Iran will sich von US-Drohungen nicht einschüchtern lassen

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 22.05.2018 16:43

Iran will sich von US-Drohungen nicht einschüchtern lassen

Beirut/Berlin (Reuters) - Der Iran will sich von US-Sanktionsdrohungen nicht einschüchtern lassen und hat Europa zur Verteidigung des Atomabkommens aufgerufen.

Das iranische Volk müsse zusammenstehen, "und es wird dem amerikanischen Außenminister hart eins aufs Maul geben", sagte Ismail Kowsari, ein ranghoher Kommandeur der Revolutionsgarden, am Dienstag. US-Außenminister Mike Pompeo hatte der Islamischen Republik mit den "härtesten Sanktionen der Geschichte" gedroht, sollte es Forderungen der Regierung in Washington nicht erfüllen.

An Pompeo gerichtet sagte Kowsari: "Wer sind Sie und Amerika, dass Sie uns sagen, wir sollen die Reichweite unserer Raketen begrenzen?" Der Vorsitzende des Ausschusses für Nationale Sicherheit und Außenpolitik im Teheraner Parlament, Alaeddin Borudscherdi, forderte die europäischen Unterzeichnerstaaten des Atomvertrages auf, sich gegen die USA zu erheben. Nur so könne das Abkommen gerettet werden.

Im Atomvertrag zwischen dem Iran einerseits und den USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland andererseits hat sich die Islamische Republik verpflichtet, auf die Entwicklung von Atomwaffen zu verzichten und Kontrollen der Nuklearanlagen zuzulassen. Im Gegenzug hoben die sechs Vertragsstaaten Sanktionen auf. US-Präsident Donald Trump hat das Abkommen aufgekündigt. Pompeo forderte am Montag unter anderem Einschränkung des iranischen Raketenprogramms.