Wallstreetbets-Aktien brechen ein. Was du für dich mitnehmen solltest

The Motley Fool

Veröffentlicht am 10.02.2021 08:54

Aktualisiert 10.02.2021 09:05

Wallstreetbets-Aktien brechen ein. Was du für dich mitnehmen solltest

Die Rakete der GameStop (NYSE:GME) (WKN: A0HGDX)-Aktie hat inzwischen doch mit massiven Fehlzündungen zu kämpfen. Bis zum Mond wird der Schwung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr reichen. Die Anleger, die früh auf den Zug aufgesprungen sind und ihre Positionen noch immer halten, haben große Teile ihrer zeitweisen Kursgewinne wieder verloren.

Noch schlimmer steht es um Wallstreetbets-Spekulanten, die erst spät eingestiegen sind. Auch dieses Mal war doch nicht alles anders als davor. Das Geschäftsmodell und die Kennzahlen von Gamestop rechtfertigen keine Mondbewertung. Der Preis der Aktie hat sich vom Wert des Unternehmens massiv entfernt. Gemäß der Greater-Fool-Theory ist man daher für Preissteigerungen darauf angewiesen, einen noch größeren Dummkopf zu finden.

Kurzfristig ist es extrem schwierig, den Markt zu schlagen Über kurze Zeiträume ist es einfach extrem schwierig, die Bewegungen einer Aktie vorherzusagen. Die einzige erfolgversprechende Möglichkeit sind aktuelle Daten, die der breiten Öffentlichkeit noch nicht zur Verfügung stehen. Mit diesem Ansatz versuchen Fonds wie der BIT Global Internet Leaders R-I (WKN: A2N812) oder der Digital Leaders Fund (WKN: A2H7N2) den Markt zu schlagen. Der Erwerb dieser Daten ist allerdings mit hohen Kosten verbunden und für die Interpretation benötigt man Wissen und Erfahrung.

Privatanleger können an der Börse durchaus so erfolgreich sein wie die Profis. Zwei der wichtigsten Tugenden sind dabei Engagement und Geduld. Vielen der Wallstreetbets-Spekulanten würde ich diese komplett absprechen. Wahrscheinlich hat ein großer Teil noch nicht mal eine Ahnung, was Gamestop eigentlich überhaupt macht. Viele kauften nur, weil es irgendwer in einem Forum empfohlen hat.

Man muss sich vor dem Aktienkauf mindestens so sehr informieren wie bei einer großen Anschaffung für das liebste Hobby. Ist man dazu nicht bereit, sollte man lieber in Aktienfonds oder ETFs investieren. Hier gibt es ebenfalls gute Produkte und der Aufwand ist geringer. Aber auch hier gilt, an der Börse geht es nicht nur nach oben. Daher sollte man auch nur Beträge investieren, bei denen man es auch aushalten kann, diese zu verlieren.

Ungeduld führt selten zu einem guten Ende Das folgende Zitat von Warren Buffett sollten sich einige Wallstreetbets-Spekulanten auf den Unterarm tätowieren: „Unabhängig davon, wie groß dein Talent oder deine Anstrengungen sind, einige Dinge brauchen einfach Zeit: Man kann kein Kind in einem Monat bekommen, indem man 9 Frauen schwängert.“

Auch wenn mir dadurch Rendite entgeht, versuche ich die angesagtesten Themen, von denen alle an der Börse sprechen, zu vermeiden. So kann ich dem Treiben um Wasserstoff, Gamestop oder AMC Entertainment entspannt von der Seitenlinie zusehen. Aus meinen Erfahrungen mit Wirecard (DE:WDIG) habe ich gelernt, dass es wesentlich schmerzhafter ist, wenn die Blase platzt. Daher konzentriere ich mich lieber auf Unternehmen, die ihren Wert steigern und nicht nur den Preis ihrer Aktie.

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Florian Hainzl besitzt Anteile am Digital Leaders Fund und BIT Global Internet Leaders R-I. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool