Reuters
Veröffentlicht am 24.05.2017 14:33
Manchester-Attentäter hatte möglicherweise Helfer
- von Michael Holden und Andy Bruce
London/Berlin (Reuters) - Der Selbstmordattentäter von Manchester hatte möglicherweise Unterstützung.
Die britische Innenministerin Amber Rudd nannte es am Mittwoch wahrscheinlich, dass der 22-jährige Salman Abedi nicht alleine gehandelt habe. Der französische Innenminister Gerard Collomb sprach von "belegbaren" Verbindungen Abedis zum IS, der den Anschlag für sich reklamiert hat. In Manchester wurden drei weitere Verdächtige verhaftet. Erstmals seit zehn Jahren wurde die Terror-Warnstufe im gesamten Land auf "kritisch" erhöht. Zum Schutz von Großveranstaltungen und öffentlichen Plätzen werden nun auch Soldaten eingesetzt. 20 Schwerverletzte des Attentats, bei dem am Montag 22 Menschen getötet worden waren, schwebten am Mittwoch noch in Lebensgefahr. In Berlin sahen sich die Sicherheitsbehörden vor dem Evangelischen Kirchentag und dem DFB-Pokalfinale mit Hunderttausenden Besuchern gut vorbereitet.
Abedi hatte sich den britischen Ermittlungsbehörden zufolge in die Luft gesprengt, als die Zuschauermassen aus einem Popkonzert strömten. Unter den Toten sind viele Jugendliche und Kinder, darunter ein achtjähriges Mädchen. Ein polnisches Paar, das seine Töchter abholen wollte, kam dem polnischen Außenminister zufolge ebenfalls ums Leben. Der Chef der Gesundheitsbehörde des Großraums Manchester, Jon Rouse, sagte, insgesamt würden noch 64 Verletze behandelt. Hinweise auf deutsche Opfer gibt es nach Angaben der Bundesregierung nicht.
TAUSENDE SOLDATEN SOLLEN PRÄSENZ ZEIGEN
"Es scheint wahrscheinlich, glaubhaft, dass er das nicht alleine getan hat", sagte Ministerin Rudd der BBC. Abedi sei den Behörden bekannt gewesen, was aber nicht bedeute, dass er habe verhaftet werden sollen. Premierministerin Theresa May hatte bereits am Dienstag von einer womöglich größeren Gruppe gesprochen. In Süd-Manchester nahm die Polizei drei weitere Personen fest, nannte zunächst aber keine Details. Am Dienstag hatte die Polizei bereits einen 23-Jährigen verhaftet, bei dem es sich Medienberichten zufolge um den Bruder Abedis handelt.
"TIMES": ATTENTÄTER WAR VORHER ZUMINDEST IN LIBYEN
Abedi wurde den Behörden zufolge als Sohn libyscher Eltern in Großbritannien geboren. Rudd sagte, es scheine gesichert zu sein, dass er erst kürzlich aus Libyen zurückgekehrt sei. US-Angaben zufolge soll er vor dem Anschlag mit dem Zug von London nach Manchester gereist sein. Der französische Innenminister Collomb sagte, ihm hätten britische Ermittler berichtet, dass Abedi möglicherweise auch nach Syrien gereist sei. Ob er Teil eines Netzwerkes gewesen sei, werde noch geprüft.
Rudd sagte, sie habe die Verbündeten gebeten, keine Details mehr zu nennen, um die Polizei nicht zu behindern. Sie zeigte sich "irritiert", dass Informationen über die Identität des Attentäters zuerst in den USA öffentlich gemacht worden waren.
Die Terror-Warnstufe "kritisch" bedeutet, dass ein weiterer Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte. Rudd zufolge werden 3800 Soldaten eingesetzt, um Polizisten zu entlasten, damit diese Kontrollgänge machen und ermitteln können. In London wurden zunächst knapp 1000 Soldaten auf die Straßen geschickt. Der Chef der Anti-Terror-Polizei, Mark Rowley, sagte, die Entscheidung, die Warnstufe zu erhöhen, sei eine Vorsichtsmaßnahme. Er hoffe, dieses Niveau werde wie in der Vergangenheit nicht für eine längere Zeit beibehalten. Das Parlament in London sagte nach Ausrufung der höchsten Terror-Warnstufe alle Führungen und Veranstaltungen mit sofortiger Wirkung ab.
Der Anschlag war der schwerste in Großbritannien seit 2005. Damals hatten sich vier Selbstmordattentäter in U-Bahn-Zügen und einem Bus in London in die Luft gesprengt und 52 Menschen mit in den Tod gerissen sowie 700 verletzt.
GROSSAUFGEBOT SCHÜTZT KIRCHENTAG UND DFB-POKALFINALE
Der Manchester-Anschlag warf außerdem ein Schlaglicht auf die Sicherheitsvorkehrungen bei anderen Großveranstaltungen in Europa. Allein zum Kirchentag in Berlin und Wittenberg werden bis zum Sonntag bis zu 200.000 Besucher erwartet. Am Samstag findet außerdem in Berlin das DFB-Pokalfinale statt.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte dem ZDF, die Sicherheitskonzepte würden überprüft. Dazu gehörten Kontrollen im Umfeld von Großveranstaltungen. "Wir dürfen uns dabei nicht nur auf Zugangskontrollen konzentrieren, sondern müssen - das haben die Ereignisse in Manchester gezeigt - auch die Situation nach Abschluss der Veranstaltung genau in den Blick nehmen, wenn die Menschen die Hallen oder Stadien verlassen", sagte er der "Bild"-Zeitung. Berlins Innensenator Andreas Geisel sagte, in zur Sicherung des Kirchentags und des Fußballspiels würden 6000 Polizisten eingesetzt. Das Konzept sei so aufgestellt, "damit wir auf solche Fälle wie jetzt in Manchester vorbereitet sind".
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Twitter Feed der Polizei von Manchester (Englisch) https://twitter.com/gmpolice?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor
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Geschrieben von: Reuters
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