Zögerliche Kunden bremsen Luxusgüterkonzern Richemont

Reuters

Veröffentlicht am 20.05.2016 10:30

Zögerliche Kunden bremsen Luxusgüterkonzern Richemont

Zürich (Reuters) - Die Terroranschläge in Europa haben tiefe Spuren im Ergebnis des Luxusgüterkonzerns Richemont (SIX:CFR) hinterlassen.

Der Gewinn stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 zwar dank Sondereffekten um 67 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro, wie der hinter der französischen LVMH (PA:LVMH) Gruppe zweitgrößte Anbieter von Luxuswaren am Freitag mitteilte. Beim Umsatz und im operativen Geschäft verbuchte Richemont jedoch Einbußen. Konzernchef Richard Lepeu räumte ein, dass sich die Lage seit November merklich verschlechtert habe. "Bis dahin war der Wachstumsmotor definitiv Europa", sagte Lepeu in einer Telefonkonferenz. "Der Gegenwind ist sehr stark, vor allem bei Uhren." Europa ist mit einem Umsatzanteil von 31 Prozent hinter Asien-Pazifik mit 36 Prozent der zweitwichtigste Markt.

Im November waren bei Anschlägen in Paris und im März in Brüssel viele Menschen umgekommen, was sich vor allem auf das Geschäft mit Touristen negativ ausgewirkt hat. Stiegen die Verkäufe im ersten Halbjahr noch um 26 Prozent, gingen sie in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres um fünf Prozent zurück. Insgesamt sanken die Erlöse aus dem Verkauf von Cartier-Schmuck, Edeluhren der Marken Piaget und IWC sowie edlen Schreibutensilien und Ledermode 2015/16 zu konstanten Wechselkursen um ein Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Der Anstieg des Konzerngewinns war vor allem dem Zusammenschluss der Online-Tochter Net-A-Porter mit der italienischen Yoox, der zu einem einmaligen Buchungsgewinn von 639 Millionen Euro führte, geschuldet. Zudem war das Ergebnis im Jahr zuvor wegen Buchverlusten mit Finanzinstrumenten um mehr als ein Drittel eingebrochen.

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