Wasserstoff Aktien: Dieser brandneue Wasserstoff-ETF ist einen Blick wert

Investing.com

Veröffentlicht am 15.02.2021 15:04

Investing.com - Wasserstoff ist der Trendbegriff schlechthin. Schließlich soll das chemische Element eine Schlüsselrolle beim Umstieg auf CO2-emissionsfreie Energie spielen. Diese Hoffnung spiegelt sich bereits in den hohen Börsenbewertungen einiger der wichtigsten Akteure der Wasserstoffwirtschaft wider.

Die Begeisterung für Wasserstoff als Energiequelle beruht auf einem alternativen Ansatz, bei dem Wasser durch elektrischen Strom in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird, die so genannte Elektrolyse.

Für eine Welt, die den CO2-Fußabdruck bis 2050 minimieren will, ist sauberer Wasserstoff von großer Bedeutung. Im besten Fall würde Strom, der durch kostengünstige Wind- und Solarenergie erzeugt wird, die Elektrolyse, dem elektrochemischen Prozess aus dem Wasserstoff erzeugt wird, unterstützen. Das Ergebnis käme dann in einer Brennstoffzelle zum Einsatz, die Strom für Fahrzeuge und industrielle Prozesse oder Elektrizität liefern kann.

Eine groß angelegte Umstellung auf sauberen Wasserstoff könnte die Energiewirtschaft in Richtung eines niedrigeren Umsatzes von Kohlenstoff umstellen, mit dem Ziel, auf Dauer eine kohlenstofffreie Wirtschaft zu schaffen.

Die Bundesregierung listet die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff wie folgt auf:

"Wasserstoff kann als Einsatzstoff, Brennstoff oder Energieträger und -speicher mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten in der Industrie, im Verkehr, im Energie- und im Gebäudesektor genutzt werden. Vor allem aber verursacht seine Nutzung keine CO2-Emissionen und keine Luftverschmutzung.“

Es sollte daher keine Überraschung sein, dass Aktien von Wassserstoffunternehmen derzeit für große Begeisterung an der Börse sorgen. Die Aktienkurse von elf wichtigen Unternehmen, darunter der kanadische Hersteller von Brennstoffzellen Ballard Power (NASDAQ:BLDP) mit einem Börsenwert von 10,15 Mrd. Dollar, der britische Produzent von integrierten Wasserstoff-Energieanlagen ITM Power (LON:ITM) mit einem Marktwert von 4,8 Mrd. Dollar und Nel (OL:NEL), ein norwegisches Unternehmen, welches Lösungen für die Herstellung von Wasserstoff anbietet, und auf eine Marktkapitalisierung von 5,2 Milliarden Dollar kommt, sind im letzten Jahr um durchschnittlich mehr als 250 Prozent gestiegen und das, obwohl die Firmen noch kaum Umsätze machen.

Laut IHS Markit dürften jedoch die jährlichen weltweiten Investitionen in grünen Wasserstoff bis 2023 die Marke von 1 Milliarden Dollar überschreiten. Und auch danach dürften sich laut dem Londoner Forschungsunternehmen die Ausgaben weiter rapide erhöhen. IHS Markit geht davon aus, dass von 2020 bis 2030 44 Milliarden Dollar in grüne und blaue Wasserstoffprojekte in fünf wichtigen europäischen Ländern investiert werden: Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal und Spanien.

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"Das Interesse an Wasserstoff wird durch die sehr klare Netto-Null-Emissionen bis 2050 in Europa angetrieben, sowie durch die Ankündigung einer 55%igen Dekarbonisierung bis 2030", so Catherine Robinson, Leiterin der Abteilung Wasserstoff und erneuerbare Gase bei IHS Markit.

Wer im letzten Jahr nicht auf den Zug der Wasserstoff-Rallye aufgesprungen ist, dem sei das verziehen. Schließlich spürte der Sektor vor zwei Jahrzehnten einen ähnlichen Anflug von Euphorie, der sich allerdings nur als kurzlebig erwies.

Inzwischen gibt es aber gute Gründe, die für einen nachhaltigen Trend bei Wasserstoff-Investments sprechen. Noch vor zehn Jahren galt Offshore-Windkraft als extrem teuer, aber staatliche Subventionen unterstützten den Sektor und die Kosten gingen entsprechend zurück. Auch die Abgabe für klimaschädliche Emissionen wie Erdöl, Erdgas oder Kohle, die der Umwelt und dem Klima schaden, erhöhen die relative Attraktivität von grünem Wasserstoff.

