetz gebrochen habe. Unmittelbar vor der Veröffentlichung des Berichts sprach der Justizminister von zehn Vorfällen im Zusammenhang mit dem Präsidenten, bei denen "potenzielle juristische Theorien" über eine etwaige Justizbehinderung geprüft worden seien.