Bund könnte Post Weg zu höherem Briefporto ebnen

Reuters

Veröffentlicht am 11.02.2019 13:26

Bund könnte Post Weg zu höherem Briefporto ebnen

Düsseldorf/Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung könnte der Deutschen Post (DE:DPWGn) den Weg ebnen für eine stärkere Erhöhung des Briefportos.

Die Abstimmung innerhalb der Ministerien für eine neue Portoverordnung habe begonnen, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Montag in Berlin. Die Bundesnetzagentur prüfe, kurzfristige Änderungen durch den Bund in ihr laufendes Verfahren zur Änderung des Briefportos einzubeziehen, sagte ein Sprecher des Regulierers. Durch eine Änderung der Portoverordnung könnte sich Insidern zufolge die eigentlich für das Frühjahr angepeilte Porto-Erhöhung der Post auf den Sommer verzögern. Sie könnte dann aber auch über den bislang diskutierten 80 Cent für einen Standardbrief liegen. An der Börse zogen Post-Aktien an. Dem Wirtschaftsministerium zufolge wird der ehemalige Staatsmonopolist aus Bonn das Porto aber in diesem Jahr nicht auf 90 Cent erhöhen.

Den Rahmen für höhere Briefpreise der Post steckt die Bundesnetzagentur ab. Der Regulierer berücksichtigt dabei auch Inflation, Briefmengen und Kostenentwicklung des Bonner Konzerns. Ändert der Bund nun die Portoverordnung, könnte sich der Spielraum bei den Briefpreisen erweitern. Das Ministerium könnte der Post etwa eine höhere Umsatzrendite zugestehen. Die nun vorgeschlagene Anpassung sehe vor, dass zukünftig nicht mehr alle anderen europäischen Postunternehmen bei der Bestimmung des Gewinnsatzes berücksichtigt werden, sondern nur noch solche, die in "struktureller Hinsicht" mit dem deutschen Konzern vergleichbar seien, erklärte das Ministerium. Für die Post ist das günstiger - fallen doch künftig etwa nicht auf Gewinn ausgelegte Gesellschaften aus dem Vergleich. Diese führten zu "Verzerrungen", erklärte das Ministerium.