Nach Neuseeland-Attacken Sorge um Sicherheit in Europa

Reuters

Veröffentlicht am 15.03.2019 13:02

Nach Neuseeland-Attacken Sorge um Sicherheit in Europa

- von Charlotte Greenfield und Praveen Menon

Wellington (Reuters) - Nach den Angriffen auf zwei Moscheen in Neuseeland mit Dutzenden Toten wächst auch in Europa wieder die Furcht vor extremistischen Anschlägen.

Frankreich und Großbritannien erhöhten am Freitag die Sicherheitsvorkehrungen rund um religiöse Einrichtungen. Im neuseeländischen Christchurch hatte zuvor mindestens ein Angreifer das Feuer auf Muslime beim Freitagsgebet eröffnet, 49 Menschen starben. Ministerpräsidentin Jacinda Ardern sprach von einem Terrorakt und erklärte: "Das ist einer der finstersten Tage Neuseelands." Im Internet kursierten Filmaufnahmen, die ein Angreifer offenbar während der Attacke selbst gedreht und live online gestellt hatte. Im selben Umfeld wurde auch ein ausländerfeindlicher Text veröffentlicht. Die Angriffe wurden von Politikern weltweit verurteilt.

Der französische Innenminister Christophe Castaner kündigte Kontrollen rund um religiöse Stätten an. Die britische Terror-Abwehr erklärte, es werde verstärkt Polizeistreifen im Umkreis von Moscheen geben. In Berlin verwies das Innenministerium auf Nachfrage darauf, dass eine Erhöhung der Sicherheitsvorkehrungen Sache der Bundesländer sei. Bisher sei dem Ministerium dazu nichts bekannt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach Neuseeland ihr Mitgefühl aus. "Wir stehen Seite an Seite gegen solchen Terror", ließ Merkel über Twitter mitteilen. Dort erklärte Außenminister Heiko Maas: "Wenn Menschen allein wegen ihrer Religion ermordet werden, ist das ein Angriff auf uns alle."

In der Hauptmoschee von Christchurch starben laut der Polizei 41 Menschen, in einem Gebetshaus in dem Vorort Linwood sieben weitere. Ein Opfer sei später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Der Regierung zufolge sollen etwa 20 Menschen schwer verletzt worden sein. Insgesamt wurden 48 Personen wegen Schusswunden behandelt, darunter auch Kinder.

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