Ex-Ministerin - May muss um Brexit-Plan bangen

Reuters

Veröffentlicht am 12.11.2018 14:11

Ex-Ministerin - May muss um Brexit-Plan bangen

Brüssel/London (Reuters) - Der Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union ist auf der Insel immer umstrittener.

Einer Parteifreundin von Theresa May zufolge muss die Premierministerin sowohl im Parlament als auch im eigenen Kabinett um Unterstützung für ihre Brexit-Pläne bangen. Die frühere britische Bildungsministerin Justine Greening sagte am Montag im Rundfunksender "BBC", nach ihrer Einschätzung werde das Parlament sowohl einen Austritt ohne eine Vereinbarung mit der EU als auch Mays Plan für einen Brexit ablehnen. Zugleich sprach sich die konservative EU-Befürworterin für ein neues Referendum aus, bei dem die Bürger über drei Optionen entscheiden sollten: Mays Brexit-Plan, ein Austritt auf der Basis der Regeln der Welthandelsorganisation WTO oder ein Verbleib in der EU. Zudem wackelt laut Greening Mays Kabinett. Einige Minister, die gegen den Brexit seien, erwägten einen Rückzug. Am Wochenende sprach die britische Presse von vier Ministern. Namen wurden nicht genannt.

Großbritannien will die EU Ende März 2019 verlassen und verhandelt derzeit mit der EU über die Bedingungen des Austritts. Zankapfel ist die Frage der Ausgestaltung der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland nach dem Brexit. Die EU und Dublin wollen neue Kontrollen in der lange Zeit von politischer Gewalt geprägten Regionen um jeden Preis vermeiden. Falls Brüssel mit London keine gütliche Einigung erreicht, soll eine Notlösung greifen. Die würde Großbritannien zusammen mit Nordirland in einer Zollunion mit der EU halten - und die Unruheprovinz im EU-Binnenmarkt. Der Schritt würde aber Zollkontrollen innerhalb des Königreichs erfordern. In Teilen der Regierung von May und ihrer Tory-Partei sowie in Nordirland ist der Widerstand groß. Man (DE:MANG) fürchtet eine Zweiteilung des Königreichs.

DIPLOMAT - KEIN DURCHBRUCH