Reuters
Veröffentlicht am 12.11.2018 11:38
Anschlag in Kabul und Angriffe der Taliban auf Armee und Polizei
Kabul (Reuters) - In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat ein Selbstmordattentäter am Montag eine Bombe gezündet.
Es habe mehrere Opfer gegeben, hieß es in Polizeikreisen weiter. Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Der Attentäter habe die Bombe an einem Polizei-Kontrollpunkt in der Nähe einer Schule gezündet. Dort demonstrierten Hunderte Afghanen für mehr Schutz der Regierung vor Angriffen der Taliban. Zu dem Selbstmordanschlag bekannte sich zunächst niemand.
In den vergangenen Tagen haben die radikal-islamischen Taliban ihre Militäraktionen gegen die Sicherheitskräfte intensiviert. Rund 50 Polizisten und Soldaten seien am Sonntag in der südwestlichen Stadt Farah und den benachbarten Bezirken bei Gefechten getötet worden, teilte die regionalen Behörden mit. Rund 25 Milizionäre wurden in der zentralen Provinz Ghasni getötet, wo die Taliban eine Miliz der schiitischen Bevölkerungsgruppe der Hasara angriff. Zu den Taliban gehören dort vor allem Paschtunen. Die Armee habe frische Truppen dorthin verlegt, sagte Generalstabschef Mohammad Scharif Jaftali zu Journalisten. Die Einwohner kooperierten mit dem Militär und setzten sich gegen die Angreifer zur Wehr.
Mit ihrer Offensive wollen die Taliban offenkundig ihre Position in den Verhandlungen mit US-Vertretern verbessern. Nach einer ersten Gesprächsrunde mit Unterhändlern der Taliban in Katar sprach der US-Sondergesandte Salmai Chalisad am Wochenende mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani und anderen Regierungsmitgliedern in Kabul. Chalisad hat afghanische Wurzeln und war früher US-Botschafter in Kabul.
Geschrieben von: Reuters
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