The Motley Fool
Veröffentlicht am 01.01.0001 01:00
Aktualisiert 15.10.2018 17:15
Investitionen an der Börse erfordern Disziplin. Gerade wenn man denkt, dass alles glatt läuft und sein Portfolio sich stetig erhöht, zeigt sich die Volatilität des Marktes — oft kommt sie wie aus dem Nichts — und stellt die gesamte Investitionsstrategie in Frage.
Aber die eine Lektion, die intelligente Investoren gelernt haben — normalerweise auf die harte Tour — ist, dass man, seine Emotionen im Zaum halten muss. Auch wenn du gerne alles verkaufen möchtest. Stattdessen muss man den Rückgang — wie den am Mittwoch — relativieren und Wege finden, ihn für sich zu nutzen.
Hype vs. Realität Wenn du irgendwelche Finanznachrichten gelesen hast, seit der Markt am Mittwoch geschlossen hat, bist du vielleicht schon mit diesen beängstigend klingenden Fakten vertraut:
Der Rückgang der Dow Jones Industrials (um 832 Punkte gehörte zu den schlimmsten in der Geschichte des Index. Nur zweimal — beide Male im Februar — hat der Dow größere Rückgänge an einem einzigen Tag verzeichnet.
Dabei kam es auch in punktueller Hinsicht zu nahezu beispiellosen Einbrüchen. Für den S&P 500 ist der Rückgang um 95 Punkte der viertgrößte aller Zeiten, während der Nasdaq Composite nur ein paar Handelstage mit Verlusten von mehr als 316 Punkten hatte.
Die meisten Aktien haben gegenüber ihren jüngsten Höchstständen deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Etwa zwei Drittel der Aktien im S&P 500 sind um mindestens 10 % von ihrem Höchststand gefallen, und fast drei von zehn haben einen Rückgang von 20 % verzeichnet — was einige Experten als „Bärenmarkt“ bezeichnen.
Für die Medien ist es einfach, mit solchen Fakten die Panik der Investoren zu schüren. Aber die Realität ist nicht annähernd so schlimm, solange man den unmittelbaren Schmerz überwinden kann und sich auf seinen langfristigen strategischen Plan zum Aufbau von Vermögen konzentriert. Hier sind einige Dinge, die man beachten sollte.
1. Der Marktrückgang am Mittwoch war kein „Crash“. Das Wichtigste, was man bei der Abwärtsbewegung am Mittwoch beachten sollte, ist, dass punktbasierte Rückgänge extrem irreführend sein können. Da die Märkte in den letzten zehn Jahren so weit gestiegen sind, sind Bewegungen, die früher außergewöhnlich waren, nicht annähernd so aussagekräftig.
Zum Beispiel, im Jahr 1987 schien der Rückgang des Dows um 508 Punkte am Schwarzen Montag wirklich katastrophal, da er einen Rückgang von fast 23 % an einem einzigen Tag darstellte. Aber obwohl der Rückgang am Mittwoch in Bezug auf die Punkte viel größer war, bedeutet die Tatsache, dass der Dow jetzt bei über 25.000 steht, dass das nur 3 % Rückgang sind — eine Bewegung, die früher viel häufiger stattfand. Konzentriere dich auf Prozentsätze und nicht auf Punkte, und schon kannst du die Marktbewegungen viel rationeller einschätzen.
2. Der Rückgang vom Mittwoch hat die Gewinne an den Aktienmärkten nicht stark belastet. Angesichts der Art und Weise, wie viele über den Rückgang sprachen, hätten viele Leute vielleicht gedacht, dass ihre Portfolios zunichte gemacht worden wären. Doch auch nach einem Rückgang um 832 Punkte lag der Dow immer noch 880 Punkte über dem Vorjahr, und auch S&P und Nasdaq bleiben 2018 im Plus.
Gleiches gilt für wichtige Werte, die am Mittwoch noch größere Verluste erlitten haben als der Gesamtmarkt. Hierbei lag der E-Commerce-Riese Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN:552484) etwa 20 % unter dem Höchstwert stand. Doch für langfristige Investoren liegt Amazon allein 2018 immer noch bei 50 % Plus, und Netflix hat in diesem Jahr bisher fast 70 % Rendite für die Aktionäre erzielt. Wenn du dich entschieden hättest, nie in diese beiden Aktien zu investieren, weil du großartige Rückgänge befürchtet hast, hättest du diese Rückgänge tatsächlich vermieden — aber du hättest auch nie diese riesigen Renditen erzielt
3. Mit der Zeit wirst du die Kurseinbrüche vergessen. Es ist schwer zu glauben, wenn der Markt im freien Fall zu sein scheint. Aber der Markt hat sich immer von allen Widrigkeiten erholt, und intelligente Investoren vertrauen auf diese Erfahrung und nutzen sie, um das zu tun, was später als mutige Investitionen angesehen werden.
Vor Kurzem hatten wir ein gutes Beispiel dafür. Im Februar erlitt der Dow gleich zwei Rückgänge von mehr als 1.000 Punkten in kurzer Folge. Diese Rückgänge waren Teil einer breiteren Marktkorrektur, die den Markt schließlich in weniger als einem Monat um rund 12 % nach unten brachte. Doch in weniger als acht Monaten holte der Dow diese Verluste zurück und erreichte neue Höchststände. Im Nachhinein bedeuteten die scheinbar gigantischen Einbrüche nur eine kurze Pause auf dem Haussemarkt. Wie der ehemalige Motley-Fool-Kommentator Morgan Housel es prägnant ausdrückte:
Heute war der schlimmste Rückgang seit dem Rückgang im Februar, an den man sich nicht mehr erinnert.4. Kontrolliere deine Gier Eines der berühmtesten Zitate von Warren Buffett rät Investoren, „ängstlich zu sein, wenn andere gierig sind, und gierig zu sein, wenn andere ängstlich sind“. Große Einbrüche sind der beste Zeitpunkt, um dem Rat des Orakels von Omaha zu folgen, indem man sich die Aktien genauer ansieht, die plötzlich viel billiger sind.
Die Kommentatoren von Market Foolery, Chris Hill, Jason Moser und Matt Argersinger, sprachen über die Bedeutung einer Watchlist für Situationen wie diese. Es ist schwer, bei der Bewertung von Aktien nach einem großen Markteinbruch emotionslos zu sein, denn kurzfristige Ängste um die unmittelbare Zukunft eines Unternehmens sind schwer zu ignorieren. Aber wenn du bereits ein Unternehmen recherchiert und auf deine Beobachtungsliste gesetzt hast, dann ist es viel einfacher, die rationale Entscheidung zu treffen, Aktien nachzukaufen, wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet.
Bleib ruhig und erfolgreich Die Versuchung ist groß, nach einem großen Rückgang an der Börse, die Gewinne mitzunehmen und das Portfolio aufzulösen. Der intelligentere, bewährte Schritt ist jedoch, an einem langfristigen Investitionsplan festzuhalten — und für die besten Investoren bedeutet das oft, nach attraktiven Möglichkeiten zu suchen, vielversprechende Aktien zu günstigeren Preisen zu kaufen.
John Mackey, CEO von Whole Foods Market (NASDAQ:WFM), einer Amazon-Tochterunternehmen, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 11.10.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
The Motley Fool besitzt Anteile an Amazon und Netflix.
Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
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