GRIECHENLAND/ROUNDUP 2: Euro-Partner lehnen Schuldenschnitt ab

dpa-AFX

Veröffentlicht am 26.01.2015 20:53

GRIECHENLAND/ROUNDUP 2: Euro-Partner lehnen Schuldenschnitt ab

(neu: Beratungen beendet)

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Euro-Partner lehnen einen neuen Schuldenschnitt für Griechenland ab. Für einen Forderungsverzicht gegenüber Athen gebe es nicht viel Unterstützung, sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Montag in Brüssel. Das Linksbündnis Syriza als großer Wahlsieger in Griechenland hatte einen Schuldenschnitt gefordert. Dabei würde ein Teil der Schulden erlassen.

Dijsselbloem begrüßte nach mehrstündigen Beratungen, dass die neue Links-Rechts-Regierung von Syriza-Chef Alexis Tsipras in der Eurozone bleiben wolle. Er rief Athen auf, sich an entsprechende Regeln und Verpflichtungen zu halten. "Die Probleme sind immer noch da", sagte der Niederländer, "es gibt noch viel Arbeit zu tun."

Die Eurogruppe habe schon viel unternommen, um die Schuldenlast zu mindern, beispielsweise über niedrige Zinsen und gestreckte Kreditlaufzeiten. "Es ist die Frage, ob wir noch mehr dazu tun müssen", meinte Dijsselbloem.

Die Staatsschulden in Griechenland werden im laufenden Jahr knapp 169 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmachen, erlaubt sind höchstens 60 Prozent, so die EU-Kommission. Vor drei Jahren hatten Privatgläubiger wie Banken einen Schuldenschnitt von 50 Prozent hinnehmen müssen.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble pochte auf Vertragstreue. "Niemand drängt Griechenland irgendetwas auf, aber die Verpflichtungen gelten", sagte der CDU-Politiker. Es habe derzeit keinen Sinn, über einen Schuldenschnitt zu reden.

Dem ZDF sagte Schäuble: "Es hat niemand ein Hilfsprogramm bekommen, der das nicht will, und wenn Herr Tsipras sagt, er will das nicht haben, dann ist das sehr gut, dann wird er andere Wege finden, die Probleme Griechenlands zu lösen."

Mit Blick auf die Idee einer internationalen Schuldenkonferenz zu Griechenland sagte der österreichische Ressortchef Hans Jörg Schelling: "Ich halte das für ein Kuriosum."

Dijsselbloem kündigte an, es solle mit Athen über eine weitere Verlängerung des Ende Februar auslaufenden Rettungsprogramms gesprochen werden. Ohne Programm dürfte Griechenland vom 1. März an schon bald Finanzierungsschwierigkeiten haben, warnen Experten.

EU-Währungskommissar Piere Moscovici sagte, das Ergebnis jahrelanger Entbehrungen des griechischen Volkes dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. "Wir streben an, dass Griechenland auf seinen eigenen Beinen stehen kann", betonte der französische Sozialist.

Die US-Regierung rief Athen auf, mit den Geldgebern zusammenzuarbeiten. Griechenland müsse sich "gemeinsam mit seinen internationalen Partnern" dafür einsetzen, den Pfad der wirtschaftlichen Erholung fortzuführen, sagte US-Finanzminister Jack Lew in Brüssel. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, erklärte: "Wir sind bereit, Griechenland zu unterstützen, und wir erwarten Gespräche mit der neuen Regierung."

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, sagte, die Hilfskredite der Euro-Partner an Athen hätten bereits jetzt schon eine durchschnittliche Laufzeit von gut 32 Jahren. Zinsen für diese Kredite müssen nach ergänzenden Angaben erst von 2022 an gezahlt werden.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert