Reuters
Veröffentlicht am 01.05.2016 12:46
Konjunktur und Bilanzen geben Börsen den Takt vor
- von Hakan Ersen
Frankfurt (Reuters) - Der Mai ist für viele Aktienanleger alles andere als ein Wonnemonat.
"Sell in may and go away", rät eine alte Börsenweisheit zum Verkauf. Investoren, die sich daran halten, könnten in den kommenden Wochen allerdings eine herbe Enttäuschung erleben, warnt Philipp Dobbert, Chef-Volkswirt der Quirin Bank. Die Haupt-Triebfeder der jüngsten Rally sei schließlich die ultralockere Geldpolitik der großen Notenbanken. "Vor dieser 'Welt ohne Zinsen' flüchten viele – auch professionelle – Anleger vor allem in die Aktie."
Robert Greil, Chef-Anlagestratege des Bankhauses Merck (NYSE:MRK) Finck, weist zudem darauf hin, dass die Angst der Anleger vor einer US-Rezession weitgehend verflogen ist und sich auch die Aussichten für die chinesische Wirtschaft verbessert haben. Außerdem erwarte er positive Impulse durch die Bilanzsaison. Gleichzeitig warnt Greil vor überzogenen Erwartungen. "Wir dürfen Risiken a la Brexit nicht vergessen." Umfragen zufolge liefern sich Gegner und Befürworter eines Austritts Großbritanniens aus der EU ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Das Referendum ist für den 23. Juni geplant.
Größere Rücksetzer am Aktienmarkt seien vorerst aber nicht zu erwarten, betont Anlage-Experte Joachim Goldberg von der Beratungsfirma Goldberg und Goldberg. Kleinere Kursverluste könnten schon ausreichen, um die Optimisten zum Wiedereinstieg in den Markt zu ermuntern. Nach zwei Wochengewinnen in Folge büßte der Dax in der alten Woche 3,2 Prozent ein.
US-ARBEITSMARKT ZIEHT BLICKE AUF SICH
Nachdem die US-Notenbank Fed bei ihrer jüngsten Sitzung keine klaren Hinweise auf Zeitpunkt und Tempo weiterer Zinserhöhungen lieferte, erhoffen sich Börsianer diese von den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Einen Vorgeschmack darauf liefern zwei Tage vorher die Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP. Besonderes Augenmerk gilt auch dem Auftragseingang der US-Industrie am Donnerstag. Denn während es auf dem Arbeitsmarkt noch rund läuft, schwächelt das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft. "Für uns bewegen sich die Daten aber im Rahmen der üblichen Schwankungsbreite", betont Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz. "Die US-Wirtschaft bleibt auf Kurs." Daneben stehen im Verlauf der Woche noch die Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus China, der Euro-Zone und den USA auf dem Terminplan.
GESCHÄFTSZAHLEN-KALENDER PRALL GEFÜLLT
Gleichzeitig strebt die Bilanzsaison einem weiteren Höhepunkt entgegen. In der neuen Woche legen etwa ein Drittel aller Dax-Werte Geschäftszahlen vor. Zu dieser Gruppe gehören der Neuling ProSiebenSat.1 (Dienstag) sowie die Urgesteine BMW (ebenfalls Dienstag) und Siemens (DE:SIEGn) (Mittwoch). In den USA öffnen unter anderem der Telekom-Konzern Sprint und der "Viagra"-Anbieter Pfizer (jeweils Dienstag) ihre Bücher.
Insgesamt rechnen Börsianer allerdings mit dünnen Umsätzen, da viele Anleger den Feiertag am Donnerstag für ein verlängertes Wochenende nutzen werden. In Deutschland wird zwar gehandelt, die Schweizer Börse bleibt an Christi Himmelfahrt allerdings zu. Mittwoch und Donnerstag ruhen in Tokio die Aktiengeschäfte und am Montag holt die Londoner Börse den Mai-Feiertag nach.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.