Zusätzliche Atomkosten belasten Neuausrichtung von E.ON

Reuters

Veröffentlicht am 10.05.2016 17:03

Zusätzliche Atomkosten belasten Neuausrichtung von E.ON

Düsseldorf (Reuters) - Der Energiekonzern E.ON (DE:EONGn) tritt wegen der Empfehlungen der Atomkommission auf die Investitionsbremse.

Insbesondere die Belastungen durch den geplanten Risikoaufschlag bei der Finanzierung des Kernenergieausstiegs "greifen tief in die finanzielle Grundstruktur unseres Unternehmens ein", sagte E.ON-Chef Johannes Teyssen am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. E.ON müsse deswegen Zukunftsinvestitionen verschieben und zusätzliche Kosten einsparen. Die von der Atomkommission empfohlene Trennung der Verantwortlichkeiten für den Abriss der Meiler und die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls begrüßte der Manager dagegen. Er strebe auf Basis der Empfehlungen der Kommission eine rasche Klärung der noch offenen Fragen mit der Bundesregierung an.

Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs (KFK) hat vorgeschlagen, dass die Veranwortung für den Abriss der Meiler bei den Versorgern verbleibt. Für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls sollen die AKW-Betreiber E.ON, RWE, EnBW (DE:EBKG) und Vattenfall 23,3 Milliarden Euro in einen öffentlich-rechtlichen Fonds einzahlen. Die bisherigen Rückstellungen hierfür von 17,2 Milliarden Euro sollen in Bar sofort nach der Einrichtung des Fonds gezahlt werden, was spätestens 2017 der Fall sein könnte. Für den geplanten Risikoaufschlag von rund sechs Milliarden Euro haben die Versorger Zeit bis 2022. Insbesondere um den Aufschlag war bis zuletzt gerungen worden. Die Konzerne hatten erklärt, die Empfehlungen überstiegen ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.