Der andere potenzielle Schub für die Technologie kommt vom Ansatz für ESG-Investments.

Anleger haben im vergangenen Jahr so viel Geld wie nie zuvor in Fonds gesteckt, die sich für die Umwelt und das Gemeinwohl einsetzen. Fonds, die nach sogenannten ESG-Prinzipien investieren, können zum Beispiel in Energieunternehmen investieren, die nicht auf fossile Brennstoffe zurückgreifen, oder in Unternehmen, die Rassen- und Geschlechtervielfalt fördern.

Laut Morningstar haben diese Fonds im Jahr 2020 51,1 Milliarden Dollar an frischen Anlegergeldern eingesammelt. Im Jahr 2019 flossen rund 21 Milliarden Dollar in Fonds, die soziale und ökologische Belange in ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen.

Dieser Trend zu nachhaltigen Investments könnte die Aktienkurse von Wasserstoffunternehmen auch zukünftig in die Höhe treiben, wenngleich die Umsätze der Unternehmen noch für eine lange Zeit nicht mit den hohen Börsenbewertungen dieser Highflyer Schritt halten dürften.

Wer zwar in der Wasserstoffbranche mitmischen will, aber sich nicht groß um seine Investments kümmern will, der kann in Europa jetzt auf einen ETF, börsen­gehandelten Fonds, zurückgreifen.

h2 1. L&G Hydrogen Economy UCITS ETF /h2
  • Aktueller Kurs: 8,96 Euro
  • Fondsvolumen: 21,5 Millionen Dollar (Stand 12. Februar 2021)
  • Dividende: -
  • Kostenquote (TER): 0,49%
  • ISIN: IE00BMYDM794

Der L&G Hydrogen Economy UCTIS (MI:HTWO) bietet ein Engagement in derzeit 28 Unternehmen, deren Schwerpunkt auf Technologien und der Herstellung von sauberem und günstigem Wasserstoff liegt. Die Unternehmen in dem Wasserstoff-ETF werden gleichgewichtet, was das Gesamtrisiko minimieren soll.

Der Fonds bildet den "Solactive Hydrogen Economy Index" (SOHYDRON) nach und ermöglicht interessierten Anlegern so eine Investmentgelegenheit in die kohlenstoffarme Wasserstoffwirtschaft.

In den ETF aufgenommen werden Unternehmen aus Branchen wie Elektrolyseur-Hersteller, Wasserstoffproduzenten, Brennstoffzellen-Hersteller, spezialisierte Mobilitätsanbieter, Lieferanten von Brennstoffzellen-Komponenten sowie wichtige Industrie- und Versorgungsunternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 200 Millionen Dollar. Damit werden nicht nur Wasserstoffhersteller in den ETF aufgenommen, sondern Firmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

"Der Zugang zu sauberem Wasserstoff wird der Schlüssel zur Senkung der Emissionen in Branchen sein, in denen der Einsatz von Elektrobatterien allein nicht ausreicht", meinte LGIM-ETF-Chef Howie Li.

"Die Verpflichtungen, die Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt für die Wasserstoffwirtschaft eingehen, schaffen langfristige Anlagemöglichkeiten mit kurzfristigen Katalysatoren."

Zu den Beteiligungen des L&G Hydrogen Economy UCTIS gehören u.a. das Brennstoffzellen-Energieunternehmen FuelCell Energy (NASDAQ:FCEL), der Hersteller von Brennstoffzellen Plug Power (MU:E2NG) (NASDAQ:PLUG), der Energiedienstleister Bloom Energy (NYSE:BE), der Produzent von integrierten Wasserstoff-Energieanlagen ITM Power, der Hersteller von Brennstoffzellen Ballard Power, Ceres Power (LON:CWR), Nel, Powercell Sweden (ST:PCELL), Hexagon Composites (OL:HEX) und Johnson Matthey (LON:JMAT).

Mit von der Partie sind auch Unternehmen wie der deutsche Autobauer Daimler (DE:DAIGn), der französische Wasserstoff-Spezialist McPhy Energy (NYSE:CPRI) (PA:MCPHY), der Mischkonzern Siemens (DE:SIEGn), der Chemiekonzern Chemours (NYSE:CC), das Energieversorgungsunternehmen Uniper (DE:UN01), der Motoren-Hersteller Cummins (NYSE:CMI) und der Industriekonzern Linde (DE:LING).

Da der Fonds erst vor Kurzem handelbar ist, reichen die verfügbaren Daten nicht aus, um die vergangene Performance als nützlichen Indikator zu nutzen.

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