The Motley Fool
Veröffentlicht am 26.12.2018 17:00
Aktualisiert 26.12.2018 17:15
Wenn du auf diesen Artikel geklickt hast, erwartest du mit ziemlicher Sicherheit eine Prognose für den Kurs des Bitcoin Investment Trust (WKN:A14S73). Leider kann ich keine solche Vorhersage liefern, und dafür gibt es einen sehr guten Grund: Meiner Meinung nach wird es den Bitcoin Investment Trust in den nächsten fünf Jahren nicht mehr geben, da der Trustsponsor, Grayscale Investments, ihn schließen wird.
Was ist der Bitcoin Investment Trust? Der Bitcoin Investment Trust, auf den ich im Folgenden mit seinem Ticker-Kürzel GBTC verweisen werde, ist ein offener Investmentfonds mit dem Ziel, die Kursentwicklung von Bitcoin abzüglich Gebühren zu reflektieren. GBTC investiert nur in Bitcoins; wenn du eine Aktie des Trusts kaufst, wirst du Eigentümer von 0,00099063 Bitcoin (Stand Ende November). Beachte, dass dieser Anteil im Laufe der Zeit abnehmen muss, da der Trust regelmäßig einen Teil seiner Beteiligungen verkauft, um sich selbst eine üppige „Sponsorengebühr“ von 2 % pro Jahr zu zahlen.
Folgendes ist der Prozess – den ich für unumkehrbar halte und der bereits im Gange ist -, der meiner Meinung nach Grayscale Investments zwingen wird, GBTC zu schließen:
Schritt 1: Die jüngste Performance des Bitcoin Investment Trust war erschreckend Das Jahr 2018 war für den Komplex der Kryptowährungen ein Blutbad. Die folgende Grafik spricht für sich: GBTC hat brutale Verluste erlitten – schlimmer noch als die von Bitcoin.
BITCOIN SCHLUSSKURS-DATEN VON YCHARTS.
Diese Grafik zu den Auswirkungen der jüngsten Tiefststände der GBTC ist noch aussagekräftiger:
GBTC-DATEN VON YCHARTS.
Im Wesentlichen alle neuen Käufer des GBTC in den letzten 18 Monaten, die den Fonds auch heute noch halten, sitzen mit ihrem Anteil auf einem Verlust.
(In den letzten 18 Monaten handelte GBTC an nur 10 Handelstagen unter dem Schlusskurs von Dienstag in Höhe von 4,05 US-Dollar – vier davon in diesem Monat und die restlichen sechs vor August 2017).
Schritt 2: Bitcoin-Investment-Trust-Inhaber bemerken die Strafgebühr Die „Sponsorengebühr“ des Bitcoin Investment Trust ist mit 2,00 % jährlich außerordentlich hoch. Beachte dabei, dass es sich um ein Indexprodukt handelt, das nur darauf abzielt, die Leistung von Bitcoin zu verfolgen. Als Referenz sei erwähnt, dass die 0,04%ige Kostenquote des Vanguard S&P 500 ETF ein Fünfzigstel der GBTC-Gebühr beträgt. Selbst beim SPDR Gold Shares (NYSE:GLD) beträgt die Kostenquote von 0,40% nur ein Fünftel. Es wäre unterhaltsam, zu hören, wie Grayscale Investments zu erklären versucht, warum eine vermeintlich reibungslose digitale Währung teurer zu handeln und zu speichern ist als ein physisches Metall.
Gebühren gewinnen in einer wilden Baisse sofort an Sichtbarkeit, besonders wenn sie aus dem Rahmen fallen. Spekulanten mögen eine jährliche Gebühr von 2 % während den Höheflügen einer spekulativen Blase ignorieren, aber wenn man 2 % für das Privileg zahlen muss, sein Kapital in Rauch aufgehen zu sehen, hört für viele der Spaß endgültig auf.
Schritt 3: Ein sinkender Kurs und Mittelabflüsse werden die verwalteten Vermögenswerte des Bitcoin Investment Trust dezimieren Zum 30. November hatte der GBTC ein Vermögen von 826,3 Millionen US-Dollar verwaltet. Auf dieser Basis würde sich die jährliche Gebühr von Grayscale immer noch auf ordentliche 16,5 Millionen US-Dollar belaufen. Die Vermögenswerte von GBTC werden jedoch in den kommenden Monaten und Jahren aufgrund von zwei miteinander verbundenen Faktoren weiter sinken: Mittelabflüsse und weitere Preisrückgänge bei Bitcoin. Die Mittelabflüsse werden sich aus den oben genannten und den noch zu erwartenden Verlusten ergeben, da der Preis eines Bitcoin auf den inneren Wert zurückführt: Null.
Warum bin ich mir sicher, dass Bitcoin letztendlich auf Null geht? Weil die digitale Währung keine Rechte an Vermögenswerten oder Cashflows hat und keine andere praktische Anwendung hat, als ein spekulatives Instrument zu sein. Bitcoin heute zu kaufen ist nicht viel anders als 3.500 US-Dollar für eine leere Starbucks-Karte zu zahlen in der Hoffnung, jemanden zu finden, sie dir mit Gewinn abkauft.
(Es ist richtig, dass Bitcoin eine bessere Geschichte vorweist als leere Starbucks-Karten: Die Idee einer Revolutionierung des Finanzsystems und Obsoletmachung der Banken beflügelt die Fantasie. Leider ist keine Geschichte fesselnd genug, um eine leere Spekulation für immer in Gang zu halten.)
Wann wird Grayscale Investments die GBTC schließen? Angesichts der üppigen Gebühren, die Grayscale Investments mit dem Bitcoin Investment Trust erzielt, können wir erwarten, dass sich das Unternehmen weigert, den Fonds zu schließen, bis es unvermeidlich wird. Irgendwann werden sinkende Vermögenswerte dazu führen, dass selbst eine Jahresgebühr von 2 % unwirtschaftlich ist. Wir können nicht genau wissen, wann das geschehen wird, aber fünf Jahre sollten mehr als genug Zeit für den Prozess sein.
Meiner Meinung nach ist das umso sicherer, als das Geschäft von Grayscale eine All-in-Wette auf digitale Währungen darstellt. Es ist gemäß Selbstauskunft eine „vertrauenswürdige Instanz für Investitionen in digitale Währungen“, und alle Fonds liegen in diesem Geschäftsbereich. Da weiterhin Luft aus der Kryptowährungsblase entweicht, wird Grayscale für seine Abhängigkeit von einem fehlerhaften Wirtschaftsparadigma einen hohen Preis zahlen.
The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien oder der genannten Kryptowährungen.
Dieser Artikel wurde von Alex Dumortier, CFA auf Englisch verfasst und am 15.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
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