Wenn KI vor Gericht steht – Die New York Times gegen ChatGPT

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 28.12.2023 13:29

Investing.com - Die New York Times hat den Kampf gegen die Zukunft aufgenommen – zumindest wenn es nach ihrer jüngsten Klage gegen die Künstliche Intelligenz (KI) geht. Die Zeitung wirft den Software-Giganten OpenAI und Microsoft (NASDAQ:MSFT) vor, mit ihrem Chatbot ChatGPT auf Kosten der journalistischen Schätze der New York Times ein Milliardengeschäft aufgebaut zu haben.

Die Times fühlt sich von ChatGPT regelrecht ausgepresst. Die Klageschrift klingt wie ein Drama aus der Feder von Shakespeare: "Rechtswidriges Kopieren und Verwenden der einzigartig wertvollen Werke" – da wird jeder Tastaturanschlag zum Dolchstoß in die Herzschlagader des journalistischen Ethos. Man könnte meinen, die KI habe höchstpersönlich in den Redaktionsräumen der Times gesessen und jeden Artikel mit einem kühnen "Copy and Paste" versehen.

Die Abkürzung KI, die für Künstliche Intelligenz steht, wird hier zu einem Synonym für das drohende Unheil. Denn die Idee, menschliche Denkvorgänge auf Computer zu übertragen, ist für die New York Times offenbar genauso beängstigend wie der Gedanke, dass ein KI-Chatbot zum Chefredakteur aufsteigen könnte.

Die Klage wirkt wie ein Akt der Verzweiflung in einer Zeit, in der die Medienlandschaft von technologischem Fortschritt umgewühlt wird. ChatGPT, das vor einem Jahr die Schlagzeilen eroberte, wurde mit dem gesamten Wissen des Internets gefüttert – von Firmenwebsites bis zu Drehbüchern. Die New York Times hofft auf Schadenersatz, als wäre jede abgerufene Information ein eigener Rubel, der ihnen aus der Tasche gezogen wurde.

Die Angst vor einer Lawine an Klagen in der Medienbranche schwebt über dem Rechtsstreit. Wenn die New York Times erfolgreich ist, könnten andere Zeitungen und Verlage nachziehen und jeden Algorithmus verklagen, der sich erdreistet, einen Buchstaben aus ihrem Fundus zu stibitzen.

Die Zukunft des Journalismus steht auf dem Spiel, und die New York Times (NYSE:NYT) spielt die Hauptrolle in einem Schauspiel, das nicht nur von menschlichen Akteuren, sondern auch von digitalen Kollegen mit beeindruckender Schreibgewandtheit gestaltet wird. Vielleicht erleben wir bald das erste KI-Gerichtsdrama, bei dem nicht Anwälte, sondern Algorithmen um den Sieg kämpfen. In diesem Fall wird die Frage nicht nur sein, wer Recht hat, sondern auch, wer den besseren Algorithmus vor Gericht geschickt hat.

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